Editorial
Unser Interview mit Motoren-Guru Fritz Indra in der letzten Ausgabe hat für einige Aufregung gesorgt, auch für die eine oder andere Abo-Kündigung. How dare you! Wie kann man diesem ewig Gestrigen nur ein Bühne bieten! All diesen Kritikern sei gesagt: Wir holen sämtliche Meinungen ein – in der nächsten Ausgabe wird man ein Interview mit der „Gegenseite“ finden, so viel vorweg. Der Großteil unserer Leser schätzt es jedoch, dass wir die Elektromobilität auch kritisch betrachten. Wie auch immer: Man kann es offenbar nicht allen recht machen.
Rein elektrisch geht es jedenfalls in unserem diesmonatigen Vergleichstest zu, hier treten mit Skoda Enyaq, Kia EV6 und MG Marvel R drei allradgetriebene Strom-SUV an. Grundsätzlich hätte auch das angekündigte Tesla Model Y bei diesem Aufeinandertreffen dabei sein sollen, der Importeur wollte uns aber dann doch kein Fahrzeug zur Verfügung stellen. Offenbar ist das Vertrauen in die Qualität der eigenen Produkte nicht sonderlich groß. Dabei müsste man sich in Sachen Selbstbewusstsein nur den Big Boss zum Vorbild nehmen: Die Arroganz, mit der Elon Musk bei einem Lokalaugenschein im neuen Berliner Werk auf die Frage einer Journalistin nach der Umweltverträglichkeitsprüfung reagierte (nachzuschauen auf YouTube), ist weder zeitgemäß noch vorbildlich. Dem reichsten Mann der Welt liegt die Welt offenbar doch nicht so am Herzen.
Apropos: Eine echte Herzensangelegenheit war unser Treffen mit dem Lamborghini Countach in Sant’Agata Bolognese. Drei Jahrzehnte, nachdem der Traum als Poster im Jugendzimmer begonnen hatte, wurde er an der Geburtsstätte der Italo-Ikone fahrbare Realität. Das Meet & Speed war trotz körperlicher Herausforderung unvergesslich – lesen Sie die große Stier-Story ab Seite 52. Und im Anschluss, warum man auch mit einem 30 Mal so günstigen Oldie glücklich werden kann – der Volvo 240 debütierte wie der Countach 1974, überlebte ihn aber um drei Jahre. Stefan Pabeschitz verarbeitete bei seiner Geschichte über den Schwedenziegel ebenfalls Kindheitserinnerungen.
Denen widmete sich auch unser Jüngster im Team: Michael Ziehenberger war gerade vier Jahre alt, als der Porsche Boxster 1996 auf den Markt kam – das Modellauto dazu hat er freilich noch immer im Gedächtnis. In Originalgröße traf er am Wachauring für diese Ausgabe ein Modell der allerersten Serie, mit im Gepäck den passenden Partner fürs Fotoshooting: die aktuelle Jubiläumsedition „25 Jahre“. Was Michael bei diesem Generationentreffen bewegt hat, lesen Sie ab Seite 42.
Enrico Falchetto, Chefredaktion ALLES AUTO
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