Den Namen Eclipse kennt man aus der Mitsubishi-Historie, er bezeichnet dort ein kompaktes Coupé, das von 1990 bis 2012 in vier Auflagen verkauft wurde – die letzten beiden Generationen ab 2000 fanden freilich nie den Weg nach Europa. Kein Wunder, die Hochblüte der zweitürigen Kompakt-Sportler ist längst vorbei, stattdessen ist Hochbau angesagt. Und nachdem Mitsubishis frischer SUV eine dynamische coupéartig abfallende Dachlinie vorweist, trägt er Eclipse im Vornamen und dahinter die Zusatzbezeichnung Cross.
Vorerst ist der 4,4 Meter lange Japaner nur mit einem einzigen Motor, einem Benziner, zu haben. Kombiniert wird der aufgeladene 1500er entweder mit Handschaltung und Vorderradantrieb oder wie bei uns im Test mit 4×4 und stufenloser Automatik, wofür sich 60 Prozent der heimischen Kunden entscheiden sollen (und dafür 4000 Euro hinblättern). Eine gute Wahl, denn die Traktion ist deutlich besser als beim Fronttriebler – und das CVT-Getriebe deutlich besser als befürchtet. Allein beim Verbrauch kann der 1,5-Tonner nicht überzeugen. Vielfahrer unter den Eclipse Cross-Interessenten werden sich also bis Jahresende gedulden müssen, da kommt ein 150 PS und 400 Nm starker Diesel mit Allrad und achtgängiger Wandler-Automatik.
Motor & Getriebe – Der 1500er-Turbo-Benziner wird nur bei höheren Touren laut, das Zusammenspiel mit der stufenlosen Automatik klappt überraschend gut. Über Lenkrad-Wipptasten kann man durch acht virtuelle Fahrstufen switchen. Fahrleistungen passabel.
Fahrwerk & Traktion – Feiner Fahrkomfort, auch dank langem Radstand. In Kurven nicht wankend, sicher untersteuernd und ohne Lastwechsel-Tücken. Lenkung etwas indirekt, recht präzise. Bremsen ohne Schwächen.
Stock & Stein – Kein Hardcore-Kraxler, die Hinterachse wird nur bei Traktionsverlust vorne zugeschaltet, es gibt keine Sperren, nur zwei 4×4-Fahrprogramme.
Cockpit & Bedienung – Ordentliche Sitzposition, gute Ergonomie, Schalter, die man oft braucht, sind gut platziert. Minus: kein Drehregler für die Lautstärke, One-Touch nur fürs Fahrer-Fenster, schlechte Sicht nach schräg hinten. Praktisch: Headup-Display Serie, Infotainment-Steuerung via Touchscreen oder Touchpad.
Innen- & Kofferraum – Platzangebot im Klassenschnitt, im Fond zwickt’s im Kopfbereich, dafür ist die Kniefreiheit ob 20 Zentimeter verschiebbarer 2:1-Bank superb. Kofferraum OK, der schräge Dachabschluss wirkt sich spürbar auf das Maximal-Volumen aus.
Dran & Drin – In der zweibesten Ausstattung sehr fein bestückt. Minus: Navigation nur übers Smartphone. Wer auf Allrad & Automatik verzichtet, spart 4000 Euro. Sonder-Lackierung als einziges Extra. Ordentliche Verarbeitung, angenehme Materialien.
Schutz & Sicherheit – Viel Serien-Sicherheit bis hin zum Rückfahr-Assistenten fürs Ausparken. Radar-Tempomat nur bei der Top-Version „Diamond“.
Sauber & Grün – Praxis-Verbrauch zu hoch, das Start/Stopp-System ist durchaus flott, könnte sich aber öfter aktivieren.
Preis & Kosten – Preislich am unteren Ende der Kompakt-SUV, also im Bereich der Koreaner bzw. des Seat Ateca. Fein: fünf Jahre Neuwagen-Garantie. Hohe Zuverlässigkeit zu erwarten, aber auch mäßige Werthaltung.
Unauffälliger Look, doch Materialqualität und Ergonomie passen. Relativ kleiner Touchscreen ohne Navi-Funktion. Die kleine Scheibe unterm Bremslicht-Spoiler verbessert die Sicht nach hinten – zumindest geradeaus.
7.1
FAZIT
Komfortables SUV-Coupé zum mehr als fairen Preis.
Motor & Getriebe
Fahrwerk & Traktion
Stock & Stein
Cockpit & Bedienung
Innen- & Kofferraum
Dran & Drin
Schutz & Sicherheit
Sauber & Grün
Preis & Kosten
R4, 16V, Turbo, 1499 ccm, 163 PS (120 kW) bei 5500/min, max. Drehmoment 250 Nm bei 1800–4500/min, stufenlose Automatik, Allradantrieb, Scheibenbremsen v/h (v bel.), L/B/H 4405/1805/1676 mm, Radstand 2670 mm, 5 Sitze, Wendekreis 10,6 m, Reifendimension 225/55 R 18 (Testwagen-Bereifung Bridgestone Blizzak), Tankinhalt 60 l, Reichweite 675 km, Kofferraumvolumen 341/448–1159 l, Leergewicht 1550 kg, zul. Gesamtgewicht 2150 kg, max. Anh.-Last 1600 kg, 0–100 km/h 9,8 sec, Spitze 200 km/h, Steuer (jährl.) € 739,44, Werkstätten in Österreich 109, Service alle 20.000 km (mind. 1x/Jahr), Normverbrauch (Stadt/außerorts/Mix) 8,2/6,2/7,0 l, Testverbrauch 8,9 l ROZ 95, CO2 (Norm/Test) 159/205 g/km
Offroad-Daten: Böschungswinkel v/h 18,8°/19,6°, Rampenwinkel 18°, Bodenfreiheit 183 mm, Wattiefe k.A.
Front- und vordere Seitenairbags, durchgehende Kopfairbag-Vorhänge, Fahrer-Knieairbag, Toterwinkel-Warner, Notbrems-Assistent mit Fußgänger-Erkennung, Spurhalte-Assistent, autom. Fernlicht, Headup-Display, autom. abblend. Innenspiegel, heizb. Windschutzscheibe, el. verstell-, beheiz- und klappb. Außenspiegel, Tempomat, Nebelscheinwerfer, Rückfahrkamera, DAB-Audiosystem mit USB-Slots, Bluetooth für Telefon und Audio sowie 6 LS und Touchscreen, Apple Car Play und Android Audio, Rückfahr- und Rundumkamera, Einparkhilfe v+h, Klimaautomatik, abgedunkelte Fondscheiben, heizb. Multifunktions-Lederlenkrad, 18 Zoll-Aluräder, E-Parkbremse mit Auto Hold, Sitzheizung v/h, Voll-LED-Scheinwerfer, schlüsselloser Zugang, Licht- und Regensensor etc.
Metallic-/Spezial-Lack € 680,–/880,–, Version „Diamond“ (E-Panoramadach, Lederpolsterung, E-Fahrersitz, HiFi-Sound, Abstandsregel-Tempomat) € 3000,–
Hans
( 6. April 2018 )
Ich frage mich, was Honda und Mitsu an dieser komischen stufenlosen Automatik gefressen haben…das mag in der Rush-hour von Tokio, wo man – wenn überhaupt – nur im Schritttempo vorankommt, seine Vorteile haben, ansonsten nur Nachteile.
Auch die Karosserieform gefällt mir überhaupt nicht.
MfG J