Der Diesel-Anteil der Neuzulassungen geht in Österreich zurück – das ist eine schon über mehrere Monate zu beobachtende Tatsache. Der Grund dafür, so erklärte erst unlängst KommR Ing. Klaus Edelsbrunner, Obmann des Bundesgremiums des Fahrzeughandels während der Pressekonferenz der Vienna Autoshow 2018, ist vor allem die durch den Abgasskandal höhere Sensibilisierung der Konsumenten. Die Beratungsgespräche seien heute intensiver als zuvor – während viele früher “blind” einen Diesel gekauft haben, hinterfragen heute viele Kunden ob das für sie wirklich die beste Entscheidung wäre … oft zu recht (Stichwort geringe Jahreskilometerleistung und viel Kurzstreckenbetrieb).
Natürlich sind aber auch viele schlicht beunruhigt und fürchten ihren neuen Diesel ob drohender Fahrverbote schon bald nicht mehr in Städte fahren zu dürfen. BMW Österreich lässt nun mit einer dazu passenden Aktion aufhorchen: Sollten Fahrverbote in Österreich kommen, räumt man Leasing-Kunden eines Dieselfahrzeugs das Recht ein, auf ein anderes Modell der BMW Group umzusteigen.
Natürlich gilt es dabei aber das Kleingedruckte zu beachten:
Bei nachweislichem Inkrafttreten eines dauerhaften Fahrverbotes für Ihr mit der City-Diesel-Garantie geleastes Dieselfahrzeug (mit Schadstoffnorm EU 6), in einer der neun österreichischen Landeshauptstädte, haben Sie kein Verwertungs- und Vermarktungsrisiko. Sie haben die Wahlmöglichkeit: Entweder Sie entscheiden sich für die Fortführung des gegenständlichen Leasingvertrages bei gleichbleibenden Konditionen, oder Sie kündigen diesen Leasingvertrag aufgrund des hier dargelegten bedingten Sonderkündigungsrechtes unter vereinbarter Anwendbarkeit der Abrechnungsmodalitäten gem. der Punkte 15.1 bzw. 15.3 der AGB. Die Voraussetzungen für die Inanspruchnahme des Sonderkündigungsrechtes sind einerseits das Bestehen einer BMW Haftpflicht und Kasko Versicherung für den gegenständlichen Leasingvertrag sowie der Abschluss eines Nachfolgevertrages (Select- oder Nutzenleasingvertrag) für einen Neuwagen der Marke BMW oder MINI in Österreich und andererseits eine positive Bonitätsprüfung sowie ein positiver Compliance Check zum Zeitpunkt der neuen Antragstellung. Die Konditionen des Nachfolgevertrages (Leasingentgelt, Laufzeit, Laufleistung des Leasingfahrzeuges, etc.) richten sich nach dem durch Leasing zu finanzierenden Fahrzeug sowie nach den zum Zeitpunkt des Abschlusses des Nachfolgevertrages bei der BMW Austria Leasing GmbH für derartige Leasingverträge allgemein gültigen Konditionen und Allgemeinen Geschäftsbedingungen.
Oliver Zoffi
( 15. Januar 2018 )
Hm – und alle die sich einen Wagen *gekauft* haben, sind dann die Dummen – bravo BMW!
Hans
( 16. Januar 2018 )
Servus Olli,
Ich beobachte schon seit einiger Zeit (schau mich schon seit einiger Zeit auf gebrauchtwagen.at um), dass man, wenn man ein Auto bar bezahlt, bei den meisten Firmen der Depperte ist. Ich krieg jedes Mal die Wut, wenn ich lese “Preis bei Finanzierung, bei Barzahlung erhöht sich der Kaufpreis um 1.000 Euro” (oder mehr). Daran werd ich mich nie gewöhnen können.
Alles konzentriert sich scheinbar auf die, die sich Autos kaufen, die sie nicht brauchen, mit Geld das sie nicht haben, um damit Leute zu beeindrucken, die sie nicht mögen und sich dabei auf Gedeih und Verderb den Banken ausliefern.
Wenn es nur bei den deutschen Premiumherstellern von eigenen Gnaden, die ja ausschließlich vom Flottengeschäft leben, so wäre, wäre es mir wurscht, denn so ein Auto würde ich mir eh nie kaufen, aber da jetzt sehr viele andere Marken das auch machen, stört es mich gewaltig.
MfGJ
Mozl
( 16. Januar 2018 )
Lieber Hans, das liegt alleine daran, dass die Händler an den Finanzierungszinsen mehr verdienen als bei der Veranlagung von Bargeld. Beim Flottengeschäft ist es so, dass viele Fuhrparkmanager angehalten sind die kostengünstigste und nicht die umweltfreundlichsten Fahrzeuge zu kaufen. Das wird vor allem dann ein Problem werden, wenn diese Fahrzeuge nach Ablauf der Leasingverträge auf den Markt kommen. Bei uns wird sich das möglicherweise nicht so auf den Wert der Privatfahrzeuge auswirken. In .de wird das jedoch massive Auswirkungen auf die Gebrauchtwagenpreise haben. In Deutschland werden private Euro 5 Dieselfahrzeuge von den Händlern derzeit mit einem Preisabschlag von 30% zurückgenommen. Diesel unter Euro 5 nehmen die Händler praktisch überhaupt nicht mehr zurück.
Oliver Zoffi
( 19. Januar 2018 )
Servus Hans!
Diese “Lockangebote” bei Finanzierung klingen nur gut … in Wahrheit kommt Dich unterm Strich so ein geleastes Fahrzeug wesentlich teurer! Da bringen die 1000€ Bonus auch nix.
Ärgerlich, weil eigentlich diskriminierend gegenüber den Barzahlern sind aber solche Angebot wie das genannte Umtauschrecht. Denn damit wird ganz eindeutig mit zweierlei Maß gemessen und versucht den Kunden zur Finanzierung zu bewegen, auch wenn er eigentlich das Geld hätte und ihn somit in die Abhängigkeit der Bank zu treiben,
lg
Olli
Mozl
( 16. Januar 2018 )
Ich glaube nicht, dass es in Österreich Diesel-Fahrverbote geben wird. In .de sieht es da ganz anders aus: 22. Februar 2018 – Tag der Entscheidung.
Weuzi
( 17. Januar 2018 )
Da sieht man wieder, was jahrelange unsachliche Polemik der Politiker anrichtet.
Verunsicherte Kunden. die sich im Zweifel für einen Benziner entscheiden – mit höherem bis wesentlich höherem CO2-Ausstoß als Diesel – oder vorerst mit dem “Alten” weiterfahren.
Erst kürzlich war man wieder erstaunt und bestürzt, dass der CO2-Ausstoß in Österreich seit 2014 gestiegen ist. No na, wenn die Bevölkerung wächst, neue geheizte Wohnbauten, energiefressende Glasbürotürme und Eigenheime in großer Zahl gebaut werden. Von der Zunahme des Transits und des LKW-Verkehrs aufgrund unfähiger Bahnmanager ganz zu schweigen.
Daraus leitet sich aber auch eine florierende Wirtschaft ab, der wir alle unseren Wohlstand verdanken.
Und abgesehen von den Strafzahlungen deswegen – es ist geradezu lachhaft, wenn wir uns permanent zumuten, mit unserer Minimundusrepublik das Weltklima zu retten und deshalb vielleicht drakonische Einschränkungen erwägen.
Mozl
( 21. Januar 2018 )
Für alle Träumer:
http://www.nachrichten.at/anzeigen/motormarkt/motor/Abgasskandal-Zwangsrueckruf-bei-Audi;art111,2793040
Oliver Zoffi
( 22. Januar 2018 )
Lieber Mozl,
für die Betroffenen ist das höchstens ein Albtraum! Wir Österreicher haben derzeit noch gut lachen – sollten aber den Deutschen nicht zu sehr die Lange Nase drehen, das könnte schneller als uns lieb ist nach hinten los gehen…
Wobei ich meine, es *wird* auch uns treffen – ist nur eine Frage wann und nicht ob!
Mozl
( 22. Januar 2018 )
Lieber Olli, ich wollte nur darauf hinweisen, dass AUDI auch nach dem Auffliegen des VW-Dieselskandals weiterhin Betrugssoftware eingebaut hat.
Oliver Zoffi
( 22. Januar 2018 )
Lieber Mozl, wundert Dich das wirklich?
So lange es nur irgendwie geht, wird doch jeder betrügen … Wenn es dann herauskommt, wird dementiert und das Gegenteil behauptet und außerdem habe man ja von nichts gewusst….
Die Politik hebt den Zeigefinger “Du, Du, das ma das nimmer vorkommt” und die Blöden sind wie immer wir Endkunden.
Wie verarscht muss man sich eigentlich vorkommen, wenn der eigene vor Kurzem gekaufte Diesel mit einem Fahrverbot belegt wird, der Nachbar aber mit seinem Uralt-Diesel-Mercedes – weil ein “Historische-Fahrzeug” und daher eine “Sonderbetriebserlaubnis” hat – damit rumfahren darf?!