Als Kia 2011 die GT-Studie vorgestellt hat, war das Echo durchwegs positiv. Die Hoffnung, dass daraus ein Serienauto werden würde allerdings ziemlich klein. Nun haben uns die Koreaner endgültig eines besseren belehrt. Natürlich nicht ganz so spektakulär wie das Konzeptauto dastehend, betört die Stinger genannte Limousine mit sportlichen Linien, die sich vor der etablierten Konkurrenz aus dem alten Kontinent keineswegs verstecken müssen.
Wenig verwunderlich: Immerhin wurde der Stinger in Frankfurt entworfen. Auch das Fahrwerk dürfte mit der deutschen und britischen Konkurrenz mithalten dürfen – das sollen intensive Abstimmungs-Sessions auf der Nordschleife sichergestellt haben. Federführend dabei: Albert Biermann, der 2014 von BMW zu Kia wechselte … der Mann weiß also, wie gute Fahrwerkssetups aussehen.
Doch zum Auto selbst: Mit 2,91 Meter hat der Stinger nicht nur einen längeren Radstand als Audi A4, Infiniti Q50, Lexus IS und BMW 4er Gran Coupé, sondern auch als Lexus GS und Mercedes CLS. Überhaupt ist der STinger schon als “ziemliches Schiff” zu bezeichnen: 4,83 Meter Länge und 1,87 Meter Breite sind durchaus stattlich. Für ebenso stattlichen Vortrieb sollen zwei längs eingebaute, turboaufgeladene Benzindirekteinspritzer sorgen: Die Einstiegsmotorisierung ist ein 2,0-Liter-Vierzylinder (Theta II), der nach vorläufigen Messungen 188 kW (255 PS, bei 6.200 U/min) leistet und ein maximales Drehmoment von 353 Nm mobilisiert (von 1.400 bis 4.000 U/min). Noch mehr Dampf unter die Haube bringt dem 3,3-Liter-V6 Twin-Turbo (Lambda II), der voraussichtlich über eine Leistung von 286 kW (365 PS, bei 6.000 U/min) und ein maximales Drehmoment von 510 Nm (von 1.300 bis 4.500 U/min) verfügen wird.
Verwaltet wird die Power stets von einer Achtgang-Automatik, die sie in Folge standardmäßig in die Sperrdifferenzial-bewaffnete Hinterachse drückt. Auch Allradantrieb mit Torque Vectoring wird aber angeboten werden. All das soll – in Kombination mit der Brembo-Bremserei – für Leistungsdaten und Sportlichkeit sorgen, wie man sie so von Kia noch nicht kennt.
Aber auch die bekannten Tugenden sollen nicht zu kurz kommen – also vor allem eine übervolle Ausstattung. Müdigkeitserkennung, Notfall-Bremsassistent mit Fußgängererkennung, adaptiver Tempomat (bis Stillstand), aktiver Spurhalteassistent, Toter-Winkel-Warner, Head Up Display, ein 7 Zoll Touchscreen und ein bis zu 720 Watt starkes Soundsystem sollten keine Wünsche offen lassen.
Die Markteinführung für die USA und Europa ist für Ende des Jahres geplant.