Ein altes Sprichwort aus Spengler-Kreisen sollte sich leider auch bei unserem Audi Coupé bewahrheiten: Das, was man sieht, ist lange noch nicht alles. „Beim rechten Schweller war mir das von Anfang an schon klar“, erzählt Markus Marzi von den kleinen Wehwehchen des 26 Jahre alten Zweitürers, die seinem geschulten Auge gleich auffielen – und die fast alle auf zwei grundsätzliche Ursachen zurückzuführen sind: nicht sachgerechte Benutzung, und nicht fachgerechte Instandsetzungen. Also genau die Dinge, mit denen man sich am liebsten herum schlägt: Den Fehlern anderer. Dass man heute von den Missständen, die diverser Mechaniker und Vorbesitzer in den letzten Jahrzehnte verursachten, nichts mehr sieht, zeigt nicht nur, was man aus einem alten Auto noch alles heraus holen kann. Sondern auch, dass Karosseriebau nach wie vor zu den Paradesdisziplinen der Handwerkskunst gehört. Und das Team von Markus Marzi beherrscht sie von A bis Z.
- Ausgangssituation: Das Audi Coupé litt unter fragwürdigen Arbeitsmethoden. Ein Schweller war durch einen falsch angesetzten Wagenheber, der andere durch ein anonymes Hindernis am Boden schwer eingedrückt.
- Eine ärgerliche Situation: Müssen Teile der Karosserie herausgetrennt und neu eingeschweißt werden, kann das auf die Haltbarkeit gehen. Und es ergeben sich durch die Schweißnähte potenzielle Rostherde
- Etliche Arbeitsstunden später der Zwischenstand:
- Das lädierte Blech ist wieder in Form gebracht.
- Das Team von Markus Marzi verwendete dafür aber keine Reparaturbleche, sondern zog, bog, hämmerte und drückte das originale Material so lange, bis es wieder buchstäblich in Form war
Das fertige Ergebnis: In originalem Farbton Schwarz lackiert, wirkt die untere Hälfte unseres Coupés wieder so unberührt und frisch, als wäre nie etwas passiert – ein untrügliches Zeichen für saubere und hochwertige Arbeit. Fehlen nur mehr die Zierleisten. Diese aufzutreiben, wird noch spannend werden
- Nächster Schritt: Die Beleuchtung. Die weißen Blinkergläser spendierten wir dem Audi rein aus optischen Gründen: Er sieht damit einfach besser aus.
- . Die neuen Scheinwerfer von Hella hingegen dienen nicht nur dem besseren Aussehen: Sie verfügen statt Reflektoren über DE-Linsen. DE steht für „dreifach ellispoid“, wobei diese Formgebung eine gleichmäßige Lichtverteilung ohne unnötigem Streulicht bietet
In der Zwischenzeit lieferte die Lackierabteilung von Marzi die Stoßstangen an. Das Heck ist somit wieder vollständig hergestellt. Liebe zum Detail bewies man beim Farbton: Obwohl der Lack der Karosserie schon 26 Jahre alt ist, wirkt er um keinen Deut ausgeblichener als der kussfrische des Stoßfängers
- Noch mehr Detailarbeit investierte man in das vordere Exemplar:
- Die Aussparung für die (nicht sonderlich formschönen) Aufsätze der Scheinwerfer-Reinigungsanlage verschloss man so geschickt, dass man glauben könnte, der Stoßfänger wäre immer schon so gewesen