Editorial
Nach Monaten, in denen eine Experten-Regierung die Geschicke unseres Landes gelenkt hat, dürfen in Bälde also wieder „echte“ Politiker ans Steuer. Und da wird sich zeigen, was in der Praxis von den quer durch alle Parteien propagierten Klimaschutz-Versprechen übrigbleibt. Wer auch immer welches Ressort übernimmt: Jedem Minister sei ans Herz gelegt, sich bei Experten zu informieren und nicht bloß bei Lobbyisten. Es war schon traurig zu sehen, dass einige Politiker in diversen Talkrunden gerade beim Thema Verkehr immer wieder Umweltschutz mit Klimaschutz verwechselten.
Nochmals zur Erinnerung: CO2 ist geruchlos, unsichtbar und ungiftig – trägt aber zur Erderwärmung bei. Aufs Auto bezogen bedeutet das: Je mehr Sprit verbrannt wird, desto mehr Kohlendioxid entsteht. Unabhängig davon, ob es sich dabei um ein neues oder altes Fahrzeug handelt, sprich: welche Abgasnorm es erfüllt. So gesehen ist eine steuerliche Begünstigung des verbrauchsarmen Diesels, den viele Politiker bei Vorwahl-Diskussionen monierten, in Wirklichkeit durchaus sinnvoll, was die Rettung des Klimas betrifft. Und das Elektroauto nicht automatisch Heilsbringer.
Pferdefuß in der CO2-Bilanz der Strom-Mobile ist nach wie vor die energieaufwändige Batterie-Produktion, besonders bei dicken Premium-Produkten. Als Gegentrend formieren sich aber schon jede Menge kleine Elektroautos – mit schlankeren Akkus und damit geringerer Reichweite, aber leichterem CO2-Rucksack. Und natürlich mit attraktiverem Preisschild. Was da in den nächsten Monaten auf uns zukommt, lesen Sie in der diesmonatigen Cover-Story ab Seite 18.
Noch sind die Zulassungszahlen der Stromer ziemlich mickrig, gekauft werden nach wie vor fast ausschließlich Verbrenner. Und das auch wieder vermehrt als Diesel, wie auch eine Trendumkehr in Deutschland zeigt, wo absurde Feinstaub- und Stickoxid-Diskussionen zu immer öfter hinterfragten Fahrverboten geführt haben. Am liebsten greifen die Menschen natürlich zu SUV, und das am ehesten im Klein- und Kompakt-Format – da passt unser Vergleichstest rund um den Mercedes GLC ebenso gut ins Bild wie der Skoda Kamiq (Seite 22), der Audi Q3 Sportback (Seite 28), der Mazda CX-30 (Seite 30) und der Kia XCeed (Seite 38).
Am Ende der Beliebtheitsskala grüner Kernwählerschichten haben wir für Sie diesmal italienische Feinkost angerichtet: Der neue Mittelmotor-Ferrari fährt ab Seite 54 ins Bild, und ab Seite 62 ein ganz exklusives Stück: Zum 70 Jahr-Jubiläum der Marke haben wir exklusiv das Abarth 2400 Allemano Coupé bewegt, den letzten Dienstwagen des Wieners Carlo Abarth.
Enrico Falchetto, Chefredaktion ALLES AUTO
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