Opel nach PSA-Übernahme: 6.000 Stellen in Gefahr

24. Oktober 2017
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Aktuelles

Die Dachmarke von Peugeot, Citroen und DS Automobiles hat einiges an aktueller Erfahrung im Verschlanken eines Autobauers: manche Modelle streichen, andere neu ausrichten und vor allem Abläufe effizienter machen haben erst unlängst bei ihren eigenen Marken zum Erfolg geführt. Nun soll dieses Kunststück auch beim neusten Konzern-Mitglied Opel vollführt werden. Allerdings liegt hier wohl noch viel Arbeit vor den Franzosen. Wie PSA-Chef Carlos Tavares in einem Interview sagte, seien die Abläufe bei Opel “nicht effizient genug” – so die Kollegen der Automobilwoche. Er will einen Sanierungsplan erreichen, der Opel ab 2019 wieder profitabel macht.

Nun sind sich die Experten des Center Automotive Research (CAR) aber einig, dass das nicht ohne Job-Abbau funktionieren wird. Und kann auch vorrechnen warum: Der PSA-Konzern beschäftigt aktuell 90.000 Mitarbeiter und verkaufte 2016 3,15 Millionen Autos. Opel (inkl. Vauxhall hingegen) setzte 1,16 Millionen Autos und beschäftigt 38.000 Menschen. Damit kommt PSA pro Mitarbeiter auf 35 verkaufte Autos, Opel nur auf rund 30,4.

CAR-Chef Ferdinand Dudenhöffer dazu:

“Hätte Opel-Vauxhall die gleiche Arbeitsproduktivität wie PSA im Automotive-Bereich, hätten die 1,162 Millionen Fahrzeuge mit 33.205 Mitarbeiter produziert werden können – das wären 4965 Mitarbeiter weniger.”

Zudem, so Dudenhöffer weiter, seien bei Opel nach der PSA-Übernahme viele Funktionen nun doppelt besetzt. Zum Beispiel bei der Entwicklung. So kommt er zu dem Fazit, dass für ein erfolgsversprechendes Effizienzsteigerungsprogramm mittelfristig 6.000 Jobs abgebaut werden müssen.