Test: Lada Vesta Luxus 1,6 LTR. 16V AMT

8. März 2018
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Tests

FAHRZEUGDATEN

Marke:Lada
Klasse:Limousine
Antrieb:Vorderrad
Treibstoff:Benzin
Leistung:106 PS
Testverbrauch:7,7 l/100km
Modelljahr:2017
Grundpreis:15.330 Euro

Wer wissen möchte, für welchen Markt der Lada Vesta konzipiert ist, möge einfach „Meanwhile in Russia“ bei YouTube eingeben und sich rund eine Stunde Zeit neh­men. Danach hat man vermutlich nicht nur viel gelacht, sondern auch ein relativ gutes Verständnis dafür, warum dieser Wagen so ist, wie er ist. In einem Land, in dem ab und an Panzer die Straßen queren, Verkehrsunfälle auch mal mit gezogenen Schusswaffen besprochen werden und Schnee omnipräsent scheint, wirken Fea­tures wie ein Spurhalte-Assistent oder die Verwendung feiner Materialien reichlich deplatziert – zumindest in einem Auto fürs Volk.

Wichtiger: ein kleiner Preis, eine flott anspringende Heizung, Wärmemöglichkeiten für Frontscheibe und Gesäß, viel Bodenfreiheit, ein üppiger Kofferraum und ein Motor, der zur Not wohl auch mit Vodka läuft – oder zumindest mit 92 oktanigem Benzin. Und all das bringt der Vesta, der in seiner Heimat übrigens der drittbest verkaufte Neuwagen ist, mit. Am Motor jedenfalls kann dieser Erfolg nicht liegen: Der 1,6 Liter-Sauger fühlt sich träge an und sollte in keinem Fall mit dem automatisierten Schaltgetriebe gekauft werden, der die ganze Sache noch verschlimmert. Das Geld investiert man besser in die kommende Kombi-Version.

Motor & Getriebe – Der 1600er ist untenrum kraftlos, oben raus laut und erzeugt bei rund 3000 Touren starke Vibrationen. Das automatisierte Getriebe lässt den Fahrer jeden Schaltvorgang abnicken – es (re)agiert nämlich sehr langsam, selbst im manuellen Modus.

Fahrwerk & Traktion – Kurze Schläge werden direkt weitergereicht, größere Unebenheiten bügelt das Fahrwerk besser weg. Einiges an Seitenneigung in Kurven – auch wegen der üppi­gen Bodenfreiheit von fast 18 Zentimetern (mehr als so manch aktueller Kompakt-SUV). Wenig wirkungsvolle Bremsen. Recht direkte, aber gefühllose Lenkung, untersteuernd im Grenzbereich, Traktion OK.

Cockpit & Bedienung – Etwas kurze Sitzflächen, sonst tadelloses Gestühl und gute Sitzposition. Übersicht ob breiter Säulen rundum etwas eingeschränkt, hinten hilft die serienmäßige Rückfahrkamera. Ergonomie OK, Infotainment-System nicht ganz up to date.

Innen- & Kofferraum – In beiden Sitzreihen zur Seite hin viel Platz, nach oben wird es auf der Rückbank ab 1,75 Körpergröße knapp. Wenig Ablagen, dafür sehr geräumiges Handschuhfach. Großzügig bemessener Kofferraum mit recht hoher Ladekante, über 2:1 ge­teilte Rücklehnen erweiterbar – es entsteht dann aber eine Stufe.

Dran & Drin – In der besseren der beiden Ausstattungslinien gut bestückt. Billige Materialien, solide verarbeitet. Automatik-Verzicht spart 820 Euro.

Schutz & Sicherheit – Nur vier Airbags und kein einziges modernes Assis­­tenz­system. NCAP-Wertung gibt es keine.

Sauber & Grün – Start/Stopp nicht verfügbar, für Leistung und Gewicht hoher Praxisverbrauch.

Preis & Kosten – Ausstattungsbereinigt konkurrenzlos günstig, selbst Diskont-Modelle wie Fiat Tipo oder Skoda Rapid sind teurer. Drei Jahre Garantie plus zwei Jahre Anschluss-Garantie ohne Aufpreis. Dünnes Werkstatt-Netz. Hoher Wertverlust.

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Zweckdienliches Vesta-Cockpit: Alle Basics passen, nur die Übersicht ist mäßig und der niedrige Preis beim Umhertasten spürbar.

[vc_row][vc_column][vc_column_text]Wer wissen möchte, für welchen Markt der Lada Vesta konzipiert ist, möge einfach „Meanwhile in Russia“ bei YouTube eingeben und sich rund eine Stunde Zeit neh­men. Danach hat man vermutlich nicht nur viel gelacht, sondern auch ein relativ gutes Verständnis dafür, warum dieser Wagen so ist, wie er ist. In einem Land, in dem ab und an Panzer die Straßen queren, Verkehrsunfälle auch mal mit gezogenen Schusswaffen besprochen werden und Schnee omnipräsent scheint, wirken Fea­tures wie ein Spurhalte-Assistent oder die Verwendung feiner Materialien reichlich deplatziert – zumindest in einem Auto fürs Volk. Wichtiger: ein kleiner Preis, eine flott anspringende Heizung, Wärmemöglichkeiten für Frontscheibe und Gesäß, viel Bodenfreiheit, ein üppiger Kofferraum und ein Motor, der zur Not wohl auch mit Vodka läuft – oder zumindest mit 92 oktanigem Benzin. Und all das bringt der Vesta, der in seiner Heimat übrigens der drittbest verkaufte Neuwagen ist, mit. Am Motor jedenfalls kann dieser Erfolg nicht liegen: Der 1,6 Liter-Sauger fühlt sich träge an und sollte in keinem Fall mit dem automatisierten Schaltgetriebe gekauft werden, der die ganze Sache noch verschlimmert. Das Geld investiert man besser in die kommende Kombi-Version.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width="1/2" css=".vc_custom_1446571503268{padding-top: 5px !important;}"][vc_column_text el_class="testkategorien"]Motor & Getriebe - Der 1600er ist untenrum kraftlos, oben raus laut und erzeugt bei rund 3000 Touren starke Vibrationen. Das automatisierte Getriebe lässt den Fahrer jeden Schaltvorgang abnicken – es (re)agiert nämlich sehr langsam, selbst im manuellen Modus. Fahrwerk & Traktion - Kurze Schläge werden direkt weitergereicht, größere Unebenheiten bügelt das Fahrwerk besser weg. Einiges an Seitenneigung in Kurven – auch wegen der üppi­gen Bodenfreiheit von fast 18 Zentimetern (mehr als so manch aktueller Kompakt-SUV). Wenig wirkungsvolle Bremsen. Recht direkte, aber gefühllose Lenkung, untersteuernd im Grenzbereich, Traktion OK. Cockpit & Bedienung - Etwas kurze Sitzflächen, sonst tadelloses Gestühl und gute Sitzposition. Übersicht ob breiter Säulen rundum etwas eingeschränkt, hinten hilft die serienmäßige Rückfahrkamera. Ergonomie OK, Infotainment-System nicht ganz up to date. Innen- & Kofferraum - In beiden Sitzreihen zur Seite hin viel Platz, nach oben wird es auf der Rückbank ab 1,75 Körpergröße knapp. Wenig Ablagen, dafür sehr geräumiges Handschuhfach. Großzügig bemessener Kofferraum mit recht hoher Ladekante, über 2:1 ge­teilte Rücklehnen erweiterbar – es entsteht dann aber eine Stufe. Dran & Drin - In der besseren der beiden Ausstattungslinien gut bestückt. Billige Materialien, solide verarbeitet. Automatik-Verzicht spart 820 Euro. Schutz & Sicherheit - Nur vier Airbags und kein einziges modernes Assis­­tenz­system. NCAP-Wertung gibt es keine. Sauber & Grün - Start/Stopp nicht verfügbar, für Leistung und Gewicht hoher Praxisverbrauch. Preis & Kosten - Ausstattungsbereinigt konkurrenzlos günstig, selbst Diskont-Modelle wie Fiat Tipo oder Skoda Rapid sind teurer. Drei Jahre Garantie plus zwei Jahre Anschluss-Garantie ohne Aufpreis. Dünnes Werkstatt-Netz. Hoher Wertverlust.[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width="1/2"][vc_column_text css=".vc_custom_1520513320354{margin-top: 0px !important;margin-bottom: 0px !important;}"][/vc_column_text][vc_column_text css=".vc_custom_1520512776203{margin-top: 0px !important;padding-top: 10px !important;padding-right: 10px !important;padding-bottom: 10px !important;padding-left: 10px !important;background-color: #f2f2f2 !important;}"]Zweckdienliches Vesta-Cockpit: Alle Basics passen, nur die Übersicht ist mäßig und der niedrige Preis beim Umhertasten spürbar.[/vc_column_text][vc_empty_space height="5px"][vc_column_text][taq_review][/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row css=".vc_custom_1446570885481{padding-top: 15px !important;}"][vc_column][vc_tabs][vc_tab title="Technik" tab_id="ed3d3eb5-217d-33e84-32475293-fb43134c-903e"][vc_column_text]R4, 16V, 1596 ccm, 106 PS (78 kW) bei 5800/min, max. Drehmoment 148 Nm bei 4200/min, automatisiertes Fünfgang-Getriebe, Vorderradantrieb, bel. Scheibenbremsen…

4.8

FAZIT

Billige Kompakt-Limousine für harte Winter – und Menschen, die hart im Nehmen sind.

Motor & Getriebe
Fahrwerk & Traktion
Cockpit & Bedienung
Innen- & Kofferraum
Dran & Drin
Schutz & Sicherheit
Sauber & Grün
Preis & Kosten
5

R4, 16V, 1596 ccm, 106 PS (78 kW) bei 5800/min, max. Drehmoment 148 Nm bei 4200/min, automatisiertes Fünfgang-Getriebe, Vorderradantrieb, bel. Scheibenbremsen v, Trommelbremsen h, L/B/H 4410/1764/1497 mm, Radstand 2635 mm, 5 Sitze, Wen­dekreis 11,0 m, Reifendimension 195/55 R 16 (Testwagen-Bereifung Nexen Winguard), Tankinhalt 55 l, Reichweite 710 km, Kofferraumvolumen 480 l, Leergewicht 1280 kg, zul. Gesamtgewicht 1670 kg, max. Anh.-Last 900 kg, 0–100 km/h 12,8 sec, Spitze 180 km/h, Steuer (jährl.) € 401,76, Werkstätten in Österreich 30, Service alle 15.000 km (mind. 1x/Jahr), Normverbrauch (Stadt/außerorts/Mix) 6,2/8,3/5,0 l, Testverbrauch 7,7 l ROZ 95, CO2 (Norm/Test) 141/217 g/km

vier Airbags, Tempomat, Einparkhilfe h, Rückfahrkamera, Licht- und Regensensor, CD-Radio mit Lenkrad-FB sowie Bluetooth/AUX/USB-Schnittstelle und 6 LS, Navigationssystem, 7 Zoll Touchscreen, Außenspiegel elektr. verstell- und beheizbar, Klimaautomatik, Fondlehne 60:40 umlegbar, heizbare Vordersitze, heizbare Frontscheibe, 16 Zoll-Aluräder, Scheiben ab B-Säule abgedunkelt, Metallic-Lackierung etc.

Ladekantenschutz € 100,–, Autogastank € 2800,–