WLTP: Volkswagen hinkt hinterher, eine Milliarde Euro Kosten erwartet

8. August 2018
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Aktuelles

In der Technik-Abteilung bei VW zu arbeiten ist aktuell keine leichte Aufgabe. Immer noch haben die Ingenieure alle Hände voll zu tun um die Abgas-Skandal-Nachwirkungen zu bearbeiten, gleichzeitig aber hätte man seine Motoren auch für die kommenden WLTP-Messungen fit machen müssen. Das hat die Ingenieure überlastet. Das gestand nun Finanzvorstand Frank Witter in einer Telefonkonferenz ein. Und er nannte Zahlen:

Der operative Ertrag des Volkswagen-Konzerns werde durch die WLTP-Probleme in diesem Jahr mit einer Milliarde Euro belastet. Zum Vergleich: 2017 hatte Volkswagen einen operativen Überschuss von rund 17 Milliarden Euro erreicht. Eine Gewinnwarnung wird es bei Volkswagen wegen der WLTP-Einführung vorerst nicht geben. Die zusätzlichen Kosten seien in der Bilanz ausreichend abgedeckt.

schreibt das deutsche Handelsblatt.

Woher diese Belastung für den Umsatz kommen wird ist leicht erklärt: VW wollte eigentlich zumindest 75 Prozent seiner Fahrzeuge bis zum Stichtag am 01. September nach WLTP-Standards zertifiziert haben. Das wäre schon an sich “wenig”, dürfte sich nun allerdings auch nicht ausgehen. Jedenfalls bedeutet das, dass VW die Produktion wird heruntergefahren müssen. Konkret rechnen Experten rechnen damit, dass VW im dritten Quartal etwa 250.000 Autos weniger fertigen wird. Diese Menge soll dann im Q4 in Zusatzschichten nachproduziert werden. Das kostet natürlich extra. Diese Auswirkungen könnten auch bei den Kunden ankommen: Weniger Motoren werden zur Wahl stehen, die Wartezeiten länger sein, die Verhandlungen der Kunden härter werden, wenn sie bei der Bestellung Kompromisse eingehen müssen und so weiter.

Die Kollegen vom Handelsblatt führen ebenso an, dass VW mit dem Problem in diesem Ausmaß zumindest in Deutschland wohl tatsächlich allein dasteht. Daimler werde wohl auch mit Kosten zu rechnen haben, Analysten gehen aber von einem niedrigen, dreistelligen Millionenbetrag aus. Bei BMW hingegen ist überhaupt alles bestens. Konzernchef Harald Krüger meinte, dass mit Ausnahme weniger Modelle bereits jetzt alle Umstellungen erfolgt sein.

Am Ende muss man sich aber wohl dennoch keinesfalls Sorgen um den VW-Konzern machen. Immerhin freuten sich die Wolfsburger erst im Juli noch darüber, das beste erste Halbjahr der Konzerngeschichte abgeliefert zu haben. Da tut eine Milliarde Euro Zusatzkosten dann auch nicht allzu weh.