Test: Renault ZOE R135 Intens

19. Februar 2020
Keine Kommentare
8.381 Views
Tests

FAHRZEUGDATEN

Marke:Renault
Klasse:Kleinwagen
Antrieb:Vorderrad
Treibstoff:Elektro
Leistung:135 PS
Testverbrauch:17,7 kWh/100km
Modelljahr:2020
Grundpreis:36.590 Euro

Kein Elektroauto ging in den letzten Jahren in ­Europa (wie auch hier­zulande) öfter über den Ladentisch als der Renault ZOE, seit Ende 2012 wurden 160.000 Stück gebaut. Jetzt wird der kleine Franzose fit gemacht für die kommenden Monate, in denen ja jede Menge Stromanbieter auf den Markt drängen. Optisch erkennt man die frischen Modelle an der neuen Motorhaube, dem geänderten Grill samt größerem Marken-Logo sowie am umgemodelten Stoßfänger und ­neuen Scheinwerfer-Design. 

Zusätzlich zum bisherigen Antriebs-Paket gibt es nun die Option eines größeren Akkus, der es bei unveränderter Größe auf 52 statt 41 Kilowattstunden Kapazität bringt. Dazu leistet der Elektromotor gegen bescheidene 1000 Euro Aufpreis 135 statt 108 PS, was den Sprint von 0 auf 100 um zwei Sekunden verringert – die Reichweite aber nicht im geringsten.

385 Kilometer verspricht Renault für den neuen ZOE mit dem großen Akku, was natürlich schwierig wird bei einem Prospekt-Verbrauch von 17,9 kWh. Immerhin unterbot der Testwagen auf unserer eigenen Normrunde trotz wenig lauschiger Temperaturen diese Werksabgabe in Sachen Strombedarf und bilanzierte am Ende mit knapp 300 Kilometern – mehr als passabel für einen Kleinwagen.

Mit seiner optimierten Geräuschdämmung, dem spürbar hochwertigeren Innenraum sowie endlich auch Sitz- und Lenkrad-Heizung versprüht der Zoe fast Golfklasse-Atmosphäre. Nachgebessert wurde dazu in den Bereichen Multimedia (­Apple CarPlay & Android Auto, induktives Handy-Laden) sowie Connectivity (neue Smartphone-App zur Kommunikation und Interaktion mit dem Auto, etwa zum Vorklimatisieren oder zur Ladestands-Abfrage).

Ebenfalls positiv beim Neuen: Serienmäßige LED-Scheinwerfer optimieren das bislang mäßige Halogenlicht, dazu ist die Fondlehne jetzt auch geteilt umlegbar. Außerdem gibt es nun eine elektrische Parkbremse samt Auto Hold-Funktion und einen so genannten B-Modus – ganz einfach zu aktivieren via ­Antippen des Wähl­hebels –, bei dem stärker rekuperiert wird, der ZOE also großteils mit nur einem Pedal gefahren werden kann.

Aufholbedarf herrschte auch in Sachen Assistenzsysteme, jetzt hat der kleine Stromer alle wichtigen Helferlein an Bord, abgesehen vom Abstandsregel-Tempomat. Wichtige News zudem beim Thema „Tanken“: Gleichstrom-Laden mit 50 kW ist ab sofort möglich, die technische Vorrüstung dafür muss jedoch beim Kauf dazu bestellt werden und kommt auf 800 Euro extra.

Apropos Kauf: Billig ist der kleine französische Elektro-Wagen natürlich nicht, mit Top-Ausstattung und dem starken Motor ist der ZOE satte 6200 ­Euro teurer als das Basismodell.                    

Motor & Getriebe – Das E-Aggregat schiebt den Kleinwagen stets bullig voran, Spitze jedoch bei 140 km/h abgeregelt. Rekuperation und damit Motorbremse zweistufig einstellbar. Leise auf der Autobahn, unsympathischer Außen-Sound bis 30 km/h, auch abschaltbar.

Fahrwerk & Traktion – Komfortabel abgestimmt, kein Typ für die Kurven-Hatz auch ­wegen der nicht übertiebenen direkten, immerhin leichtgängigen und halbwegs präzisen Lenkung. Traktion nur bei vollem Krafteinsatz auf Nässe ein Problem. Plus: verbesserte Bremsanlage (jetzt auch Scheiben hinten).

Cockpit & Bedienung – Trotz fehlender Sitz-Höhenverstellung ordentliche Sitzposition. ­Bedienung OK, halbwegs logisch aufgebautes Multimediasystem, leider fehlen klassische Drehregler. Genug Ablagen, nicht nur dank E-Feststellbremse (mit Auto Hold-Funktion). Programmierbare Standklimatisierung (auch via Handy-App), so der Wagen angesteckt ist. Minus: unergonomische Außen-Türgriffe hinten, Rückfahr­kamera mit Aussetzern.

Innen- & Kofferraum – Passables Platzangebot für vier Erwachsene, im Fond eher knappe Kniefreiheit und bei größerem Schuhwerk wenig Platz für die Füße. Gepäckabteil ziemlich voluminös, aber mit massiver Stufe zum Innen­raum – Umlege-Fondlehne nun 2:1 geteilt. 

Dran & Drin – In der besseren der beiden für den stärkeren Motor erhältlichen Ausstattungs-Stufen recht üppig bestückt. Dem 2000 Euro ­billigeren „Zen“ fehlen unter anderem Sitz- und Lenkrad-Heizung, Navigationssystem samt großem Touchscreen, Einparkhilfe vorne, Rückfahrkamera sowie elektrisch klappbare Spiegel. Ein paar Extras zu vernünftigen ­Preisen. Mit dem Facelift deutlich verbesserte Material-Anmutung im Innenraum, bis auf leises Knistern auf schlechten Straßen recht solide Verarbeitung.

Schutz & Sicherheit – Nach wie vor unterdurchschnittliches Airbag-Aufkommen, dafür hat der ZOE jetzt in Sachen Assistenzsysteme aufgeholt.

Reichweite & Laden – Für einen Kleinwagen ordentliche Batterie-Kapazität, damit passt auch die Reichweite. Das mitgelieferte 6,5 Meter-Ladekabel „verträgt“ bis zu 22 kW, damit ist ein leerer Akku in drei Stunden wieder komplett voll. 80 Prozent in 70 Minuten schafft man mit der Gleichstrom-Ladung (50 kW), diese Option kostet jedoch 800 Euro.

Preis & Kosten – Momentan hat der ZOE in seiner Liga nur zwei Konkurrenten – und die kommen erst im Frühjahr: die günstigeren Brüder Opel Corsa e und Peugeot e-208. Renault-Plus: Batterie-Miete statt -Kauf spart 8200 Euro, monatlich muss man dann je nach Laufleistung 74 bis 114 Euro abdrücken. Für diese Fahrzeugklasse zu hoher Stromverbrauch. Garantie: vier Jahre oder 100.000 Kilometer ­(gegen Aufpreis auf fünf Jahre oder 120.000 Kilometer verlängerbar). 

Der ZOE wurde mit dem Facelift innen deutlich hochwertiger, besonders gefallen können die Stoffbezüge an Sitzen, Türverkleidungen und Armaturenbrett. Der Touchscreen ist bei der Top-Ausstattung 9,3 Zoll groß. 

[vc_row][vc_column][vc_column_text]Kein Elektroauto ging in den letzten Jahren in ­Europa (wie auch hier­zulande) öfter über den Ladentisch als der Renault ZOE, seit Ende 2012 wurden 160.000 Stück gebaut. Jetzt wird der kleine Franzose fit gemacht für die kommenden Monate, in denen ja jede Menge Stromanbieter auf den Markt drängen. Optisch erkennt man die frischen Modelle an der neuen Motorhaube, dem geänderten Grill samt größerem Marken-Logo sowie am umgemodelten Stoßfänger und ­neuen Scheinwerfer-Design.  Zusätzlich zum bisherigen Antriebs-Paket gibt es nun die Option eines größeren Akkus, der es bei unveränderter Größe auf 52 statt 41 Kilowattstunden Kapazität bringt. Dazu leistet der Elektromotor gegen bescheidene 1000 Euro Aufpreis 135 statt 108 PS, was den Sprint von 0 auf 100 um zwei Sekunden verringert – die Reichweite aber nicht im geringsten. 385 Kilometer verspricht Renault für den neuen ZOE mit dem großen Akku, was natürlich schwierig wird bei einem Prospekt-Verbrauch von 17,9 kWh. Immerhin unterbot der Testwagen auf unserer eigenen Normrunde trotz wenig lauschiger Temperaturen diese Werksabgabe in Sachen Strombedarf und bilanzierte am Ende mit knapp 300 Kilometern – mehr als passabel für einen Kleinwagen. Mit seiner optimierten Geräuschdämmung, dem spürbar hochwertigeren Innenraum sowie endlich auch Sitz- und Lenkrad-Heizung versprüht der Zoe fast Golfklasse-Atmosphäre. Nachgebessert wurde dazu in den Bereichen Multimedia (­Apple CarPlay & Android Auto, induktives Handy-Laden) sowie Connectivity (neue Smartphone-App zur Kommunikation und Interaktion mit dem Auto, etwa zum Vorklimatisieren oder zur Ladestands-Abfrage). Ebenfalls positiv beim Neuen: Serienmäßige LED-Scheinwerfer optimieren das bislang mäßige Halogenlicht, dazu ist die Fondlehne jetzt auch geteilt umlegbar. Außerdem gibt es nun eine elektrische Parkbremse samt Auto Hold-Funktion und einen so genannten B-Modus – ganz einfach zu aktivieren via ­Antippen des Wähl­hebels –, bei dem stärker rekuperiert wird, der ZOE also großteils mit nur einem Pedal gefahren werden kann. Aufholbedarf herrschte auch in Sachen Assistenzsysteme, jetzt hat der kleine Stromer alle wichtigen Helferlein an Bord, abgesehen vom Abstandsregel-Tempomat. Wichtige News zudem beim Thema „Tanken“: Gleichstrom-Laden mit 50 kW ist ab sofort möglich, die technische Vorrüstung dafür muss jedoch beim Kauf dazu bestellt werden und kommt auf 800 Euro extra. Apropos Kauf: Billig ist der kleine französische Elektro-Wagen natürlich nicht, mit Top-Ausstattung und dem starken Motor ist der ZOE satte 6200 ­Euro teurer als das Basismodell.                    [/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width="1/2" css=".vc_custom_1446571503268{padding-top: 5px !important;}"][vc_column_text el_class="testkategorien"]Motor & Getriebe - Das E-Aggregat schiebt den Kleinwagen stets bullig voran, Spitze jedoch bei 140 km/h abgeregelt. Rekuperation und damit Motorbremse zweistufig einstellbar. Leise auf der Autobahn, unsympathischer Außen-Sound bis 30 km/h, auch abschaltbar. Fahrwerk & Traktion - Komfortabel abgestimmt, kein Typ für die Kurven-Hatz auch ­wegen der nicht übertiebenen direkten, immerhin leichtgängigen und halbwegs präzisen Lenkung. Traktion nur bei vollem Krafteinsatz auf Nässe ein Problem. Plus: verbesserte Bremsanlage (jetzt auch Scheiben hinten). Cockpit & Bedienung - Trotz fehlender Sitz-Höhenverstellung ordentliche Sitzposition. ­Bedienung OK, halbwegs logisch aufgebautes Multimediasystem, leider fehlen klassische Drehregler. Genug Ablagen, nicht nur dank E-Feststellbremse (mit Auto Hold-Funktion). Programmierbare Standklimatisierung (auch via Handy-App), so der Wagen angesteckt ist. Minus: unergonomische Außen-Türgriffe hinten, Rückfahr­kamera mit Aussetzern. Innen- & Kofferraum - Passables…

6.8

FAZIT

Gekonnt verbessertes Elektroauto für die Stadt.

Motor & Getriebe
Fahrwerk & Traktion
Cockpit & Bedienung
Innen- & Kofferraum
Dran & Drin
Schutz & Sicherheit
Reichweite & Laden
Preis & Kosten
User-Wertung : Keine Bewertungen bisher!
7

Fremderreger-Synchronmotor, Spitzenleistung 135 PS (100 kW), Dauerleistung 69 PS (51 kW), max. Drehmoment 245 Nm, Lithium-Ionen-Akku 52 kWh, Vorderradantrieb mit fixer Übersetzung, Scheibenbremsen v/h (bel.), L/B/H 4087/1787/1562 mm, Radstand 2588 mm, 5 Sitze, Wendekreis 10,6 m, Reifendimension 195/55 R 16 (Testwagen-Bereifung Nokian WR D4), Reichweite 295 km, Kofferraumvolumen 338–1225 l, Leergewicht 1542 kg, zul. Gesamtgewicht 1988 kg, max. Anh.-Last –, 0–100 km/h 9,5 sec, 60–100 km/h 5,9 sec, Spitze 140 km/h, Steuer (jährl.) keine, Werkstätten in Österreich 100, Service alle 30.000 km (mind. 1x/Jahr), Norm-/Testverbrauch 17,9/ 17,7 kWh, Ladedauer bei 2,3/3,7/11/22 kW (100%) 34:30/ 16:10/6/3 Std., bei 50 kW Gleichstrom (80%) 1:10 Std.

Front- und vordere Seiten/Kopf-Airbags, Voll-LED-Scheinwerfer mit autom. Fernlicht, Spurhalte-Warner plus aktiver Spurhalte-Assistent, Toterwinkel-Warner, Verkehrszeichen-Erkennung, Klimaautomatik, Radio mit 6 LS und USB/AUX-Anschluss, Bluetooth für Telefon und Audio, DAB-Tuner, Android Auto & Apple CarPlay, Multimediasystem mit 9,3 Zoll-Touchscreen und Navigation, Außenspiegel elektr. verstell-, beheiz- und klappbar, Innenspiegel autom. abblendend, induktives Handyladen, vier E-Fensterheber, Tempomat, Einparkhilfe v/h, Rückfahrkamera, Licht- und Regensensor, Sitzheizung v, heizbares Multifunktions-Lederlenkrad, Teillederpolsterung, digitale Instrumente, abgedunkelte Fondscheiben, Keyless-Go, Aluräder etc.

Effekt-Lackierung ab € 480,–, Einpark-Automatik € 200,–, Bose-Sound € 450,–, Gleichstrom-Schnelllader 50 kW € 800,–, Lederpolsterung € 1680,–, 17 Zoll-Aluräder € 420,–