Den Biturbo-Vierzylinder-Diesel nimmt man mit Automatik und nicht mit Handschaltung, denn erstere ist – NoVA sei Dank – praktisch aufpreisfrei, weil sie vier (!) verbrauchsenkende Gänge mehr hat. Gegenüber dem Sechszylinder sind natürlich Abstriche in Sachen Kultiviertheit & Antritt zu machen, zu einem Arbeitstier passt die 204 PS-Version aber sehr gut – und fast ein Liter weniger Verbrauch sind ja auch kein schlechtes Argument. Vom deutlich günstigeren Anschaffungspreis ganz zu schweigen, da trennen die beiden Modelle ausstattungsbereinigt fast 8400 Euro.
Die genaue Bewertung des Test VW Amarok TDI lesen Sie unten. Dieser Test erschien übrigens mit vielen weiteren in der Ausgabe Juni 2024 von Alles Auto, hier online zu bestellen.
Foto: Robert May
Motor & Getriebe
Bulliger, mittelmäßig gedämmter Vierzylinder-Diesel, dank recht flotter Zehngang-Automatik stets im günstigen Drehzahl-Bereich – Selbst-Schalten über den Wählhebel mühsam. Mittel- und Hinterachs-Differenzial sperrbar, dazu Untersetzungsgetriebe.
Fahrwerk & Traktion
Mittelmäßig komfortabel abgestimmt, in flotten Kurven spürbare Seitenneigung, aber sicheres Fahrverhalten mit frühem Untersteuern. Lenkung: präzise, für einen Pickup recht direkt. Traktion im Allrad-Modus sehr gut, kräftige Bremsen.
Bedienung & Multimedia
Ordentliche, hohe Sitzposition auf straffem Gestühl. Gut ablesbare Digital-Instrumente, recht schnell durchschautes Multimediasystem mit ausreichend großem Touchscreen. Einige echte Knöpfe und Drehregler, leider nicht für die manuelle Klima-Steuerung. Gute Sprachbedienung, genug Ablagen, ordentliche Sitze, großer Tank. Rückfahrkamera zum Glück Serie, Rumdumkameras für dieses Modell nicht zu haben. Kabelloses Smartphone-Anbinden Serie, -Laden nur über teures Aufpreis-Paket.
Innen- & Kofferraum
Sehr viel Platz vorne, im Fond geht es mittelmäßig geräumig zu. Die Radkästen engen die Ladefläche kaum ein, hohe Ladekante. Hardtop gegen Aufpreis, für die Automatik-Version aber unverständlicherweise kein Laderaum-Rollo.
Dran & Drin
In der günstigsten Ausstattung für die mittlere Motorisierung mit dem Wichtigsten bestückt, eines der beiden Aufpreis-Pakete könnte man sich gönnen – oder gleich den rund 5100 Euro teureren „Style“ inklusive E-Sitzen, Matrix-LED, Navi und größeren Monitoren. Klapperfreie Verarbeitung, Pickup-
typisch eher robuste als hochwertige Materialien.
Schutz & Sicherheit
Klassenunübliches Airbag-Aufkommen, dazu einige Assistenzsysteme, die auch gut funktionieren. Toterwinkel-Warnern im Paket gegen Aufpreis.
Preis & Kosten
„Zwillingsbruder“ Ford Ranger ist ähnlich bepreist, der besser ausgestattete Toyota HiLux etwas günstiger. Vertretbarer Sprit-Verbrauch. Fünf Jahre bzw. 100.000 Kilometer Garantie – Anhebung auf 150.000 kostet 1128 Euro. Jahres-Service Pflicht, sehr dichtes Werkstatt-Netz.
Technik
Serienausstattung
Extras
L/B/H 5350/1910/1884 mm, Radstand 3270 mm, 5 Sitze, Wendekreis 12,9 m, Reifendimension 255/70 R 17 (Testwagen-Bereifung 255/65 R 18), Tankinhalt 80 l (AdBlue: 19,3 l), Reichweite 850 km, Ladefläche L/B 164/123–158 cm
Leergewicht (EU) 2226 kg, zul. Gesamtgewicht 3230 kg, max. Anh.-Last 3500 kg, 0–100 km/h 10,5 sec, Spitze 180 km/h, Steuer (jährl.) € 912,–, Werkstätten in Österreich 251, Service alle 20.000 km (mind. 1x/Jahr), WLTP-Normverbrauch kombiniert 8,7 l, Testverbrauch 9,4 l Diesel, CO2 (Norm/Test) 229/247 g/km