Formal spricht wenig gegen das Basismodell, der Zweiliter-Motor bewegt den schweren SUV durchaus motiviert, dank E-Schub und E-Verdichter schaltet die Achtgang-Automatik nicht bei jedem Tritt aufs Gaspedal nervös zurück. Doch in Sachen Sound ist dieser Maserati eine Enttäuschung, im Kaltlauf klingt er außen fast wie ein Diesel – und innen selbst im Sport-Modus nicht so, wie man sich das für einen Dreizack erwarten würde. Schade, denn obwohl der Levante schon etwas in die Jahre gekommen ist, wäre er in Sachen Prestige eine recht reizvolle Alternative zu klassischen Premium-SUV von Mercedes, Audi oder BMW – die sind aber trotz sportlicherer Sechszylinder billiger.
Fahrwerk & Traktion – Trotz Luftfederung eher straff abgestimmt, fürs Gelände kann die Bodenfreiheit vergrößert werden. In flotten Kurven sehr sicher und dank gelungener Gewichtsverteilung auch agil, bei Lastwechsel völlig Tücken-frei, 1A-Traktion dank Allrad. gut dosierbare Bremsen, recht feinfühlige Lenkung.
Bedienung & Multimedia – Sitzposition ohne Tadel, gegen 511 Euro lassen sich sogar die Pedale elektrisch verstellen. Hochauflösender, etwas kleiner Multimedia-Schirm, das System ist relativ rasch durchschaut, die Sprachsteuerung wenig ausgeklügelt. Smartphone-Anbindung, aber kein induktives Laden. Genug echte Knöpfe & Schalter. USB-Slots auch hinten, ausreichend Ablagen. Mäßige Sicht nach hinten, Kamera-Kauf Pflicht.
Innen- & Kofferraum – Ordentliches Raumangebot für Passagiere und Gepäck, angesichts der Außenabmessungen freilich kein Hit. Im Fond wenig Schenkelauflage und bestenfalls mittelmäßige Kopffreiheit, dafür neigungsverstellbare Lehnen – legt man diese um (2:1-Teilung plus Skidurchreiche), bleibt der Boden eben.
Dran & Drin – Ordentliche Mitgift, um den Kaufpreis könnte man freilich mehr erwarten, etwa Navi, LED-Licht oder Sitzheizung. Genug Extras zu recht gesalzenen Tarifen, viel Individualisierungs-Spielraum. Hochwertige Materialien, liebevoll, sauber und solide verarbeitet. Unüblich: rahmenlose Seitenscheiben.
Schutz & Sicherheit – Keine Highlights beim Airbag-Aufgebot, standesgemäße Assistenzsysteme (bis hin zu teilautonomem Fahren) nur gegen Extra-Geld.
Preis & Kosten – Audi Q7, BMW X5 und Mercedes GLE sind trotz Sechszylinder deutlich günstiger und kaum schlechter ausgestattet, der Porsche Cayenne liegt preislich gleichauf. Verbrauch keine Sensation. Drei Jahre Garantie inklusive Mobilität, auf vier oder fünf verlängerbar. Kurze Service-Intervalle, dünnes Werkstatt-Netz, wohl schwieriger Wiederverkauf.