Was kann man dem taufrischen Topmodell des neuen Mazda3 vorwerfen? Dass es im Vergleich zum Vorgänger 2000 Euro teurer wurde? Wohl kaum, schließlich steckt jetzt viel mehr Ausstattung im MPS, etwa Kurvenlicht und Toterwinkel-Warner, Navigationssystem und Blueetooth-Freisprecheinrichtung, Keyless Go und Einparkhilfe. Dass es ihn nur fünftürig gibt? Eigentlich auch nicht, denn das war beim Vorgänger genau so – und ist natürlich in der Praxis kein Nachteil.
Am ehesten könnte man monieren, dass der neue MPS-3er dem alten nicht nur optisch ziemlich ähnelt, sondern sich auch die Fortschritte bei den technischen Daten in Grenzen halten. Der aufgeladene Vierzylinder leistet nach wie vor 260 PS und 380 Nm, die Fahrleistungen änderten sich nicht, der Norm-Verbrauch blieb nahezu gleich, und auch raumseitig hat der Neue nicht viel mehr zu bieten als der Alte. Dennoch: Von einer Enttäuschung kann man in keiner Weise sprechen – in Sachen Power, Qualität und vor allem Preis/Leistung spielt die MPS-Neuauflage ganz vorne mit im Konzert der heißen Kompaktklassler.
Fahren & Fühlen – Nach spürbarem Turboloch beißt der Vierzylinder bullig, Drehfreude mittelmäßig, das Abrollgeräusch könnte leiser sein. Nur geringe Antriebseinflüsse in der präzisen und recht direkten Lenkung, problemlose Schaltung. Die kräftigen und standfesten Bremsen sind fein zu dosieren. Ordentliche Traktion dank Sperrdifferenzial. Flotte Kurven problemlos und ohne Lastwechsel-Tücken, Fahrwerk ausreichend komfortabel. Straffe Sportsitze mit gutem Seitenhalt.
Platz & Nutz – Vorne genug Platz, Fond-Maße eher im Klassenschnitt, ebenso die Größe des glattflächigen Kofferraums – nach Umlegen der 2:1-Rücksitzlehnen bleibt eine Stufe. Mäßige Übersicht. Viele Ablagen, gute Sitzposition, ordentliche Ergonomie – etwas gewöhnungsbedürftig sind die vielen Knöpfe am Lenkrad. Gutes Navi, allerdings mit kleinem Display.
Dran & Drin – Sehr gute Serienausstattung, dafür gar wenig Extras. 1A-Verarbeitung, Materialien fast durchwegs hochwertig. Als Topmodell außen wie innen mit der Richtigen Dosis Sportlichkeit unpeinlich aufgemotzt.
Sicher & Grün – Luftpolster im Klassenschnitt, E-Helfer-Armada inklusive Toterwinkel-Warner und adaptivem Kurvenlicht sowie Reifendruckkontrolle. Praxis-Verbrauch absolut OK, Abgase mit Euro 5-Siegel.
Preis & Kosten – Mit zum Teil deutlich mehr Leistung und besserer Ausstattung rechtfertigt Mazda den rund 3000 Euro teureren Einstiegs-Tarif im Vergleich zu Golf GTI, Ford Focus ST und Seat Leon Cupra. Japan-Plus: hohe Zuverlässigkeit, drei Jahre Neuwagen-Garantie, zehn auf Mobilität. Hohe PS-Zahl drückt auf die Werthaltung.
R4, 16V, Turbo, 2261 ccm, 191 kW (260 PS) bei 5500/min, max. Drehmoment 380 Nm bei 3000/min, Sechsgang-Getriebe, Vorderradantrieb, Scheibenbremsen v/h (v bel.), L/B/H 4510/1770/1460 mm, Radstand 2640 mm, 5 Sitze, Wendekreis 10,4 m, Reifendimension 225/40 R 18, Tankinhalt 60 l, Reichweite (bis Tankreserve) ca. 535 km, Kofferraumvolumen 300–1360 l, Leergewicht 1460 kg, zul. Gesamtgewicht 1925 kg, max. Anh.-Last 1300 kg, 0–100 km/h 6,1 sec, 60–100 km/h (im 4./5. Gang) 5,3/7,8 sec, Spitze 250 km/h, Steuer (jährl.) € 1102,20, Werkstätten in Österreich 141, Inspektion/Ölwechsel alle 15.000/15.000 km, Normverbrauch (Stadt/außerorts/Mix) 13,2/7,5/9,6 l, Testverbrauch 10,3 l ROZ 98, CO2 (Norm/Test) 224/240 g/km
Front-, vordere Seiten- und durchgehende Kopfairbags, ABS, ESP, Bremsassistent, fünf Dreipunktgurte (Gurtstraffer v), Reifendruckkontrolle, Toterwinkel-Warner, adaptives Bi-Xenon-Kurvenlicht, Isofix, Sperrdifferenzial, Klimaautomatik, Audiosystem mit Bose-Sound und CD-Wechsler sowie USB- und AUX-Eingang, Navigationssystem, Bluetooth-Freisprecheinrichtung, Bordcomputer, autom. abblend. Innenspiegel, vier E-Fensterheber, Teilleder-Sportsitze, Tempomat, Licht- und Regensensor, Multifunktions-Lederlenkrad, beheizb. Windschutzscheibe, Sitzheizung v, Einparkhilfe h, Nebelscheinwerfer, el. verstell-, beheiz- und klappbare Außenspiegel, schlüsselloser Zugang, Aluräder etc.
Einparkhilfe auch vorne € 592,– Metallic-Lack € 483,–