Test: Nissan 370 Z Roadster Pack

Fahrzeugdaten:

Automarke:
Nissan
Klasse:
Cabrio/Roadster
Antrieb:
Hinterrad
Leistung:
328PS
Treibstoff:
Benzin
Treibstoff:
10,8l/100km
Modelljahr:
2010
Grundpreis:
52912€
Natürlich ist ein kompakter, offener Zweisitzer mit großem Motor und Heckantrieb keine neue Erfindung, und der 370 Z bei weitem nicht der einzige am Markt. Den­noch schafft es Nissan, diesem klassischen Konzept (im Grunde das Ur-ayout echter Sportautos) eine Komponente zu verleihen, die all den BMWs, Porsches und Mercedes der Neuzeit fehlt: die reduzierte, ursprüngliche Freude am Autofahren. Lenken, schalten, Gas geben, alles an diesem Auto fühlt sich härter und jugendlicher an. Und das Fahrwerk, so trocken wie ein Martini, plus die Lenkung, so direkt wie ein Online-Sparbuch, vermitteln einem das Gefühl, wieder dort zu sein, worum es bei einem Spaßgerät – das sollte ein offener Zweisitzer eigentlich sein – in Wahrheit geht: nicht ums Flanieren in der Stadt, sondern ums Glühen auf freier Wildbahn. Da der Spieltrieb nicht von übertriebener Premium-Ernsthaftigkeit erstickt wird, muss man zwar ein paar Kompromisse bei Verarbeitung, Geräuschkulisse oder Platzangebot eingehen. Doch andererseits: In seriösen Kapiteln braucht der Z-Roadster nicht zu punkten, da es hier keine fahrdynamische Schwächen zu kaschieren gibt.
Fahren & Fühlen - Der V6-Sauger bietet ein breites Drehzahlband, hat untenrum genug Dampf und legt oben spürbar zu. Sound: dumpf, dröhnend bei hohen Drehzahlen. Schaltung kurzwegig-exakt, im irgendwie perversen Sport-Modus gibt die Elektronik beim Runterschalten automatisch Zwischengas. Lenkung herrlich direkt, Bremsen top. Fahrwerk: straff, neutral, agil abgestimmt. Heck drängt leicht kontrollierbar nach außen, das (deaktivierbare) ESP hackt jegliche Drift-Ansätze brutal ab. Sitze: zu knapp dimensioniert, guter Seitenhalt. Platz & Nutz - Eng geschnittenes Cockpit, groß Gewachsene werden die knappe Beinfreiheit bemängeln. Sitzposition nicht optimal, da Lenkrad nur in Höhe verstellbar. Kleiner und flacher Kofferraum, hohe Ladekante. Bedienung top, mäßige Karosserie-Übersicht, Rangieren dank kompakter Abmessungen aber OK. Auf & Zu - Ein Knopfdruck, und das Dach faltet sich halbwegs schnell zusammen. Dank Serien-Windschott fächelt der Wind nie unangenehm ins Cockpit. Weniger fein: nur Handschuhfach verschließbar, Verdeck wenig gefüttert. Hohe Karosserie-Steifig­keit. Dran & Drin - Der „Pack“ bietet um 2505 Euro extra u. a. Bose-Sound, Sitzheizung und -kühlung, Berganfahrhilfe und Tempomat. Wenige Aufpreis-Extras. Siebengang-Automatik kostet 1830 Euro Aufpreis. Großteils hochwertige Materialien, Design nicht jedermanns Geschmack. Sicher & Grün - Klassenübliche Bestückung an E-Fahrhilfen und Airbags. Seit heuer Euro 5-tauglich, dafür drei PS schwächer. Verbrauch voll im Rahmen. Preis & Kosten - Die situierte Konkurrenz von Porsche, Audi und BMW ist durchwegs teurer und schlechter ausgestattet. Werthaltung bleibt fraglich. Fein: Drei Jahre Neuwagen-Garantie. Nicht so fein: kurze Service-Intervalle.
Z-Cockpit: Nichts für lange Beine und breite Schultern, Navi kostet Aufpreis.
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V6, 24V, 3696 ccm, 241 kW (328 PS) bei 7000/min, max. Drehmoment 363 Nm bei 5200/min, Sechsgang-Getriebe, Hinterradantrieb, Scheibenbremsen v/h (bel.), L/B/H 4250/1845/1325 mm, Radstand 2550 mm, 2 Sitze, Wendekreis 10,6 m, Reifen­dimen­sion 225/50 R 18 (v), 245/45 R 18 (h), Tankinhalt 72 l, Reichweite (bis Tank­re­serve) ca. 610 km, Kofferraumvolumen 140 l, Leergewicht 1600 kg, zul. Gesamtge­wicht 1885 kg, max. Anh.-Last ­–, 0–100 km/h 5,5 sec, 60–100 km/h (im…

7.3

0

FAZIT

Grundehrlicher Sport-Roadster.

Fahren & Fühlen
Platz & Nutz
Dran & Drin
Sicher & Grün
Preis & Kosten
Auf & Zu
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7

Natürlich ist ein kompakter, offener Zweisitzer mit großem Motor und Heckantrieb keine neue Erfindung, und der 370 Z bei weitem nicht der einzige am Markt. Den­noch schafft es Nissan, diesem klassischen Konzept (im Grunde das Ur-ayout echter Sportautos) eine Komponente zu verleihen, die all den BMWs, Porsches und Mercedes der Neuzeit fehlt: die reduzierte, ursprüngliche Freude am Autofahren.

Lenken, schalten, Gas geben, alles an diesem Auto fühlt sich härter und jugendlicher an. Und das Fahrwerk, so trocken wie ein Martini, plus die Lenkung, so direkt wie ein Online-Sparbuch, vermitteln einem das Gefühl, wieder dort zu sein, worum es bei einem Spaßgerät – das sollte ein offener Zweisitzer eigentlich sein – in Wahrheit geht: nicht ums Flanieren in der Stadt, sondern ums Glühen auf freier Wildbahn.

Da der Spieltrieb nicht von übertriebener Premium-Ernsthaftigkeit erstickt wird, muss man zwar ein paar Kompromisse bei Verarbeitung, Geräuschkulisse oder Platzangebot eingehen. Doch andererseits: In seriösen Kapiteln braucht der Z-Roadster nicht zu punkten, da es hier keine fahrdynamische Schwächen zu kaschieren gibt.

Fahren & Fühlen – Der V6-Sauger bietet ein breites Drehzahlband, hat untenrum genug Dampf und legt oben spürbar zu. Sound: dumpf, dröhnend bei hohen Drehzahlen. Schaltung kurzwegig-exakt, im irgendwie perversen Sport-Modus gibt die Elektronik beim Runterschalten automatisch Zwischengas. Lenkung herrlich direkt, Bremsen top. Fahrwerk: straff, neutral, agil abgestimmt. Heck drängt leicht kontrollierbar nach außen, das (deaktivierbare) ESP hackt jegliche Drift-Ansätze brutal ab. Sitze: zu knapp dimensioniert, guter Seitenhalt.

Platz & Nutz – Eng geschnittenes Cockpit, groß Gewachsene werden die knappe Beinfreiheit bemängeln. Sitzposition nicht optimal, da Lenkrad nur in Höhe verstellbar. Kleiner und flacher Kofferraum, hohe Ladekante. Bedienung top, mäßige Karosserie-Übersicht, Rangieren dank kompakter Abmessungen aber OK.

Auf & Zu – Ein Knopfdruck, und das Dach faltet sich halbwegs schnell zusammen. Dank Serien-Windschott fächelt der Wind nie unangenehm ins Cockpit. Weniger fein: nur Handschuhfach verschließbar, Verdeck wenig gefüttert. Hohe Karosserie-Steifig­keit.

Dran & Drin – Der „Pack“ bietet um 2505 Euro extra u. a. Bose-Sound, Sitzheizung und -kühlung, Berganfahrhilfe und Tempomat. Wenige Aufpreis-Extras. Siebengang-Automatik kostet 1830 Euro Aufpreis. Großteils hochwertige Materialien, Design nicht jedermanns Geschmack.

Sicher & Grün – Klassenübliche Bestückung an E-Fahrhilfen und Airbags. Seit heuer Euro 5-tauglich, dafür drei PS schwächer. Verbrauch voll im Rahmen.

Preis & Kosten – Die situierte Konkurrenz von Porsche, Audi und BMW ist durchwegs teurer und schlechter ausgestattet. Werthaltung bleibt fraglich. Fein: Drei Jahre Neuwagen-Garantie. Nicht so fein: kurze Service-Intervalle.

#1
Z-Cockpit: Nichts für lange Beine und breite Schultern, Navi kostet Aufpreis.
V6, 24V, 3696 ccm, 241 kW (328 PS) bei 7000/min, max. Drehmoment 363 Nm bei 5200/min, Sechsgang-Getriebe, Hinterradantrieb, Scheibenbremsen v/h (bel.), L/B/H 4250/1845/1325 mm, Radstand 2550 mm, 2 Sitze, Wendekreis 10,6 m, Reifen­dimen­sion 225/50 R 18 (v), 245/45 R 18 (h), Tankinhalt 72 l, Reichweite (bis Tank­re­serve) ca. 610 km, Kofferraumvolumen 140 l, Leergewicht 1600 kg, zul. Gesamtge­wicht 1885 kg, max. Anh.-Last ­–, 0–100 km/h 5,5 sec, 60–100 km/h (im 4./5. Gang) 4,7/7,0 sec, Spitze 250 km/h, Steuer (jährl.) € 1432,20, Werk­stätten in Öster­reich 106, Inspektion/Ölwech­sel alle 15.000/15.000 km, Normver­brauch (Stadt/außer­orts/Mix) 15,3/7,8/10,5 l, Test­verbrauch 10,8 l ROZ 98, CO2 (Norm/Test) 264/259 g/km
Front- sowie Seiten- und Kopfairbags, Bremsassistent, ESP, Hin­ter­achs-Sperrdifferenzial mit begrenztem Schlupf, Alarm­­a­nlage, E-Fensterhe­ber, Zen­tral­­sperre, Keyless Go, Klimaautomatik, CD-Radio mit Lenkrad-FB und Bose-Sound inkl. 8 LS, Bluetooth-Freisprecheinr., Regensensor, Bord­com­puter, Tem­po­mat, teilelektr. verstellbare sowie beheiz- und kühlbare Leder/Alcantara-Sitze, Kreuz­stütze fahrer­seitig, Alufel­gen, Bi-Xenon-Scheinwerfer, Tempomat etc.
19-Zoll-Räder € 1168,–, Metallic-Lack € 897,–, Lederpolsterung bordeaux € 500,–, DVD-Navigation € 2401,–

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