Neue schon gefahren: Hyundai Nexo

28. September 2018
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Aktuelles

Vorsprung durch Technik! Moment. Der Audi-Slogan als Intro für einen Hyundai-Fahrbericht? Keine Sorge: Weder Unwissenheit noch Blasphemie waren hier am Werk. Dieses Satzerl passt einfach zum Nexo. Nicht nur, weil er als Wasserstoff-Auto allen E-Fahrzeugen quasi durch sein eigenes Kraftwerk einen entscheidenden Schritt voraus ist, sondern auch, weil sich Hyundai und Audi diesen Juni erst zur „Kreuzlizenzierung von Patenten für Wasserstoff-Elektrofahrzeuge“ zusammengetan haben. Über kurz oder lang wird also auch die Marke mit den vier Ringen von der Technik des Nexo profitieren.

Genauso modern, wie er aussieht: Teilautonomes Fahren, viele aerodynamische Kniffe und vor allem der Wasserstoff-Antrieb machen den Nexo zum Vorreiter mit Straßen­zulas­sung.

Genauso modern, wie er aussieht: Teilautonomes Fahren, viele aerodynamische Kniffe und vor allem der Wasserstoff-Antrieb machen den Nexo zum Vorreiter mit Straßen­zulas­sung.

 

Dieser spielt seine Rolle als zukunftsweisender Technologieträger hier und heute bereits sehr überzeugend. Außen zieht er mit dem futuristischen LED-Band an der Front, ­versenkbaren Türgriffen und gespannten Formen die Blicke auf sich. Innen wiederum wartet eine Phalanx aus großen Displays und eine überraschend hohe Zahl an ­Knopferln am breiten Mitteltunnel. Unter dieser ­Tasten-Armada wartet ein großes Staufach.

Stichwort Platz: Statt ­einem großen Wasserstoff-Tank setzt Hyundai beim Nexo auf drei kleinere, die rund um die Hinterachse platziert wurden. Damit bietet der einzig und allein Wasser emittierende Koreaner nicht nur reichlich Platz für maximal fünf, sondern zudem noch ein brauchbares Ladeabteil. Zum echten „Raumschiff“ reicht es in Sachen Gepäckvolumen dann aber mit maximal 1466 Litern doch nur bedingt.

Das Cockpit wird es auch in gedeckteren Farben geben. Im großen LCD-Display vor dem Fahrer wird beim Blinken das Bild einer Toter-Winkel-Kamera angezeigt – ebenfalls eine Premiere in einem Serienfahrzeug.

Das Cockpit wird es auch in gedeckteren Farben geben. Im großen LCD-Display vor dem Fahrer wird beim Blinken das Bild einer Toter-Winkel-Kamera angezeigt – ebenfalls eine Premiere in einem Serienfahrzeug.

 

Dafür fährt er sich wie eines: sehr ruhig, angenehm gefedert, mit E-Antrieb-typisch augenblicklicher Gasannahme, aber auch etwas von der Erde ent­koppelt – die Lenkung ist sehr leichtgängig, mäßig direkt und wenig gefühlvoll. Kombiniert mit den fast zwei Tonnen Lebend­gewicht und den nicht übertriebenen 163 PS an den Vorderrädern macht das den Nexo zum wenig sportlichen Cruiser.

Dafür kann sich die Reichweite mit 660 Kilometern nach neuem WLTP-Zyklus (750 wären es laut bisherigem NEFZ) durchaus sehen lassen. Dennoch wird der Wagen wohl nur für jene ­eine Überlegung wert sein, die in der Nähe einer der noch spär­lichen Wasserstoff-Tankstellen – zur Zeit fünf Stück in Österreich – leben.

Nicht nur, dass der Nexo ausschließlich Wasser emittiert, durch einen speziellen Filter säubert er während der Fahrt zudem die Luft.

Nicht nur, dass der Nexo ausschließlich Wasser emittiert, durch einen speziellen Filter säubert er während der Fahrt zudem die Luft.

Daten & Fakten

Polymerelektrolyt-Membran Brennstoffzelle, 95 kW Ausgangsleistung, E-Motor: 163 PS (120 kW), 395 Nm, Lithium-Polymer-Batterie 1,65 kWh, Systemleistung Generator 135 kW, ein­stufiges Reduktionsgetriebe, Vorderradantrieb, Scheibenbremsen v/h (bel.), L/B/H 4670/1860/1630 mm, Radstand 2790 mm, 5 Sitze, Tankinhalt 156,6 l für 6,33 kg H2, Kofferraumvolumen 4611466 l, Leergewicht 1495 kg, zul. Gesamtgewicht 1970 kg, 0–100 km/h 9,2 sec, Spitze 179 km/h, Normverbrauch (Stadt/außerorts/Mix) 0,84/0,77/0,89 kg H2/100km, CO2 0 g/km

Preis: € 79.800,–