Offener Fahrspaß auch im Winter – entsprechende Kleidung vorausgesetzt: Mazda MX-5 2,0i
Sportler-Herz
Vorspann: Die 160 PS des Topmodells machen den Mazda MX-5 fast schon zum Sportwagen.
Seit 1989 führt der Mazda MX-5 die in England längst untergegangene Roadster-Tradition fort – mittlerweile bereits in der dritten Generation. Nach der für manche etwas zu weichgespülten zweiten Auflage strafften die Japaner die Formen des Zweisitzers wieder und bemühten sich um noch knackigeres Handling.
Einer der wenigen Kritikpunkte beim ersten großen Test (Mazda MX-5 1,8i, Heft 12/2005) war der zähe und für einen Roadster lustlose 1800er-Motor. Daher knöpften wir uns diesmal die Zweiliter-Version mit 160 PS vor, zu der immerhin 20 Prozent der heimischen Käufer greifen.
Auch das größere Aggregat läuft seidig und dreht gleichmäßig vom Leerlauf weg bis über 7000 Touren. Zwar liegen die Fahrleistungen des nur 1100 Kilo schweren Roadsters auf Sportwagen-Niveau, auf den ganz großen Biss wartet man aber auch beim Zweiliter-Motor vergebens.
Mit konsequentem Leichtbau und optimaler Gewichtsverteilung erreichte Mazda ein exzellentes Handling, die sportwagenmäßig tiefe Sitzposition und die spontane Lenkung lassen den Fahrer beinahe mit dem Auto verschmelzen. Entsprechend flott umrundet man mit dem kleinen Japaner Kurven aller Art, und das bei brauchbarem Federungskomfort.
Selbst groß gewachsene Chauffeure finden viel Bein- und ausreichend Kopffreiheit vor, dazu gibt es mehrere, teils versperrbare Fächer für Kleinzeug. Das Verdeck öffnet und schließt jetzt noch rascher: Nach dem Ausklinken eines zentralen Hakens klappt man das Dach schwungvoll nach hinten, wo es von selbst einrastet. Ähnlich einfach geht es wieder zu – mit etwas Übung und einem starken Arm in gerade einmal drei Sekunden.
Unser Testwagen gehört zu den weltweit 3500 Exemplaren der 3rd Generation Limited Edition”, von denen ganze 65 Stück den Weg nach Österreich fanden. Ihre Kennzeichen: rotes Leder, polierte Alufelgen und markante Einstiegsleisten. Ansonsten gleicht die bereits vergriffene Sonderserie der – mit dem Zweiliter-Motor obligaten – Topausstattung “Revolution”. Das bedeutet unter anderem Klimaautomatik, Lederpolsterung und Xenon-Licht.
Um die 160 PS auf jedem Untergrund sportlich nutzen zu können, gibt Mazda dem Topmodell ein selbstsperrendes Hinterachs-Differenzial mit auf den Weg. Eine Stabilitäts-Kontrolle gibt es auch, und die ist sogar abschaltbar.
Die “3rd Generation Limited Edition” mit rotem Leder gab´s für Österreich nur 65-mal
TECHNIK:
R4, 16V, 1999 ccm, 118 kW (160 PS) bei 6700/min, max. Drehmoment 188 Nm bei 5000/min, Sechsgang-Getriebe, Hinterradantrieb, Scheibenbremsen v/h (v bel.), L/B/H 3995/1720/1245 mm, Radstand 2330 mm, 2 Sitze, Wendekreis 10,0 m, Reifendimension 205/45 R 17, Tankinh. 50 l, Reichweite (bis Tankreserve) 470 km, Kofferraumvolumen 150 l, Leergewicht 1100 kg, zul. Gesamtgewicht 1355 kg, 0-100 km/h 7,9 sec, 60-100 km/h (im 4./5. Gang) 7,4/9,8 sec, Spitze 210 km/h, Steuer (jährl.) EUR 620,40, Werkstätten in Österreich 144, Inspektion/Ölwechsel alle 20.000/20.000 km, Normverbrauch (Stadt/außerorts/Mix) 11,2/6,5/8,2 l, Testverbrauch 9,6 l ROZ 95
Mängel am Testwagen: keine
Basis-Preis: EUR 31.490,-
Diesen Test finden Sie in ALLES AUTO 5/2006
Fotos: Len Vincent
Text: Georg Fischer “