Wann immer es ums Thema Auto ging, waren die vergangenen Jahre medial und politisch das reinste Tollhaus. Der Wunsch nach Aufarbeitung ist da wohl verständlich.

Großartig, wie uns Mobilitäts-Besserwisser und Um(welt)-Erzieher in den letzten ­Jahren die Welt erklärt haben. Sie wurden dafür gefeiert und ihre Ideen als neues Credo installiert. Gutmeinende Warner und Ver­treter des Hausverstandes mussten sich öffentlich anpatzen und als Zukunfts-Verhinderer beschimpfen lassen. So lange, bis nun der Kompost am Dampfen ist und die mit Vorsatz zum Kriseln gebrachte Leitindustrie Automobil die ganze ­Volkswirtschaft wanken lässt.

Trost spendet vielleicht, dass sich wenigstens einige der ideologischen Protagonist*innen zuletzt praktisch selbst entsorgt haben. Eine etwa mit ihrem Wandel von der Klima- zur Gaza-Gretl. Das Bekenntnis als Terroristen-Versteherin und Anti­semitin bestätigt Fräulein Thunberg als substanz­losen Störenfried. Quasi als Bonus haben wir dazubekommen, dass Fridays-for-Schulstangeln nun nachträglich als Zusammenschluss naiver Lemminge dasteht, die einer Blenderin hinterhergelaufen sind. Wir sollten das nicht vergessen.

Die klebefreudige Weltuntergangs-Sekte „Letzte Generation“ hatte unlängst so viel Rest-Anstand, zumindest in Österreich freiwillig aufzugeben. Spenden sammelt sie aber weiterhin. Angeblich, um die Verwaltungsstrafen ihrer sogenannten Aktivist*innen zu bezahlen. Das kann stimmen oder auch nicht. Immerhin handelt es sich bei dieser Bewegung um keinen ­eingetragenen Verein, der zu entsprechender Buchführung verpflichtet ist. Bei den erschnorrten Zuwendungen handelt es sich also eventuell um Einkünfte, für die Steuern und Sozialversicherungsbeiträge abzuführen sind. Vielleicht sollte sich das Finanzamt das einmal genauer ansehen.

Leonore Gewessler, ehemals Herrin über unser Verkehrs-, Infrastruktur-, Umwelt- und Klimaschutzministerium ist inzwischen ebenfalls Geschichte. Von der grünen Flugmeilen-Queen verursachte Nachbeben werden allerdings noch einige Zeit spürbar sein. Immerhin hat Frau Gewessler kurz vor ihrem Abgang zahlreiche Freunde und ideologische Wegbegleiter in verantwortungsvolle Posten gehievt – von der ministeriellen Sektions-Leitung über die Zivil-Luftfahrtbehörde bis hin zur Asfinag. Was nun aber hoffentlich endet, ist die Kostenexplosion für externe Konsulenten. Wie etwa für die Deutsche Katja Diehl, die von der Soziologie-Studentin irgendwann zur Verkehrsexpertin mutierte und die Beratung Gewesslers stolz als Referenz führt. Diehl lehnt Autos aus Umweltschutzgründen ab, aber auch, weil sie ihrer Ansicht nach queer-feindlich, rassistisch und sexistisch sind. Die Frage, wofür wie viel Steuergeld als Honorar bezahlt wurde, drängt sich da auf und lässt sich wohl am besten in einem parlamentarischen Untersuchungsausschuss klären. Ob es für die grüne Behörden-Umfärbung außer ideologischen auch fachliche Aspekte gab, kann dann gleich mituntersucht werden.

Dass es wohl eine veritable Wirtschaftskrise braucht, damit alle wieder klar im Kopf werden und derartige Entgleisungen in Gesellschaft und Politik enden, ist bitter. Omas ewiger Spruch vom Esel, der auf dem Glatteis tanzt, wenn es ihm zu gut geht, hat sich wohl wieder einmal bewahrheitet. Jetzt hat er den prognostizierten Bauchfleck hingelegt. Ob er sich beim nächsten Mal wohl noch daran erinnert?

Foto: Die Grünen

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