Im V-Stil
Mercedes’ geliftete V-Klasse als luxuriöses Topmodell
Seit gut zehn Jahren ist die aktuelle Generation des Mercedes -„Busses“ am Markt, und bevor 2026 der Nachfolger erscheint, gibt es jetzt noch ein zweites Facelift. Frisch umgestaltet zeigen sich Grill, Scheinwerfer und Schürzen, bei der getesteten Top-Ausstattung „Exklusive“ prangt dazu erstmals bei der V-Klasse der klassische Mercedes-Stern als Kühlerfigur auf der Motorhaube. Auch innen wurde umgemodelt, das Widescreen-Cockpit mit den zwei 12,3 Zoll-Schirmen zog jetzt auch in diesen Benz ein, das eher unnötige Touchpad in der Mittelkonsole blieb – griffgünstigere Ablagen stattdessen wären klüger gewesen. Immerhin: In Sachen Multimedia ist dieser Stern nun am Puls der Zeit, inklusive feiner Sprachsteuerung, induktivem Handyladen und „Augmented Reality“-Einblendungen beim Navi.
Nach wie vor gibt es drei Außenlängen zur Wahl (bei uns gastierte die mittlere), dazu auf der Diesel-Seite drei Vierzylinder – wir haben den stärksten ausgefasst, also den mit doppelter Aufladung, und das mit der 5200 Euro teuren Allrad-Option. Souverän und ohne Gepäck-Sorgen geht die Großfamilie damit auf die Reise – die dank vernünftigem Verbrauch auch nicht allzu oft unterbrochen wird. Der deutlich sechsteilige Kaufpreis ist freilich alles andere als familienfreundlich.
Die genaue Bewertung des Test Mercedes V 300 d lesen Sie unten. Dieser Test erschien übrigens mit vielen weiteren in der Ausgabe September 2024 von Alles Auto, hier online zu bestellen.
Foto: Robert May
Motor & Getriebe
Gut gedämmter Vierzylinder-Diesel mit viel Punch fast vom Leerlauf weg. Die Neungang-Automatik verwaltet das massive Drehmoment souverän und sorgt stets für ein niedriges Drehzahl-Niveau.
Fahrwerk & Traktion
Dank optionaler Luftfederung (samt Höherlegung auf Knopfdruck) guter Komfort bei erträglicher Wank-Neigung in flotten Kurven, dabei keine Tücken im Fall von Lastwechseln. Präzise, ausreichend direkte Lenkung, mittelmäßig fein dosierbare und kräftige Bremsen. Traktion dank Allrad top.
Bedienung & Multimedia
Sehr gute, hohe Sitzposition auf vielfach verstellbaren Möbeln, problemlose Bedienung (einige echte Schalter und Drehregler), die Softtouch-Tasten am Lenkrad sind aber nicht optimal. Fein: tadellose Sprachsteuerung, digitaler Innenspiegel. Weniger gut: großer Wendekreis, nicht zu viele brauchbare Ablagen, kein schlüsselloser Zugang.
Innen- & Kofferraum
Massig Platz in allen drei Sitzreihen (in der mittleren statt den zwei Einzelstühlen auch drei schmälere möglich, ganz hinten kostet diese Option 505 Euro). Großer, über niedrige Ladekante leicht zu befüllender Kofferraum. Fond-Einzelsitze zusammenklapp- und ausbaubar (letzteres erfordert viel Kraft). Fein: E-Heckklappe mit separat zu öffnender Scheibe.
Dran & Drin
In der besten von vier Ausstattungsstufen klassenunüblich fein bestückt – noch mehr Luxus (auch für die zweite Sitzreihe) wartet in der überschaubaren Optionen-Liste. Solide Verarbeiten, Materialien im Sichtbereich hochwertiger als bei der Konkurrenz.
Schutz & Sicherheit
Zentralairbag als Luftpolster-Atout, klassenunüblich generös ist auch die Bestückung mit (gut funktionierenden) Assistenzsystemen.
Preis & Kosten
Sehr teuer. Den einzigen echten Konkurrenten, VWs Multivan, gibt es weder mit Allrad noch mit so viel (Diesel-)Power, damit ist er aber spürbar günstiger – das gilt auch für den gleichfalls deutlich schwächeren Hyundai Staria 4WD. Verbrauch absolut im Rahmen. Fein: vier Jahre oder 200.000 Kilometer Garantie, Vorsteuer-Abzug möglich, lange Service-Intervalle.

Technik
Serienausstattung
Extras
6 (8) Sitze, Wendekreis 12,9 m, Reifendimension 245/45 R 19, Tankinhalt 70 l (AdBlue: 24 l), Reichweite 795 km, Kofferraumvolumen 1030–4630 l, Leergewicht (EU) 2348 kg, zul. Gesamtgewicht 3100 kg, max. Anh.-Last 2000 (a.W. 2500) kg
0–100 km/h 7,4 sec, Spitze 215 km/h, Steuer (jährlich)
€ 1892,16, Werkstätten in Österreich 94, Service alle 40.000 km (mind. alle 2 Jahre), WLTP-Normverbrauch kombiniert 8,0 l, Testverbrauch 8,8 l Diesel, CO2 (Norm/Test) 209/231 g/km