Nicht nur, dass der Pkw-Verkehr bloß einen geringen Anteil am Klimawandel hat – die Autoindustrie dahinter hat in den letzten Jahren und Jahrzehnten ihre Hausaufgaben in Sachen Verbrauchsreduzierung mehr als gut gemacht. Wären alle Branchen, die für die Erderwärmung verantwortlich sind – Stichwort Flugverkehr, Schiffstransport oder Gebäude-Heizanlagen – so innovativ wie die europäischen Fahrzeug-Hersteller, wir hätten uns mit weit weniger Tonnen CO2 herumzuplagen.
Viele selbsternannte Experten fordern die Autoindustrie jetzt einmal mehr dazu auf, fossilen Brennstoffen abzuschwören und mehr oder weniger unmittelbar auf Elektro-Antriebe umzustellen. Abgesehen davon, dass das der Umwelt nur dann hilft, wenn der Strom tatsächlich aus regenerativen Quellen stammt, ist und bleibt die Schwachstelle Nummer eins bei der Elektrifizierung unserer Fahrzeuge das Thema Speicherbatterien.
Und das wird sich so schnell nicht ändern. So grün Strom bisweilen auch sein kann, der Aufwand, ihn für mobile Einsatzzwecke zu verwenden, ist aktuell zu kosten- und energie-intensiv. Zumal der Rohölpreis momentan auf einem Rekord-Tief dahindümpelt. Gefragt ist die Politik, nur Maßnahmen mit positivem Lenkungs-Effekt können hier einen Umschwung bringen. Und da hat der österreichische Staat auch schon Erstaunliches geschaffen: Im Zuge der Steuerreform wird der Dienstwagen-Sachbezug für Elektroautos per Anfang 2016 gestrichen. Was das für Arbeitnehmer und Arbeitgeber bedeutet, erfahren Sie ab Seite 40.
Doch selbst der heimische Branchen-Leader VW erwartet bei seinem Strom-Aushängeschild e-Golf fürs neue Jahr keine rasanten Zuwächse – trotz attraktivem Sonderbonus. Und so blöd es klingt: Der Staat kann im Grunde gar kein Interesse daran haben, dass möglichst viele Menschen Elektroautos fahren. Denn das, was ihm dann an NoVA, motorbezogener Versicherungssteuer und Mineralölabgabe sowie bei betrieblicher Nutzung auch an Umsatzsteuer entginge, würde unser Budgetloch zum Krater sprengen.