Vorwort
Dieses Heft ist unter anderem ein Nachweis dafür, dass wir dieses Jahr in guter Gesellschaft verbracht haben: Ferrari, Porsche oder Aston Martin sind per se kein schlechter Umgang, auch Lancia, Glas und Saab gehörten zu Lebzeiten durchaus zu den vorzeigbareren Gefährten. Im Urteil von Eltern, denen die Kontakte ihrer Kinder grundsätzlich Sorgen bereiten, haben wir uns also vorbildlich umgeben. Für die neuen Herren der Moral, die im Nebenberuf unsere Töchter und ÂSöhne sind, vielleicht weniger. Sie finden die Begeisterung über Vergaser-beatmete VerÂbrennungsmotoren, eskalierende PS-Zahlen und röhrende Auspuffe eher verÂÂÂstöÂrend, tragen die Sorge um den Planeten in ihren Gesichtern und halten den mahnÂend erhobenen Zeigefinger in unsere. Dafür frohlocken sie der ElektroÂmoÂbilität entgegen, dem autonomen Fahren und dem Sharing von offenbar
allem, ob es nun ein Auto, das Büro oder die Wohnung ist. Hoffentlich werden sie bald erwachsen.
Aktuelle Traumautos sind die eine hier vertretene Liga. Ob nun technische VorÂreiter, Design-Aufreger oder einfach nur Protagonisten des heiteren PS-Wettrüstens – selÂtene Sternschnuppen wie Ferrari Superfast, Lexus LC oder Aston Martin Volante fallen in Sachen Klimaerwärmung und Umweltverschmutzung trotz HerÂÂÂden heißer Hengste unter der Haube kaum ins Gewicht. Weil sie pikanterÂÂÂweise hauptsächlich in Garagenhaltung vorkommen und kaum auf der Straße anzutreffen sind. Wir helfen ein bisschen nach und bringen sie auf Papier zu ihren Fans.
Die andere hier vertretene Gattung, die Oldtimer, treten in der warmen JahresÂzeit dagegen verstärkt und nochmals kumuliert bei Klassik-Veranstaltungen in ErÂscheinung. Allerdings standen Sie schon länger im Generalverdacht, unter Streiche für Reiche zu fallen. Eine Studie hat heuer aber mit diesem Ruf aufgeräumt: Der Durchschnitts-Besitzer eines klassischen Automobils ist demnach tatsächlich ein Mittelschicht-Verdiener – und das Gros der Autos sind keine extrem teuren Schaustücke, sondern bewegende Freudenspender niedriger bis mittlerer Preisklassen, denen wir auch in diesem Jahrbuch viel Raum geben. Das Wichtigste aber: Den alten Autos gilt die Sympathie der Mehrheit in der Bevölkerung. Die von Frauen sogar in einem höheren Maß als die von Männern – es lebe die Emanzipation! Dass Magazine wie dieses unter „Special Interest“ geführt werden, ist demnach falsch: Sie müssten als „Common Interest“ gelten. Wie auch immer – wenn wir Ihr persönliches Interesse damit treffen, haben wir das Jahr nicht nur in guter Gesellschaft, sondern auch sinnvoll verbracht. Und versprechen, damit weiterzumachen.
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