Editorial
Das Jahr begann in Österreich vielversprechend, in Sachen Neuzulassungen war es der beste Jänner aller Zeiten. Und dies nach einem höchst erfolgreichen 2017, das wir für Sie auf Seite 8/9 nochmals zusammenfassen. Wird es heuer gar ein Rekordjahr bei den Fahrzeug-Verkäufen geben? Als Leser dieser Ausgabe sind Sie jedenfalls bestens gewappnet, denn in Heftmitte befindet sich wieder unser großer Auto-Katalog mit allen Pkw-Modellen. Wer lieber bei Gebrauchten gustiert, dem sei unsere Preisliste am Ende des Hefts ans Herz gelegt – die Notierungen dort reichen zurück bis ins Jahr 2009.
Aufregung gab es zu Jahresbeginn in Deutschland, Abgastests an Affen sorgten für Schlagzeilen. Ein Institut hatte sie zum Nachweis der Harmlosigkeit von NOx durchgeführt, und zwar im Auftrag von BMW, Mercedes und dem VW-Konzern – Letzterer ist der Hauptschuldige, zumindest wenn es nach den Headlines der Nachrichtenmagazine geht, sogar der seriösen. Doch eine Marke wie VW, die seit der Abgas-Affäre im Generalverdacht steht, für alles Böse in der Autowelt verantwortlich zu sein, bekommt eben noch schneller ihr Fett ab. Andererseits hätten die Wolfsburger gerade in einer derart heiklen Phase vorsichtiger agieren müssen.
Zurück nach Österreich. Da sorgte der neue Verkehrsminister Norbert Hofer Anfang des Jahres für Aufregung. Zum einen mit seinen Plänen, Tempo 140 auf ausgewählten Autobahn-Abschnitten zuzulassen (siehe „Letztes Wort“ Seite 130). Änderungen kündigte der FPÖ-Mann aber auch beim „Pickerl“ an, wobei noch nicht alle Details klar sind. Die Abgasmessung wird in jedem Fall reformiert und soll auf Daten der On-Board-Diagnose zurückgreifen können, zumindest bei Fahrzeugen, bei denen das möglich ist. Doch auch diese Methode ist international umstritten. Ebenfalls neu bei der §57a-Überprüfung: Schwere Mängel müssen künftig innerhalb von zwei Monaten beseitigt werden, andernfalls droht ein Verlust der Zulassung.
Probleme kann das etwa bei Oldtimern bereiten, bei denen eine Reparatur oder die Ersatzteilsuche auch länger dauern kann. Alteisen-Besitzer müssen jetzt übrigens, so ihr Auto eine historische Zulassung hat, zur Pickerl-Überprüfung alle zwei Jahre den Typenschein bzw. die Einzelgenehmigung und das (bis jetzt schon verpflichtende, aber nie kontrollierte) Fahrtenbuch mitnehmen. Eine auszuhaltende Schikane, wie wir meinen. Vor allem, wenn man dann das neue rote Oldtimer-Pickerl auf so hübsche Klassiker kleben kann wie die Alfetta von Seite 98 oder den AC Ace Roadster auf Seite 104.
Enrico Falchetto