Audi A8: Spidermans Fahrschulauto

26. Juni 2017
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Aktuelles

Sowas gibt es nur im Film: Eine neue Luxuslimousine, die von alleine einparkt, als Fahrschulauto. Das gilt besonders für den Audi A8, der ja noch nicht einmal vorgestellt wurde. Aber wie gesagt – es ist ja ein Film, beziehungsweise der Trailer eines Films – und der Held Spiderman braucht ja auch ein angemessenes Gefährt.

Für uns als Automagazin ist aber der Wagen wichtiger als der Protagonist. Was verrät dieses Video also über die neue Generation des Ingolstädter Luxusliners? Eigentlich eine Menge. Das Interieurdesign zum Beispiel. Hübsch gemacht, annähernd ohne Knöpfe und mit drei Touchscreens. Auch das Heck können wir im digitalen Armaturenbrett erkennen: Die Heckleuchten werden miteinander verbunden sein, die Leuchtengrafik besteht aus vier Winkeln.

 

Abseits davon hat Audi auch schon einiges zum vollaktiven Fahrwerk des neuen A8 gesagt. Jedes Rad wird mittels elektromechanischen Federn einzeln angesteuert und kann sich so den Fahrbahnverhältnissen ideal anpassen. Das erledigt ein Elektromotor pro Rad, der 18 Mal pro Sekunde die Härte des Fahrwerks anpasst. Das Ganze macht ein System möglich, das über Sensoren die Straße vor dem Wagen abtastet und diese Daten dann verwendet, um Erschütterungen komplett abzufedern. Eine weitere Neuheit im Nobel-Hobel ist die serienmäßige Elektrifizierung. Ein 48 Volt Bordnetz sorgt schon im Basismodell für einen (Mild-) Hybrid-Antrieb. Dieser schaltet den Verbrenner nicht nur im Stillstand, sondern auch während des Fahrens, sobald der Fahrer den Fuß vom Gas nimmt, ab. So segelt der A8 dann bis zu 40 Sekunden lang komplett elektrisch über den Asphalt. Audi spricht von 0,7 Liter Spritersparnis auf 100 Kilometer. Noch mehr Hightech verspricht das autonome Fahren Level 3. Zum Vergleich: Tesla setzt nur auf Level 2. Im Audi darf man also kurzzeitig und legal die Seele baumeln lassen und sich schöneren Dingen als dem Fahren zuwenden.

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Premiere feiert die vierte Generation des Audi A8 am 11. Juli in Barcelona. Wer den langen Bayer schon vorher sehen möchte, muss ins Kino gehen: Spiderman: Homecoming ist ab dem 28. Juni in den Lichtspielhäusern.

5 Kommentare

  1. So toll sich das Alles liest – schon über die Sache mit dem Mild-Hybrid nach gedacht?
    “Bis zu 40 SEKUNDEN kann der Audi damit komplett elektrisch fahren” … Also auf der Autobahn, dort wo jedes normale Auto mit Verbrennungsmotor bei Gaswegnahme in den Schubbetrieb schaltet und auch keinen Sprit verbraucht, fährt oder “segelt” der Audi bis zu 40 Sekunden elektrisch …. Um zu “segeln” kuppelt er also aus, schaltet den Verbrenner ab und betreibt die Nebenagregate über den E-Motor – ganze 40 SEKUNDEN lang. Mit dieser Innovation erspart man sich bis zu 0,7 Liter auf 100km!

    Klar ist, dass diese 40 Sekunden nicht reichen, um den Audi bei einem Ampelstop über die komplette Rotphase bei aktiver Klima/Heizung, Radio etc. ohne Verbrennungsmotor “am Leben” zu erhalten. Genau DA würde aber so ein Mild-Hybrid was bringen. Ein normales Start/Stopsystem (wenn es denn wirklich funktioniert) schaltet ja zb. die Klima/Heizung ab, nur Radio/Licht bleibt aktiv… länger als 1 Minute hält so ein System in der Regel auch nicht durch, bevor der Verbrenner automatisch gestartet wird.

    Was also bitte bringt dieser Mild-Hybrid jetzt genau?

    • Die Einwände sind berechtigt. Dennoch halte ich es für sinnvoll, da der herkömmliche Anlasser nur noch im Kaltstart benötigt wird. Bei den restlichen Startvorgängen, also sowohl nach dem “Autobahnsegeln” als auch nach der Ampelphase, übernimmt ein sogenannter Riemen-Starter-Generstor, der eben von den Batterien gespeist wird. Ob diese Art des Antriebes wirklich so effizient arbeitet, wird sich leider nicht messen lassen, da Audi vermutlich keinen Vergleichs-A8 ohne dieses System bereitstellen wird.

      • Hallo!
        Es geht mir nicht darum womit das realisiert wurde, sondern WIE.
        Ein Mildhybrid der den Wagen “bis zu 40 Sekunden” am Leben erhält – eben beim Segeln auf der Autobahn oder am Stand vor einer Kreuzung ist unterm Strich unnötig!
        5 Minuten wäre zumindest im Stand das Minimum! Beim “Segeln” müsste die “Downzeit” des Verbrenners auch deutlich länger sein.
        Der Mildhybrid muss den Wagen keine X Km rein elektrisch antreiben, aber den Verbrenner beim Anfahren so unterstützen, dass der Verbrauch und somit der Schadstoffausstoss deutlich verringert werden!
        Dann beginnt so eine Sache auch wirklich Sinn zu machen.

        Anstelle solcher unterm Strich unnötigen Technologien zu entwickeln oder Autos mit rein elektrischem Antrieb zu bauen und dabei die Reichweite von 100 auf 200km zu erhöhen (was so einen Wagen ebenfalls als alleinigen “Erstwagen” sinnlos macht), wobei es noch immer keine Infrastruktur zum Laden gibt macht ebenso wenig Sinn.
        Dafür wird munter drauf los diskutiert ob nun Benziner oder Diesel vernünftiger sind und wann für wen welche Fahrverbote wo kommen werden.

        Bestehende Technologien, die heute schon relativ einfach einsetzbar sind und – wenn im Moment auch nicht viel, aber doch – was bringen (wie zb. Gas) – von denen man aber schon seit Jahrzehnten weiß, dass Verbrennungsmotore damit weniger Schadstoffe erzeugen – werden fast ignoriert.

        Nicht falsch verstehen: Eine *sinnvolle* Technologie die bei Gaswegnahme intelligent den Motor abstellt, auskuppelt, bzw in die Schubabschaltung schaltet und das dann auch noch über eine längere Zeit, wäre unbedingt zu begrüßen. Aber nicht bei nur 40 Sekunden so einen Wind machen 😉

  2. Das so moderne “Segeln” gab es schon in den 50ern des vergangenen Jahrhunderts, wenn man den Freilauf bei Zweitaktern aktiviert hat. Saab hat diesen Freilauf im 96er auch mit dem Ford Viertakt-V4-Motor beibehalten. Ich hatte einen und habe mich in 3 Jahren und 80.000 km nicht daran gewöhnt bzw. ihn nur versuchsweise aktiviert.
    Vielleicht im Seewinkel oder Mecklenburg-Vorpommern noch erträglich, ist es schon in den Hügeln des Wienerwalds mühsam ohne Motorbremse auf eine Kurve hin zu “segeln” um dann stets die Bremsen deutlich mehr als im Schubbetrieb zu beanspruchen. Geschweige denn bei wirklichen Bergabfahrten. Ebenso bei Autobahnfahrt wenn man auf einen langsameren Vorderwagen aufläuft. Bei halbwegs vorausschauender Fahrweise braucht man mit Schubbetrieb (Motorbremse) überhaupt nicht oder kaum zu bremsen und kommt so zu einem gleichmäßigerem Fahrbetrieb was nicht nur den Magen der Fahrgäste sondern auch die Fahrzeugtechnik und damit die eigene Brieftasche schont.
    Es erscheint mir also als technischer Overkill mit irrem Aufwand – an eine Störung des System darf man gar nicht denken – solche Zehntelliterkackerei zu betreiben, die letztendlich mehr kostet (im Neuwagenpreis integriert) als sie tatsächlich bringt.
    Und an Audi die Bitte: macht erst mal die bestehende Elektronik standfest. Mein Nachbar war mit seinem 1 Jahr alten A6-S-Line beim letzten Schneefall im April auf der Außenringautobahn unterwegs. Im allgemeinen Stau wegen spiegelglatt zusammengefahrenem Schnee drehten seine gesammelten Regelsysteme so durch, dass letztendlich alle Lamperln im Armaturenbrett leuchteten und das Fahrzeug sich abstellte und nicht mehr zu bewegen war. Der ÖAMTC hat dann mit einem Abschleppwagen den deutschen Oberpremium aus der Gefahrenzone in die Werkstatt gebracht. Da war nichts mit “Vorsprung durch Technik”.

    • Servus!
      Eine *intelligente* Steuerung, die erkennt, wann sie den Motor auskuppelt und abschaltet oder doch besser “nur” x Zylinder abschaltet oder eher doch in den Schubbetrieb geht, wäre imho eine gute Sache. Wobei anstelle des Schubbetriebs könnte man ja zuerst rekuperieren, damit über den Generator (das “Riemendingis”) eben Strom erzeugt wird, anstelle diesen zu verbrauchen.
      Das fehlt imho einfach.
      lg
      Olli

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