Ganz allgemein gilt: Dank weit aufschwingender Vordertüren, praktischer Schiebetüren im Fond und riesiger Kofferraum-Öffnung fällt das Befüllen des geräumigen Franzosen extrem leicht. Trotz netter Materialien und Top-Verarbeitung fallen ein paar Spar-Bemühungen auf: Das Multimedia-System wirkt simpel, Erwachsene sitzen im Fond nicht besonders bequem, und die großen Schiebetüren lassen sich von innen nur schwer schließen. Schade für Wintersportler und Landbriefträger: Allradantrieb ist für die brandneue Kangoo-Generation nicht mehr zu haben. Freuen könnten sich dagegen manche Pendler und Stadtbewohner, denn eine reine E-Version wird bald folgen.
Fahrwerk & Traktion – Gut abgestimmtes, auf Komfort getrimmtes Fahrwerk. Stets sicheres Fahrverhalten, auch in Kurven nicht zu schnell überfordert. Unaufgeregtes ESP. Lenkung mit genügend Feedback, eher indirekt. An Bremsen und Traktion ist nichts zu auszusetzen.
Bedienung & Multimedia – Recht hohe Sitzposition mit guter Sicht auf die Straße. Feine Ergonomie. Umständliche Lautstärken-Verstellung neben dem Touchscreen (immerhin Re-nault-typischer Bedien-Satellit an der Lenksäule), dazu träge Umsetzung von Befehlen am Bildschirm. Simple Sprachsteuerung, dafür praktische Klima-Verstellung via Dreh-Regler. Serienmäßige Smartphone-Integration. Viele große Ablagefächer quer durch die Kabine. Hohe Reichweite.
Innen- & Kofferraum – Richtige gute Platzverhältnisse gibt es in der ersten Reihe, im Fond fühlen sich primär Kinder wohl (wenig Knieraum). Großer, besonders gut nutzbarer Kofferraum. Die 2:1 geteilten Fond-Sitze lassen sich tief umlegen, der Boden bleibt dadurch eben. Niedrige Ladekante, weit aufschwingende Heckklappe.
Dran & Drin – Zurzeit gibt es nur zwei Ausstattungslinien, die bessere der beiden (der getestete „Intens“) bietet als Schmankerl Navi, DAB-Radio, Zweizonen-Klima und schlüssellosen Zugang. Mit der „Edition ONE“ spart man 1750 Euro. Einige, recht preiswerte Extras. In Sachen Materialwahl und Verarbeitung im Klassen-Vergleich tadellos.
Schutz & Sicherheit – Serienmäßig mit LED-Scheinwerfern und einigen Basis-Assistenzsystemen, Radar-Tempomat oder gar Spurführungs-Assistent sind nicht verfügbar. Standard-Anzahl an Airbags.
Preis & Kosten – Der VW Caddy ist deutlich teurer, das gilt auch für Peugeot Rifter und Toyota Proace City Verso. Nur der Opel Combo kann preislich mithalten. Die vierjährige Garantie kann für satte 499 Euro um ein Jahr (bis 100.000 Kilometer) erweitert werden. Lange Wartungs-Intervalle, zahlreiche Werkstätten. Top: Test-Verbrauch unter der Werksangabe. Werthaltung mutmaßlich solid.