Leser-Service: ALLES AUTO hilft! (September 2017)

31. August 2017
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Aktuelles

Regelmäßig erreichen uns Fragen und Hilfegesuche unserer Leser. Wir versuchen zu helfen und gleichzeitig Klarheit bei so manch komplexem Sachverhalt zu schaffen. Hier die Fälle aus dem September 2017:

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Handy am Ladekabel

Kann ich bestraft werden, wenn mein Mobiltelefon, am Ladekabel hängend, während der Fahrt am Beifahrersitz liegt? Gilt das schon als Ben­ützen des Geräts?

Elena Miehmer

E-Mail

Dazu D.A.S.-Juristin Mag. Christiane Milz:

Das sogenannte Handyverbot besagt, dass Telefonieren ohne Benutzung einer Freisprech­ein­richtung während des Fahrens verboten ist. Jede andere Verwendung des Geräts wäh­rend der Fahrt, die den Blick und die Aufmerksamkeit von der Straße und dem Verkehrs­ge­schehen ablenkt (z. B. Rufnummer eintippen, Musiktitel auswählen, SMS schreiben), ist ebenso verboten und steht unter Strafe. Solange das Handy aber ohne Verwendung am Lade­kabel hängend auf dem Beifahrersitz liegt, kann nicht von einer Benützung gesprochen werden.

 

Überholen trotz Sperrlinie

Wenn sich auf einer Freilandstraße über mehrere Kilometer eine Sperrlinie in der Fahrbahnmitte befindet und man hinter einem langsam fahrenden Moped herfährt, darf man dann dieses überholen, auch wenn man die Sperrlinie überfahren müsste, um den Sicherheitsabstand einzuhalten?

Josef Leitner

E-Mail

Dazu D.A.S.-Juristin

Mag. Christiane Milz:

Sperrlinien dürfen laut Straßenverkehrsordnung nicht überfahren werden. Das Moped darf nur dann überholt werden, wenn der seitliche Sicherheitsabstand gewahrt werden kann, ohne dass man dabei die Sperrlinie überfährt. Eine Ausnahme vom Verbot des Überfahrens der Sperrlinie ist nur für den Fall anzunehmen, in dem ein Vorbeifahren an einem Hindernis (z. B. Autoreifen oder Ähnliches) anders nicht möglich ist. Dies darf jedoch nur unter Anwendung besonderer Aufmerksamkeit und Vorsicht (z. B. Warnzeichen) geschehen.

 

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Dauer-Ärger

Unser Leser Johann Mezgolits kaufte im Juni 2008 einen Seat Altea, der gleich am Anfang ein Problem zeigte: Die Kontrolllampe für die EPC (Electronic Power Control = elektroni­sches Gaspedal) leuchtete unvermittelt auf, und das Auto hatte keine Leistung mehr. Dies wurde auf Garantie behoben, das Fahrzeug lief in der Folge pro­blemlos – bis 2016. Dann ging es richtig los, die EPC-Kon­trolle leuchtete wieder auf, und das Auto fiel in das Notlaufprogramm, dann verschwand das Problem von selbst und trat etwas später wieder auf. Am 9. Juni 2016 (Kilometerstand 127.300) wurden bei einem Werkstattbesuch das Gaspedal eingestellt und einige andere Arbeiten vorgenommen, Kostenpunkt 327,36 Euro. Fünf Tage später leuchtete die Lampe wieder auf, diesmal kostete die Behebung nur 10 Euro. Am 21. Juli 2016 (Kilometerstand 131.309) brannte die Warnlampe erneut, diesmal wurde das Steuergerät ersetzt, wobei nur der Preis für den Ersatzteil bezahlt werden musste, immerhin knapp 650 Euro.

Knapp ein Jahr und 13.000 Kilometer später leuchtete die EPC-Leuchte erneut auf, erlosch aber wieder – und unser Leser fuhr Mitte Juni mit dem Auto in den Urlaub. Bei der Rückreise, zum Glück 20 Kilometer von zu Hause entfernt, dasselbe Problem – im Notlaufprogramm ging es nach Hause. Es wurde ein Termin für den 11. Juli 2017 in der Werkstatt vereinbart. Drei

Tage davor leuchtete die EPC-Kontrolle wieder auf, diesmal ließ sich der Wagen nicht im Notlaufprogramm weiter­­fahren, sondern verlor komplett an Leistung – und Herr Mezgolits konnte mit Müh und Not die knapp 100 Meter bis zur Garage fahren. Parallel dazu meldete sich die Abgas-Kontrollleuchte.

Zwei Tage später sprang der Wagen nur mehr mit Starthilfe an, unser Leser fuhr nun sofort in die Werkstatt. Es wurde die Batterie getauscht und sonst kein Fehler gefunden – Kosten 250 Euro. Am 22. Juli dann das altbekannte Problem: EPC- und Abgas-Kontrollleuchte meldeten sich, und das Auto schal­tete ins Notprogramm.

Herr Mezgolits fürchtet nun, dass er sein Auto nicht mehr verkaufen kann, da der Fehler unreparierbar scheint. Und dass beim Überholen ein plötzliches Auftreten des Defekts lebensgefährlich sein könnte.

Wir haben den Fall an den österreichischen Generalimporteur weitergeleitet und werden Sie in einer der folgenden Ausgaben weiter informieren.

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4 Kommentare

  1. Hallo!
    Mittlerweile ist die Sache so weit gediehen, dass die Werkstatt Porsche Oberwart und hier besonders Herr Stangl sehr bemüht waren und das Problem seit einem nochmaligen (ich habe das Auto 3 Tage dort gelassen, damit man es besonders gründlich durchsehen konnte) Werkstattaufenthalt nicht mehr aufgetreten ist.
    Wir waren mittlerweile neuerlich 1.200 km im Urlaub und das Auto lief problemlos.
    Ein Lob also für die Werkstatt, die die letzte Reparatur auch auf Kulanz durchgeführt hat.
    Allerdings…das Auto selbst kanns scheinbar nicht lassen…bei der gestrigen Heimreise funktionierte die Klimaanlage nicht, bei 35 Grad im Schatten und im prallen Sonnenschein mit einem Kleinkind an Bord nicht so prickelnd.
    Schließlich sind wir bei einem Rastplatz stehen geblieben, das Auto abgestellt, die Motorhaube geöffnet und mit Nachdruck (allerdings nicht mit sinnloser Gewalt) wieder geschlossen und siehe da- die Climatronic funktionierte wieder.
    Bei allem Dank für die bemühte Werkstatt…um sich auszumalen, dass das Vertrauen in das Auto als solches selbst unwiederbringlich verloren braucht es nicht allzu viel Phantasie.
    MfGJ

    • P.S.: herzlichen Dank natürlich auch an die AllesAuto-Redaktion, dass Ihr Euch des Problems angenommen habt.
      MfGJ

  2. Nette Ansammlung von Problemen im letzten Jahr, muss schon sagen…
    wie lange willst Du den Altea noch behalten, Johann?
    lg
    Rolex

    • Servus Rolex,
      schwierig zu sagen…ich hab halt 2016 den Absprung verpasst. Damals wäre beim Autogott ein Nissan Pulsar um unter 13.000 Euro zu haben gewesen, ein Angebot das seither nie mehr zu erreichen war.
      Und jetzt, wo das Auto wieder läuft, denk ich mir halt, wozu ein neues Auto…aber letztendlich wird es wohl auf Abschied hinauslaufen, es ist halt schwierig, zu entscheiden, was kaufen.
      Dacia Duster…erfüllt fast alle Kriterien…aber nicht optimale Crashsicherheit und halt, so wie ich ihn will, etwas teuer für einen Dacia.
      Dacia Logan MCV…sehr schlechte Crashsicherheit…ansonsten ok, etwas schwacher Motor halt (90 PS TCe).
      Dacia Sandero Stepway…wäre fast perfekt, aber für die Urlaubsfahrt zu kleiner Kofferraum.
      Dacia Lodgy…Aussehen, nicht optimale Crashsicherheit, zu geringe Bodenfreiheit (auch die Stepway-Version hat keine größere).
      Kia Cee’d…gibts günstige Aktionen, aber zu geringe Sitzhöhe und Bodenfreiheit, als 5 Türer etwas zu kleiner Kofferrraum.
      Ford C-Max…zu geringe Bodenfreiheit, mit der gewünschten Motorisierung und Ausstattung zu teuer.
      Ford Focus Traveller… zu geringe Sitzhöhe und Bodenfreiheit, mit der gewünschten Motorisierung und Ausstattung zu teuer.
      Ford B-Max…wird eingestellt, Kofferraum zu klein.
      Opel Meriva…wird nicht mehr hergestellt, geringe Bodenfreiheit, wirklich günstige Angebote gibt es nur mit dem 1.4 Liter Sauger mit 101 PS, den möchte ich mir aber nicht antun.
      Opel Crossland X…gefällt mir optisch irgendwie nicht, Kofferraum ist nicht überragend.
      Skoda Fabia Combi…mit Schlechtwegefahrwerk eigentlich der ideale Kandidat, aber Einliter-Motor, selbst der TSI mit 110 PS ist im Durchzug in den höchsten Gängen eher schwach (den 6. Gang braucht man definitiv nur auf der Autobahn, vielleicht wäre DSG angesagt).
      Kia Stonic, Hyundai Kona, Citroen C3 Aircross (der gefällt mir außerordentlich gut), Seat Arona und Skoda Polar gibts noch nicht, Kofferraum nicht überragend.
      Skoda Karoq, Seat Ateca, Hyundai Tucson / Kia Sportage zu teuer, bei den Koreanern außerdem unbrauchbarer Benzinmotor.
      Diesel kommt aufgrund der Partikelfilterproblematik nicht in Frage…nicht erst seit den Abgasskandalen.
      MfG

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