Auch wenn es mancher vielleicht noch nicht so wirklich wahr haben will: Der Winter kommt. In Westeros ebenso wie in Österreich. Doch während uns weiße Wanderer und Co. erspart bleiben, so müssen doch auch wir uns auf harte Kämpfe vorbereiten. Die um Grip nämlich, wenn die Straßen wieder einmal weiß und rutschig sind. Da helfen dann gute Winterreifen – und zwar, sofern die aktuellen nur noch weniger als fünf Millimeter Profil haben, lieber neue.
Die passenden Entscheidungshilfen dafür stellen auch 2017 wieder wie jedes Jahr der ÖAMTC und ARBÖ mit ihren internationalen Partnern. Erstere haben dieses Jahr 32 Modelle getestet, der ARBÖ acht. Beim ÖAMTC wurden dabei zwei Größen untersucht: Zum einen die bei Klein- und Kompaktwagen verbreitete Dimension 195/ 65 R 15, zum anderen die beliebte SUV-Größe 215/65 R 16. Damit trägt der Autofahrerclub seit dem Jahr 2012 erstmals dem anhaltenden Trend zum Hochsitz-Fahrzeug mit Offroad-Talenten Rechnung.
Das Ergebnis zeigt in der Gesamtbetrachtung über beide Dimensionen hinweg ein recht positives Bild mit breitem Mittelfeld. 26 der 32 getesteten Reifen erreichten ein „empfehlenswert“ – also nach Schulnoten eine solide Drei. Echte Ausreißer gab es nur wenige. Und wenn, dann häufiger nach oben als nach unten. Nur ein einziger Reifen – der Nankang Snow SV-2 – konnte bei den Tests nicht überzeugen und wurde mit einem „nicht empfehlenswert“ abgestraft. Allerdings ist – so der Fernost-Hersteller – in einigen Dimensionen bereits der Nachfolger Nankang Snow SV-3 erhältlich.
Ein „hervorragend“ – also fünf von fünf Sternen oder eine Eins nach Schulnoten – ging sich für keinen Reifen aus. Gerade die Stockerl-Besetzung der 195er-Reifen veranschaulicht eine durchaus spannende Entwicklung: Einige Vertreter des unter den Premium-Marken positionierten „Quality-Segments“ – also von Marken wie etwa Kleber, Sava oder UniRoyal – liegen mittlerweile mehr als nur auf Augenhöhe mit den Hochpreis-Produkten. Dass zum Beispiel der ESA-TECAR Super Grip 9 in seiner Kategorie auf Platz zwei gelandet ist und damit so manch deutlich teureren Mitbewerber ausstechen konnte, darf als Überraschung gesehen werden. Ebenso, dass Kleber mit seinem Krisalp HP 3 noch vor dem Michelin Alpin 5 landet – also dem teureren Produkt aus dem eigenen Konzern.
Auch der Test des ARBÖ, der ebenfalls eine SUV-Dimension für den Test heranzog (235/55 R 17), zeigt am Ende ein recht breites Mittelfeld mit wenigen Auffälligkeiten. Hier wurde ein Reifen von Cooper mit “bedingt empfehlenswert” am schlechtesten beurteilt, während zwei Pneus von Dunlop und Goodyear ein “sehr empfehlenswert” ergattern konnten. Das restliche Feld dümpelt quasi im soliden Mittelfeld umher.