Erster Test: Kia ProCeed GT

30. November 2018
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Aktuelles

Der neue Ceed konnte in der vergangenen ­ALLES AUTO-Ausgabe beim Vergleich gegen Klassen-King VW Golf schon brillieren, jetzt reichen die Koreaner die dritte Karosserie-Variante nach: den ProCeed. Der ist kein Coupé mehr wie in den vergangenen zwei Generationen, sondern ein fünftüriger Shooting Brake.

Formal geriet der elegante Lader bei relativ unveränderter Länge 43 Millimeter niedriger als der klassische Ceed Kombi (vulgo Sportswagon), was zusammen mit der Coupé-artigen Dachlinie mehr Style und weniger Raum bringt. In konkreten Zahlen gehen einem bei der Kopffreiheit rund zwei Zentimeter ab – und beim Kofferraum 31 Liter. Mit 594 Litern Basis-Volumen bilanziert der ProCeed freilich 100 Liter über dem ähnlich gearteten (und nicht mehr gebauten) CLA Shooting Brake von Mercedes.

Den ProCeed gibt es nur in der Ausführung „GT-Line“ bzw. als Topmodell GT, damit ist die sportliche Frontschürze Pflicht.

Den ProCeed gibt es nur in der Ausführung „GT-Line“ bzw. als Topmodell GT, damit ist die sportliche Frontschürze Pflicht.

 

Der Blick unter die elektrisch bewegte Heckklappe zeigt eine deutlich höhere Ladekante als beim normalen Kombi, aber dasselbe praktische Schienensystem und auch hier Staufächer unterm doppelten Boden. Der ist übrigens verantwortlich dafür, dass beim Fondlehen-Umlegen die Ladefläche eben bleibt.

Gleichzeitig mit dem ProCeed debütiert beim Kompakt-Kia auch die neue Top-Version GT, die von einem 1600er-Turbo mit 204 PS bewegt wird und unter anderem mit größeren Bremsen bestückt ist. Den ­Mo­tor kennt man vom Vorgänger-Ceed, er ist bullig und vor allem im Sport-Modus wohlklingend ohne unangenehm laut zu werden.

Auf ersten Testfahrten mit getarnten Vorserien-Modellen gefiel das sportliche Handling, die 2200 Euro teure Doppelkupplungs-Automatik hinterließ ebenfalls einen guten Eindruck. Und das leichte Dröhnen bei einer gewissen Drehzahl soll bis zum Marktstart auch noch eliminiert werden.

Vollausstattung inklusive Navi ist Serie, das Lenkrad unten abgeflacht. Bei der 204 PS-Variante sind die Nähte rot statt grau.

Vollausstattung inklusive Navi ist Serie, das Lenkrad unten abgeflacht. Bei der 204 PS-Variante sind die Nähte rot statt grau.

 

Gutes Stichwort: Österreich-Premiere ist auf der Vienna Auto­show im Jänner, neben dem neuen Top-Motor gibt es natürlich auch zivilere Triebwerke für den Shooting Brake: einen Ben­ziner mit 140 PS und ­einen Diesel mit 136 PS (beide auf Wunsch mit Doppelkupplung). Damit beginnt der Einstieg bereits bei 33.090 Euro.

Der Preisaufschlag zum normalen Kombi-Bruder beträgt ausstattungsbereinigt 1000 Euro, den ProCeed wird es ja nur in der sportlichen GT Line geben. Umso beachtlicher die Prognose des Importeurs: Rund 20 Prozent der Ceed-Käufer sollen künftig zum Shooting ­Brake greifen. Wenn das kein Grund zum Feiern ist – Prosit, ProCeed!

Erster Shooting Brake einer Massen- marke: Kia ProCeed – zu haben ab Anfang 2019.

Erster Shooting Brake einer Massenmarke: Kia ProCeed – zu haben ab Anfang 2019.

Daten & Fakten

R4, 16V, Turbo, 1591 ccm, 204 PS (150 kW) bei 7000/min, max. Drehmoment 265 Nm bei 1500–4500/min, Sechsgang-Getriebe (Siebengang-Doppelkupplung), Vorderrad­an­trieb, Scheibenbremsen v/h (v bel.), L/B/H 4605/1800/1422 mm, Radstand 2650 mm, 5 Sitze, Wendekreis 10,6 m, Reifendimension 225/40 R 18, Tankinhalt 50 l, Kofferraum­volumen 594 l, 0–100 km/h ca. 7,8 sec , Spitze ca. 230 km/h, Normver­brauch (Mix) ca. 7,5 l ROZ 95, CO2 ca. 175 g/km

Preis: € 39.990,–