Den Kollegen der deutschen “Zeit” liegt ein internes, vertrauliches Papier aus dem VW-Konzern vor, laut dem schon 2016 interne Analysen durchgeführt wurden, ob und in welchem Ausmaß Hardware-Änderungen als Konsequenz des Diesel-Skandals möglich wären. Der Ergebnis: In sieben von zehn Fällen wäre es in der Tat möglich nachträglich eine Abgasnachbehandlungsvorrichtung einzubauen. Viele Experten sind sich einig darin, dass man nur so die Abgase sauber genug bekommen könnte um die in Deutschland drohenden Fahrverbote zu verhindern.
Die betroffenen Autobauer, vor allem aber auch VW, lehnten diese Möglichkeit aber immer ab. Vor allem aus Kostengründen – sowohl für die Entwicklung, die Teile als auch den Einbau, heißt es. Nun besagt das Papier aber, dass bei rund 70 Prozent der Fahrzeuge eine entsprechende Abgasanlage “aus dem Baukasten im Unterboden einsetzbar” wäre. Darunter auch der VW Golf, der VW Passat, der Audi A3 und der Skoda Octavia. Nur für 30 Prozent der Autos – darunter der VW Polo oder der Audi A4 – sei eine Neuenwicklung nötig.
Auf Nachfrage der deutschen Kollegen bei VW selbst meinte der Konzern, dass es sich vermutlich rein um eine Analyse der “mechanischen Einbaubarkeit” gehandelt habe. Tatsächlich sei “eine akzeptable Produktreife der Hardware-Nachrüstung kurzfristig nicht darstellbar”.
Quelle: Automobilwoche