Editorial
Unsere März-Ausgabe 2023 bietet eine gute Gelegenheit, auf das Vorjahr zurückzublicken – richtig rosig war es jedenfalls nicht. Aber: 2022 wurde hierzulande nicht weniger Auto gefahren, bloß langsamer. Es bedarf also keiner neuen Tempolimits, Herr Österreicher und Frau Österreicherin reagieren ganz von allein auf aktuelle Gegebenheiten, seien sie durch Teuerung oder Klimawandel motiviert. Die Neuzulassungen gingen im vergangenen Jahr erneut zurück, neben der Inflation war vor allem die Liefer-Problematik schuld daran. Die Importeure und Händler sind freilich nicht unzufrieden: Man hat zwar weniger verkauft, das aber mit mehr Ertrag – in Zeiten sinkenden Angebots sind Rabattschlachten kein Thema.
Welche Marken 2022 wie abgeschnitten haben, lesen Sie in unserer großen Tabelle auf Seite 6 und 7, Michael Ziehenberger hat die Zahlen analysiert. Interessant: 15 Prozent aller Neuwagen-Zulassungen waren reine Elektroautos. Ebenso interessant: Nur ein Viertel davon wurde von Privatpersonen gekauft. Einen bitteren Aspekt zeigen wir in dieser Story ebenfalls auf: In Sachen Pkw-Besteuerung ist Österreich nach Belgien das zweitteuerste Land in Europa. Mit ein Grund dafür: die trotz Energiekrise und Teuerung weiter angehobenen CO2-Steuern. Ein Versuch, dagegen anzukämpfen, ist das aktuelle Autovolksbegehren – das können Sie ab sofort auf jedem Gemeindeamt oder auch online unterzeichnen. Mehr Infos unter: www.autovolksbegehren.at
Weit attraktiver sind natürlich die schönen Seiten des Automobils – und denen widmen wir uns auch in dieser Ausgabe zuhauf. Zum Beispiel im Exklusiv-Teil, wo bei den Neuwagen Porsche 911 Dakar, Alpine A110 R und der neue Maserati GranTurismo auffahren. Schön, dass es solche Fahrzeuge gibt. Und Österreicher, die sie kaufen, trotz mittlerweile absurder NoVA-Sätze. Genau die sind es nämlich, die dem Staat die finanzielle Power geben, Klimaschutz-Projekte voranzutreiben.
Aber auch an motorbezogener Kfz-Steuer führen Besitzer derartiger Boliden jedes Jahr Unmengen an den Finanzminister ab – CO2-abhängig wohl, aber unabhängig davon, wieviel sie tatsächlich mit ihren Traumautos fahren. Natürlich muss man kein Mitleid mit Menschen haben, die sich Fahrzeuge im sechsstelligen Euro-Bereich leisten können. Doch auch bei PS-starken „Alltagsautos“ schlägt der Fiskus mittlerweile gnadenlos zu. Bestes Beispiel: der Honda Civic Type R von Seite 43. Über 2500 Euro beträgt die jährliche Kfz-Steuer für diesen Helden der Jugend. Eine echte Hürde für ein in fünf, sechs Jahren leistbares Traumauto.
Enrico Falchetto, Chefredaktion ALLES AUTO
Kommentare
Der Meinung bin ich auch - wie gesagt, wenn das mit dem Preis...
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