Auch Fahrspaß muss sein! Der große Vergleichstest in dieser Ausgabe ist ein Duell etwas abseits der Vernunft-Schiene, ab Seite 8 tritt der BMW 128ti gegen das Urmeter der sportlichen Kompakten an: den VW Golf GTI. Die beiden Probanden: Zweiliter-Vierzylinder-Turbo mit rund 250 PS – und das in keiner Weise elektrifiziert. Gut so, schließlich hat man das Gefühl, neue Modelle stammen nur noch aus der Hochvolt-Abteilung.
Elektroautos und Hybride jeglicher Art (mild, klassisch oder Plug-In) finden sich natürlich auch im vorliegenden Mai-Heft zuhauf, schließlich ist es ja unsere Aufgabe, all das zu testen, was die Hersteller auf den Markt bringen. Dass der klassische Verbrenner aber noch lange nicht tot ist, auch wenn einige Gruppierungen das noch so sehr herbeisehnen, zeigt ein Blick auf unseren Exklusiv-Teil ab Seite 51: BMW M4, Alpina B5, Porsche 911 GT3, dazu aus der Klassik-Ecke Mercedes S123 und Citroën GS – der gute alte Ottomotor wird uns noch lange begleiten. Wie schön! Das hilft nicht nur der Wirtschaft, schließlich ist die europäische Wertschöpfung bei einem Diesel oder Benziner viel höher als bei einem Akku-Auto, sondern auch der Umwelt und dem Klima. Warum? Bitte umblättern! Der Kommentar „Alles Ausdrücklich“ auf der nächsten Seite erklärt, warum es durchaus positiv ist, dass die kommende Abgasnorm Euro 7 wohl doch nicht so streng ausfallen wird wie von vielen in der Autobranche befürchtet.
„Aber diese Stinker, die bringen uns alle um!“, tönt es immer wieder in Online-Foren, vor allem aus „Bobo Bessermensch“-Blasen. Nein, die Emissionen unserer Autos töten niemand. Sonst wären alle Stadtbewohner ab mittlerem Alter längst nicht mehr am Leben, schließlich war das, was in den 70er-Jahren aus den Auspuffen kam, 100 Mal giftiger als heute. Apropos Stadt: Verkehrspolitische Entscheidungen (wie auch solche die Pkw-Besteuerung betreffend) werden für unser Land in der Regel von Menschen getroffen, die in Wien wohnen und ihren Alltag ohne eigenen Pkw meistern können. Gegen so einen Lebensstil spricht natürlich nichts. Doch ein Gutteil der Österreicher ist auf ein Auto angewiesen. Oder verwendet es einfach gerne. Und zahlt dafür jedenfalls eine Menge CO2-abhängige Abgaben: NoVA, Kfz-Steuer, Mineralölsteuer. Dargestellt werden diese Autofans in den Medien meist als die primitiven Bösen – was Stefan Pabeschitz im „Letzten Wort“ pointiert moniert. Vielleicht beginnen Sie die Lektüre von ALLES AUTO diesmal am Ende des Hefts.
Enrico Falchetto, Chefredaktion ALLES AUTO