Im Vergleich zum 3000 Euro teureren (aber 9 PS schwächeren) Hybrid-Bruder mit CVT-Automatik (siehe Story in Ausgabe 10/2020) fallen bei diesem Testwagen jährlich 233 Euro zusätzlich an motorbezogener Steuer an, der Mehrverbrauch beläuft sich auf deutlich weniger als einen Liter. Der durchaus potente Saug-Benziner ist jedenfalls in Kombination mit der Handschaltung ein feiner Antriebsstrang, der gut zum mittlerweile recht erwachsenen Fahrverhalten des Yaris passt – in Sachen Durchzug ist man im Turbo-Zeitalter bei 125 PS freilich schon mehr gewöhnt. Kann oder will man sich weniger leisten, ist der Griff zur Basis-Ausstattung unumgänglich – nur für diese ist der 72 PS starke Einliter-Benziner verfügbar.
Fahrwerk & Traktion – Angenehm komfortabel, aber keinesfalls schwammig abgestimmt. Stets sicheres Fahrverhalten ohne Überraschungen, souveräne Regelsysteme. Ob mittelmäßigem Drehmoment keine Traktions-Probleme. Fein abgestimmte, präzise Lenkung. Trotz Trommelbremsen hinten gute Verzögerung.
Bedienung & Multimedia – Sitze und Ergonomie tadellos. Gewöhnungsbedürftig: recht kleine Instrumente, nach rechts versetzter Digital-Tacho. Guter Bedien-Mix aus Touchscreen, Drehregler und Grundfunktions-Knöpfen sowie simpler Sprachsteuerung. Apple CarPlay nur kabelgebunden, induktives Handyladen als Extra. Plus: „analoge“ Klimasteuerung. Minus: keine Mittelarmlehne. Zahlreiche gut nutzbare Ablagen.
Innen- & Kofferraum – Passables Platzangebot – auch vier Erwachsene reisen nicht unwürdig. Der Kofferraum ist gut nutzbar und rangiert größenmäßig ebenso im Klassen-Mittel. Dank doppeltem Boden bleibt die Ladefläche eben, auch wenn die 2:1-Fondlehnen umgelegt sind.
Dran & Drin – Rückfahrkamera, Klimaanlage und DAB-Tuner sind schon in der Basis-Variante an Bord. Die 2000 Euro teure mittlere Ausstattungsstufe „Design“ kommt mit 16 Zoll-Alus, LED-Licht, schlüssellosem Zugang und abgedunkelten Fondscheiben. Luxus-Features wie Headup-Display, Schiebedach und Navi sind für diese Motorisierung nicht erhältlich. Gute Verarbeitung, vertretbare Material-Wahl.
Schutz & Sicherheit – Typisches Airbag-Aufgebot plus Zentralairbag zwischen den Vordersitzen. Einige Assistenzsysteme Serie, Toterwinkel-Warner und Querverkehrs-Assistent nicht für diese Motorisierung.
Preis & Kosten – Kia Rio und Hyundai i20 sind mit 25 PS weniger auch etwas billiger, dem ebenfalls knapp günstigeren Seat Ibiza fehlen 10 PS. Teurer ist der Polo von VW. Für das Jahresservice können zahlreiche Betriebe angesteuert werden. Garantie: drei Jahre, um 160 Euro auf fünf erweiterbar. Top: Testverbrauch unter der Werksangabe. Wiederverkaufs-Chancen mit so viel Leistung nicht die besten.