Damit rollt der seit dem Facelift vor zwei Jahren unveränderte Countryman wieder ins Rampenlicht, technisch bleibt er jedoch unverändert. Heißt: Teils ist er recht oldschool, was man heutzutage aber schon wieder als Kompliment auffassen kann. So sind die Einstellmöglichkeiten überschaubar, die Armaturen erst gegen Aufpreis digitalisiert und die Assistenzsysteme so gut wie nicht vorhanden. Einen Adaptiv-Tempomat gäbe es zwar, aufgrund des anhaltenden Mikrochip-Mangels ist er derzeit aber nicht bestellbar. Zum Glück ebenfalls unverändert: die fahrdynamischen Meriten des Countryman. Er wuselt freudig um Kurven aller Radien, als Hybrid-Modell beschleunigt er zudem kraftvoll. Der Elektromotor treibt ausschließlich die Hinterachse an und sorgt damit für souveränes Vorankommen unter praktisch allen Bedingungen.
Fahrwerk & Traktion – Auch mit 18 Zoll-Rädern gelungener Mix aus gutem Komfort und geringer Wankneigung. Das neutrale Fahrverhalten, die agile Lenkung und die wirksamen Bremsen tragen viel zum Fahrspaß bei. Dank E-Hilfe an der Hinterachse sichere Allrad-Traktion.
Bedienung & Multimedia – Typisch verspielte Mini-Optik, eher kleiner Touchscreen. Die Menüführung ist dafür simpel und wird zudem durch den Dreh- und Drückregler auf der Mittelkonsole erleichtert. Tadellose Sitzposition, passable Rundumsicht. Kein Android Auto verfügbar.
Innen- & Kofferraum – Vorne gutes Platzangebot, im Fond mangelt es an Kopffreiheit. Die Hybrid-Technik kostet 50 Liter Ladevolumen, was ausschließlich zu Lasten des (stark verkleinerten) Kellerfachs geht. Fondlehnen 2:1:2 umlegbar, zahlreiche, doch kleine Ablagen.
Dran & Drin – Sehr ordentliche Mitgift in der getesteten „Untamed Edition“, bei dieser jedoch reduzierte Extra-Auswahl. Lederpolsterung auch in Schwarz erhältlich, als Außenfarbe muss bei diesem Modell Hellgrau-Metallic genügen. Verarbeitung und Material-Wahl tadellos.
Schutz & Sicherheit – Klassenübliches Airbag-Aufkommen, ein paar Assistenzsysteme gibt es erst in Form des teuren „Premium Plus Package“. Adaptiv-Tempomat derzeit nicht verfügbar. Empfehlenswert: Echtzeit-Verkehrsinfos für überschaubare 150 Euro.
Reichweite & Laden – Die reine E-Reichweite lag im Test bei 46 Kilometern, damit sehr nah an der Werksangabe von 49 km. Maximale Ladeleistung: müde 3,7 kW, weshalb eine Akku-Komplettfüllung 3:15 Stunden dauert.
Preis & Kosten – Preisvergleich der kleinen Plug-In-SUV: Der Jeep Renegade ist genauso (unverschämt) teuer, der Renault Captur deutlich günstiger. Nur zwei Jahre Gewährleistung, sechs Jahre Garantie auf den Hochvolt-Akku. Lange Service-Intervalle, vernünftiger Benzinverbrauch auch bei Lade-Faulheit.