“VW hat Fett angesetzt”: 30.000 Menschen werden entlassen

21. November 2016
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Aktuelles

Volkswagen war in letzter Zeit oft in der Defensive. Nach dem großen “Dieselgate” folgten immer weitere Hiopsbotschaften, zuletzt die entdeckten Manipulationen bei Audi, die erstmals auch Benzin-Motoren betreffen, da sie vom Getriebe ausgingen. Und nun verlautbarte man letzte Woche auch noch, dass man 30.000 Mitarbeiter entlassen muss. Natürlich hagelte es erneut negative Stimmen.

VW-Chef Matthias Müller schien davon jetzt aber erst einmal genug zu haben – ging in die Offensive. In einem Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen erklärte er:

„Der Volkswagen Konzern, insbesondere die Marke VW, hat Fett angesetzt in den Erfolgsjahren, (…)“

Dieses müsse man nun eben mit einer “Schlankheitskur” loswerden. Allerdings achte man darauf, dass diese Kur sozialverträglich ausfällt.

Ebenfalls entschieden verteidigte er den Standpunkt des Konzerns, europäische VW-Kunden nicht im selben Maße zu entschädigen wie die aus den USA. „Man kann das nicht über einen Kamm scheren, denn die Ausgangssituation ist völlig unterschiedlich“, meinte Müller, der zudem anfügte: „Den Kunden in Europa entsteht ja kein Nachteil, weder beim Verbrauch noch bei den Fahreigenschaften.“

Dem widersprechen erste Rückmeldungen, die wir selbst von betroffenen VW-Fahrern erhalten haben. Sie sprachen von Temperatur-Problemen des Motors und durchaus veränderten Fahreigenschaften. Wir untersuchen das weiter.

Wirtschaftlich befürchten Experten jedenfalls, dass Müllers geplante Diät für VW noch deutlich mehr “Fett” abschütteln könnte als im Moment angekündigt ist. Der Duisburger Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer meinte in einem Bericht der Bild-Zeitung etwa, dass durch die Entlassungen bei VW selbst weitere 20.000 Jobs bei Automobil-Zulieferern gefährdet seien.