MW Motors Luka EV: Das Retro-E-Mobil aus Tschechien

6. April 2018
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Aktuelles

Der aktuelle Startup-Boom macht natürlich auch vor der Autoindustrie nicht Halt. Das macht spätestens diese Vorstellung eines neuen Autos klar: Der MW Motors Luka EV ist das Werk einer kleinen Truppe aus Štěnovice in der Tschechischen Republik, dass ein E-Auto ganz bewusst nicht in eine super-moderne, sondern sehr klassische Hülle gesteckt hat. Das Design soll von den Ikonen des 20. Jahrhunderts inspiriert sein und greift in der Tat einige Elemente auf, die man so von einigen der ganz Großen der Auto-Geschichte kennt: Karmann Ghia, Aston Martin DB4, Mercedes Benz 190 SL … von allen bilden wir uns ein, einzelne Elemente wiederfinden zu können.

Der klassische Look setzt sich bis zu einem gewissen Grad auch im Interieur fort. Armaturenbrett und Sitze erinnern in ihrer Grundform ebenso wie das Exterieur an frühere Zeiten – nur dass hier nun eben große LCD- und Touch-Displays statt klassischer Knopferl, Schalter und Hebeln warten. Das Ergebnis ist interessant, mit aktuellen Großserien-Maßstäben aber nur schwer einzuordnen. Was gut und schlecht zugleich sein kann – je nach Betrachter-Auge, versteht sich.

 

Von aktuellen Großserien-Entwicklungen hält sich auch die Antriebstechnik fern. Statt auf jedee Menge Power und gigantisch großer Akku-Packs setzt MW Motors bei ihrem Luka EV auf Effizienz. Der Wagen verfügt über vier 12,5 kW-Motoren, die zusammen eine maximale Leistung von 50 kW leisten können – das sind nach aktuellen Maßstäben geradezu lächerlich klingende 66 PS. Gleichzeitig aber wird auch beim Akku gespart – ein quasi handliches 21,9 kWh-Pack verhilft dem Luka EV zu einem Leergewicht von gerade einmal 815 kg. Damit soll der kleine Tscheche laut eigenen Angaben gerade einmal 6,8 kWh pro 100 km verbrauchen, was eine Reichweite von 300 Kilometern ergeben sollte.

Gleichzeitig würde es auch ganz ohne Ultra-Hochspannungs-Ladeinfrastruktur bloß eine Stunde dauern den Akku wieder auf 80 Prozent aufzuladen. Natürlich braucht man gleichzeitig nicht erwarten, sich mit Sportwagen anlegen zu können. Aus dem Stand auf Tempo 100 beschleunigen soll 9,6 Sekunden dauern und bei 146 km/h ist dann hinterm oldschooligen Volant des Luka EV auch schon wieder Schluss mit Vortrieb. Damit es dennoch nie langweilig wird, setzen die Damen und Herren von MW Motors beim Luka EV auf Torque Vectoring.

 

All diese Angaben sollten zum jetzigen Zeitpunkt aber noch mit einer gehörigen Prise Skepsis betrachtet werden. MW Motors gibt auf seiner Website selbst an, dass die Daten noch nicht final sind und sich nach den nun startenden Labor-Testfahrten freilich noch ändern könnten. Auch wurden noch keinerlei Crashtests mit dem Wagen durchgeführt. Gleichzeitig betonen die Tschechen aber auch, dass es sich hier nicht um ein Konzeptfahrzeug handelt. Der Luka EV wurde bereits von der EU als M1-Fahrzeug zugelassen – also als Standard-Wagen mit weniger als 9 Sitzplätzen.