Dank breiterer Spur fährt das Coupé etwas agiler als das über 6000 Euro billigere und schlechter ausgestatte Normal-Modell. Richtig beeindruckend ist das Gesamt-Paket, wenn man die Optionen Allradlenkung (2674 Euro) und Wankstabilisierung (4274 Euro) ordert – dann bewegt sich der 2,2 Tonnen schwere Brocken überraschend dynamisch. Die meisten werden die Coupé-Version wohl als optisch attraktiver empfinden – zumindest bis 90 km/h, der dann ausfahrende Heckspoiler ist deutlich weniger elegant als beim konventionellen Cayenne. Außerdem versperrt er die ohnehin schon schlechte Sicht nach hinten weiter. Doch beim getesteten Turbo-Topmodell macht sich ohnehin selten etwas Flotteres im Rückspiegel breit.
Fahrwerk & Traktion – Ob straffer Abstimmung und dünnflankiger Reifen kein Komfort-Wunder, dank Luftfederung muss aber niemand leiden. Sehr agil mit (optionaler) Allradlenkung, die superben Bremsen greifen recht giftig. Top-Traktion, keine Tücken bei Lastwechsel im (hohen) Grenzbereich.
Stock & Stein – Ob spezieller Schürzen ist der Turbo nicht wirklich geländetauglich, dank Luftfederung aber gute Bodenfreiheit – ein Offroad-Paket um 2331 Euro bringt Unterfahrschutz und spezielle Anzeigen.
Cockpit & Bedienung – Gut ablesbare und vielfältig konfigurierbare Digital- Instrumente, die Bedienung des Multimedia-Touchscreens gelingt recht gut – auch dank Handschrift-Erkennung. Top-Sitze. Start/Stopp aktiviert sich schon beim Ausrollen, Allradlenkung verringert Wendekreis um 0,6 Meter. Schlechte Sicht nach hinten durch kleine (Wischer-lose) Heckscheibe.
Innen- & Kofferraum – Viel Platz in beiden Sitzreihen, dazu recht großes Gepäckabteil – Maximal-Raum wird allein durch den schrägen Heckabschluss verschenkt. Fondbank mit verstellbaren Lehnen. Plus: hohe Anhängelast.
Dran & Drin – Ordentliche, dem Kaufpreis aber nicht ganz angemessene Mitgift. Jede Menge, zum Teil (auch NoVA- bedingt) richtig teure Extras. Top: Materialqualität, Haptik (Ausnahme: Fensterheber-Tasten) und Verarbeitung.
Schutz & Sicherheit – Mit optionalen Fond-Seitenairbags voller Polster-Schutz, einige Assistenzsysteme serienmäßig, der Rest ist über die Optionen-Liste bestellbar.
Preis & Kosten – Der Alfa Stelvio Quadrifoglio ist deutlich günstiger, der Lamborghini Urus deutlich teurer, das billigere GLE Coupé von AMG ein Auslaufmodell. Absolut gesehen hoher Wertverlust, mäßiger Garantie-Umfang, dünnes Werkstatt-Netz. Angemessener Verbrauch nahe der Werksangabe.
Technik
Serienausstattung
Extras
Offroad-Daten: Böschungswinkel v/h 23,3°/20,2°, Rampenwinkel 16,7°, Bodenfreiheit 190 mm, Wattiefe 530 mm