In letzter Zeit macht sich in immer mehr Medien das Wortungetüm „Verbrennermotor“ breit. Als Markenzeichen inkompetenter Journalisten.

Professioneller Journalismus ist zweifellos eine wichtige Sache. Gerade in Zeiten wie diesen, in denen über die (a)sozialen Medien jeder Troll ungestraft Fake News verbreiten kann, die dann meist im Unwissen um deren Falschheit, weil ­jedenfalls unhinterfragt, geteilt werden und so un­­liebsame Relevanz erlangen.

Dennoch haben es auch Journalismus-Profis zusehends schwerer: Finanziell klamme Verlage streichen Job um Job, die verbliebenen Kollegen müssen entsprechend mehr ­Artikel produzieren, was deren Recherche-Tiefe verringert. Deshalb schreiben immer mehr Redakteure über Themen, von denen sie zu wenig verstehen. Etwa über das weite Feld des Automobils, das politisch, wirtschaftlich und technisch gleichermaßen komplex ist und laufend komplexer wird.

Zum Glück gibt es hierbei einen einfachen Weg für Leser, ahnungslose Schreiber zu entlarven: Läuft Ihnen im Zuge ­eines Artikels ein „Verbrennermotor“ über den Weg, be­enden Sie bitte sofort die Lektüre, es lohnt nicht. Der korrekte ­Terminus lautet „Verbrennungsmotor“, den saloppen ­„Verbrenner“ kann man ebenfalls gelten lassen, ein „Ver­brennermotor“ weist den Schreiber hingegen als themenfern und folglich inkompetent aus. Nicht anders, als würde man den korrekten „Exekutivbeamten“ und den saloppen ­„Kieberer“ zum „Kiebererbeamten“ wortvergewaltigen.

Bild: Gerd Altmann auf Pixabay

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