Ford Mondeo 2,2 TDCi Titanium

21. September 2014
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Tests

FAHRZEUGDATEN

Marke:Ford
Klasse:Limousine
Antrieb:Vorderrad
Treibstoff:Diesel
Leistung:155 PS
Testverbrauch:7,5 l/100km
Modelljahr:2004
Grundpreis:33.710 Euro

Neuerdings auch mit 155 PS-Diesel zu haben: Ford Mondeo 2,2 TDCi

Edel-Metall

Wenn schon mehr Leistung, dann richtig: Ford rüstet den Mondeo mit einem neuen Top-Turbodiesel aus, der 155 PS und 360 Newtonmeter (bei Volllast sogar kurzfristig 400 Nm) leistet. Damit markiert er nicht nur einen neuen marken-internen Bestwert, sondern ist auch einer der stärksten Vierzylinder-Selbstzünder auf dem Markt. Um dies zu erreichen, wurden mehr als nur die Software und der Turbo geändert, eine neue Kurbelwelle erweitert den Hubraum von 2,0 auf 2,2 Liter, neue Einspritzdüsen verbessern die Sprit-Zerstäubung, und anders geformte Kolben mit geänderter Hohlraum-Geometrie sorgen für optimierte Brennräume.
In der Praxis bringt das Plus an Hubraum ein breites nutzbares Drehzahlband. Schon ab 1500 Umdrehungen legt der Commonrailer kräftig los – verstärkt wird dieser Effekt noch durch die kurze Übersetzung der unteren Gänge, so ist man gefühlsmäßig schneller unterwegs als die Tachonadel steigt. Möchte man die Hunderter-Marke in den angegebenen 8,6 Sekunden knacken, kommt man aus dem Schalten nicht mehr heraus. Passend zum dynamischen Motor hat Ford eigens das Sondermodell Titanium” aufgelegt. Rundum-Verschalung vom Topmodell ST220, verchromter Waben-Grill, 17 Zoll-Räder plus Sportfahrwerk und vor allem ein dynamisch gestylter Innenraum sorgen dafür, dass sich der 2,2 TDCi von den normalen Diesel-Mondeos nicht nur in Sachen Leistung unterscheidet.

Alu-Look nur beim “Titanium”: aufgemotzter Mondeo-Arbeitsplatz

Fahren & Fühlen
Nach einem sehr kleinen Turboloch legt der Vierzylinder vehement los. Konstanter Drehmoment-Verlauf sorgt für guten Durchzug, unterstützt von kurz übersetzten Gängen eins bis vier. Schaltung: knackig und exakt, aber etwas hakelig. Gut gedämmtes Motor-Geräusch auch im Kaltlauf, jedoch nervige Windgeräusche auf der Autobahn. Agiles Sport-Fahrwerk mit wenig Rest-Komfort, im Grenzbereich untersteuernd ausgelegt. Heck trotzdem nicht frei von Lastwechsel-Reaktionen, wird vom ESP aber sanft im Zaum gehalten. Lenkung: schwergängig und direkt, ausreichende Rückstellkräfte. Kräftige und fein dosierbare Bremsen. Bequemes, gut konturiertes Gestühl mit zahlreichen – zum Teil elektrischen – Verstellmöglichkeiten, zu wenig weit absenkbar.

Platz & Nutz
Ordentliches Raumangebot auf allen fünf Sitzplätzen. Gepäckabteil: geräumig und glattflächig ohne störende Radkästen, mit großer Heckklappe, aber relativ hoher Ladekante. Fondlehnen im Verhältnis 2:1 umlegbar. Nicht optimal: nur wenige und schlecht nutzbare Ablagen. Plus: Lenkrad in Höhe und Reichweite verstellbar, Bedien-Satellit fürs Radio. Rangier-Minus: Übersicht aufgrund flach stehender Heckscheibe nicht optimal (Einparkhilfe gegen Aufpreis). Ergonomie bis auf schlecht erreichbare Schalter für die Sitzheizung tadellos.

Dran & Drin
Das Sondermodell “Titanium” basiert auf dem Ghia und enthält u. a. Teilleder, Sitzheizung, Klimaautomatik, teilelektrische Sitzverstellung, CD-Radio sowie viel Optik-Aufputz (17-Zoll-Aluräder, Rundum-Verschalung, Titan-Look-Dekor innen). Auf der Extra-Liste stehen Xenon-Licht, Navigation, Alarmanlage, MP3-CD-Player, E-Schiebedach etc. Für den starken Diesel nicht erhältlich: Automatik-Getriebe. Nicht ganz fehlerfreie Verarbeitung, die Materialien sind aber weitgehend hochwertig und kratzfest, gediegen-sportliche Atmosphäre.

Sicher & Grün
Sicherheit auf Klassen-Niveau: Front- und vordere Seiten-Airbags, Kopfairbag-Vorhänge, ABS, Bremsassistent und ESP Serie. Fünf Dreipunktgurte und Kopfstützen (reichen vorne bis 1,85 m, hinten nur bis 1,70 m), Isofix-Halterungen. Umwelt-Checklist bis auf fehlende Euro IV-Tauglichkeit (Partikelfilter noch nicht erhältlich) positiv abgehakt, Verbrauch tadellos.

Preis & Wert
Als Fünftürer rangiert der Titanium ausstattungsbereinigt auf dem Niveau von Alfa 156 1,9 JTD oder Honda Accord 2,2 CTDi (beide 140 PS). Deutsche Konkurrenz, wie etwa Audi A4 2,5 TDI (V6, 163 PS) oder BMW 320d (150 PS) sind um rund 2000 Euro teurer. Werthaltungs-Prognose durchaus positiv. Top: vier Jahre Neuwagen-Garantie (aber nur bis 80.000 Kilometer), bis zu sieben Jahre Mobilitäts-Schutz, zwölf Jahre Antidurchrost-Versprechen. Service samt Ölwechsel jährlich oder alle 20.000 km, dichtes Werkstatt-Netz.

F A Z I T
Sparsame und fahraktive Sport-Limousine zum fairen Preis.

TECHNIK:
R4, 16V, Turbo, 2198 ccm, 114 kW (155 PS) bei 3500/min, max. Drehmoment 360 Nm bei 1800/min (400 Nm bei Overboost), Sechsgang-Getriebe, Vorderradantrieb, vorne: Dreiecksquerlenker, Stabilisator, Federbeine, hinten: Quer- und Längslenker, Stabilisator, Schraubenfedern, Teledämpfer, Scheibenbremsen v/h (v bel.), ABS, L/B/H 4731/1812/1459 mm, Radstand 2754 mm, 5 Sitze, Wendekr. 11,1 m, Servo, Reifendim. 205/50 R 17, Tankinh. 56 l, Reichw. (bis Tankres.) 640 km, Kofferraumvol. 500-1370 l, Leergew. 1428 kg, zul. Ges.-Gew. 2015 kg, max. Anh.-Last 1800 kg, 0-100 km/h 8,6 sec, 60-100 km/h (im 4./5. Gang) 5,4/7,6 sec, Spitze 220 km/h, Steuer (jährl.) EUR 594,-, Normverbrauch (Stadt/außerorts/Mix) 8,2/4,9/ 6,1 l, Testverbrauch 7,5 l Diesel

Basis-Preis: EUR 33.710,-

Fotos: Len Vincent “