Alles Auto Mai 2021

Editorial

Auch Fahrspaß muss sein! Der große Vergleichstest in dieser Ausgabe ist ein Duell etwas abseits der Vernunft-Schiene, ab Seite 8 tritt der BMW 128ti   gegen das Ur­me­ter der sportlichen Kompakten an: den VW Golf GTI. Die ­beiden Probanden: Zwei­liter-Vierzylinder-Turbo mit rund 250 PS – und das in keiner Weise elektrifiziert. Gut so, schließlich hat man das Gefühl, neue Modelle stammen nur noch aus der Hoch­volt-Abteilung. 

Elektroautos und Hybride jeglicher Art (mild, klassisch oder Plug-In) finden sich natürlich auch im vorliegenden Mai-Heft zuhauf, schließlich ist es ja unsere Aufgabe, all das zu testen, was die Hersteller auf den Markt bringen. Dass der klassische Verbrenner aber noch lange nicht tot ist, auch wenn einige Gruppierungen das noch so sehr herbeisehnen, zeigt ein Blick auf unseren Exklusiv-Teil ab Seite 51: BMW M4, Alpi­na B5, Porsche 911 GT3, dazu aus der Klassik-Ecke Mercedes S123 und Citroën GS – der gute alte Ottomotor wird uns noch lange begleiten. Wie schön! Das hilft nicht nur der Wirtschaft, schließlich ist die europäische Wert­schöp­fung bei einem  Diesel oder Benziner viel höher als bei einem Akku-Auto, sondern auch der Umwelt und dem Klima. Warum? Bitte umblättern! Der Kommentar „Alles Ausdrück­lich“ auf der nächsten Seite erklärt, warum es durchaus positiv ist, dass die kom­men­de Ab­gas­norm Euro 7 wohl doch nicht so streng ausfallen wird wie von vielen in der Auto­branche be­fürchtet. 

„Aber diese Stinker, die bringen uns alle um!“, tönt es immer wieder in On­line-Foren, vor ­allem aus „Bobo Bessermensch“-Blasen. Nein, die Emis­sio­nen unserer ­Autos töten niemand. Sonst wären alle Stadtbewohner ab mittlerem Alter längst nicht mehr am Leben, schließlich war das, was in den 70er-Jah­ren aus den Auspuf­fen kam, 100 Mal giftiger als heute. Apropos Stadt: Verkehrspo­li­tische Entschei­dun­gen (wie auch solche die Pkw-Besteuerung betref­fend) werden für unser Land in der Regel von Men­­schen getroffen, die in Wien wohnen und ihren Alltag ohne ei­genen Pkw meis­tern können. Gegen so einen Lebensstil spricht natürlich nichts. Doch ein Gut­teil der Österreicher ist auf ein Auto ange­wiesen. Oder ver­wen­­det es einfach gerne. Und zahlt dafür jedenfalls eine Menge CO2-abhängige Ab­gaben: NoVA, Kfz-Steuer, Mineralölsteuer. Dar­ge­stellt werden diese Autofans in den Medien meist als die primitiven Bö­sen – was Stefan Pa­beschitz im „Letzten Wort“ pointiert moniert. Vielleicht beginnen Sie die Lektüre von ALLES AUTO diesmal am Ende des Hefts.

Enrico Falchetto, Chefredaktion ALLES AUTO