Alles Auto April 2022

Editorial

Der jährliche CO2-Ausstoß des weltweiten Internets ist mittlerweile fast doppelt so hoch wie der des globalen Flugverkehrs – große Server-Zentren benö­­­tigen eben Un­mengen an Strom und emittieren entsprechend viel Kohlen­dioxid. So verwundert es auch nicht, dass laut einer Studie des Frauen­hofer Instituts gedruckte Medien im Vergleich zu ­ihren digitalen Pendants eine bes­sere Umwelt- und Klima­bilanz auf­weisen – vor allem, weil ja ein ­Magazin oder eine Zeitung von mehreren Personen ­gelesen wird. 

Das sollte unsere zahlreichen „E-Paper“-Abonnenten natürlich nicht davon abhalten, sich ALLES AUTO am Tablet oder am Computer reinzuziehen – vor allem der Um­stand, dass man im Online-Archiv auch durch ältere ­Ausgaben blättern kann, macht den digitalen Heft-Konsum attraktiv. Und natürlich der günstigere Preis: Das, was wir uns an Druck- und Ver­triebskosten sparen, geben wir ja an die Käufer weiter. 

Dennoch: Die Mehrzahl un­serer Leser konsumiert ALLES AUTO als haptisches Print-Produkt, also oldschool. Und ganz ehrlich: So eine A4-Doppelseite mit einem sportli­chen Traum­auto oder einem schönen Oldtimer wirkt im gedruckten Format deutlich greifbarer (um nicht zu schreiben: ­erotischer) als digital leuchtend am LCD-Display. In der vorliegenden Ausgabe könnten Sie die Aufmacherseiten der Storys zu Fer­rari 296 GTB (Seite 90/91) oder Frazer-Nash ­Targa Florio (Seite 96/97) in Stim­mung ­brin­gen, Youngtimer-Fans wohl auch das Einser-Golf Cabriolet auf Seite 102/103. 

Wie gewohnt ist auch in dieser April-Ausgabe unser großer Katalog mit da­bei, einmal mehr in der Heftmitte zum Heraustrennen, da extra geklebt. Auf 48 Seiten bil­den wir dabei den heimischen Automarkt ab, mit Bildern und den wichtigsten techni­schen Daten zu allen Modellen – und natürlich den aktuellen Neu­preisen. Apropos Neu­preise: Nachdem die schon im Katalog abgefeiert werden, ha­ben wir beschlos­sen, diesmal die traditionelle Preisliste am Ende des Hefts ­pausie­ren zu ­lassen. In der Mai-Ausgabe wird sie aber wieder zu finden sein – ­natürlich samt aktu­ellen Ge­brauchtwagen-Notierungen. 

Aufgrund der hohen Inflation, unter anderem befeuert durch den schrecklichen Krieg in der Ukraine, flüchten sich immer mehr Menschen in Sachwerte, neben Immobilien sind das vermehrt Mobilien. Doch neben der Halb­leiter­krise sorgen nun auch die Pro­duktionsausfälle der ukrainischen Zulieferer für stille Bänder – bitter für die Auto­industrie, hart für Kaufinteressierte. Doch was ist das schon im ­Vergleich zum Leid der Menschen in den Kriegsgebieten?

Enrico Falchetto, Chefredaktion ALLES AUTO