Alles Auto Mai 2018

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Editorial

Wer an Graz denkt, dem fallen vielleicht als erstes Kunst, Kultur und Kulinarik ein. Doch auch beim Thema Auto ist die steirische Landeshauptstadt ein Hot Spot – und damit sind nicht die Dis­kussionen rund um Fahrverbote gemeint (wobei die Haupt­schuld an den kritischen Feinstaub-Tagen nicht der Pkw trägt, sondern die ungüns­tige Kessel­lage der Metropole). Vielmehr hat in Graz mit Magna Steyr ein Global Play­er der auto­mobilen Zulieferindustrie seinen Stammsitz. Wem übrigens das „Steyr“ im Na­men spanisch, um nicht zu sagen oberösterreichisch, vorkommt: Die Steyr Wer­ke (für Waffen ebenso bekannt wie fürs Waffenrad) fusionierten 1934 mit Austro-Daimler und den Puch-Werken zur Steyr Daimler Puch AG, die wiederum vor 20 Jahren vom Stronach-Imperium Magna übernommen wurde.

Branchenbekannt waren die Grazer zuvor schon, und zwar nicht nur durch den seli­gen Austro-Volkswagen Puch 500, sondern später etwa durch Entwicklungsarbeiten im Allrad-Bereich (u. a. für Fiat, VW oder Mercedes). Doch auch viele Komplett-Fahrzeuge liefen bereits im Süden der Stadt vom Band, der Bogen der letzten Jahre spannt sich unter ande­rem von Chrysler Voyager und Jeep Grand Cherokee über Saab 93 Cabrio und Peu­geot RCZ bis hin zu Mini Countryman und Aston Martin Rapide.

Nicht zu vergessen natürlich die G-Klasse von Mercedes, die seit fast 40 Jahren in Graz gefertigt wird – über Fahreindrücke zur brandneuen Generation werden wir übrigens in der nächsten Ausgabe berichten, ebenso wie über erste Schnupper-Kilo­meter mit dem Elektroauto Jaguar i-Pace, das ebenfalls bei Magna in der Stei­­er­­­mark gebaut wird. Etwas weiter entfernt, aber schon jetzt bei uns auf Seite 18/19 im Blatt: Bilder und Infos zu den zweieiigen Zwillingen BMW Z4 und Toyota Supra. Beide Sportler basieren auf derselben Plattform und beide werden noch heuer die Werks­hallen verlassen – erraten: bei Magna in Graz.

Rund 9000 Mitarbeiter beschäftigt das Unternehmen aktuell in der Steiermark, viele davon sind mit Entwicklungsarbeiten betraut, etwa zusammen mit der TU Graz und AVL List in einem gemeinsamen Forschungsunternehmen zum Thema auto­no­mes Fahren – dafür gibt es sogar die erste offizielle Teststrecke für selbstfahrende Au­tos in Österreich. Auch diesem Aspekt widmen wir uns in dieser Ausgabe, auf Sei­te 26/27 analysieren wir den Ist-Zustand und geben einen Ausblick auf die Zu­kunft des autonomen Fahr­ens. Einer Zukunft, der Autor Stefan Pabeschitz in seinem „Letzten Wort“ auf Seite 82 nicht nur Positives abgewinnen kann.

Enrico Falchetto