Apropos Klasse: Unser Testwagen kostet (recht voll ausgestattet) über 47.000 Euro – mit einem Kleinwagen hat das preislich wenig zu tun. Zudem wiegt der gar nicht mehr so kleine Mini rund 100 bis 200 Kilo mehr als die Konkurrenz, was sich fahrdynamisch bemerkbar macht. Verwaltet man die Gänge lieber selbst, spart man neben 30 Kilo auch gleich 1850 Euro. Automatik oder Schaltgetriebe: Insgesamt wird nicht mehr ganz so präzise und fokussiert durch Kurven geräubert wie noch zur Markteinführung des „neuen“ Mini vor rund zwanzig Jahren. Der kleine Engländer wird so immer mehr zum König der Herzen als zum König der Rennstrecke.
Fahrwerk & Traktion – Mini-typisch: brettharte Fahrwerksabstimmung nah an der Schmerzgrenze, kaum Unterschied in den zwei Settings der serienmäßigen Adaptiv-Dämpfer. Recht agiles Kurvenverhalten. ESP abschaltbar, amüsante Heck-Schwenks können leicht provoziert werden. Lenkung: schwergängig, feinfühlig, direkt. Kräftige, standfeste Bremsen. Kein Sperrdifferen-zial, trotzdem weitgehend gute Traktion.
Bedienung & Multimedia – Sportliche, aber nicht unbequeme Sitzposition. Klar ablesbare Digital-Instrumente, vielfältige Bedien-möglichkeiten: Dreh-und-Drück-Regler, Touchscreen, Knöpfe und (gute) Sprachsteuerung stehen parat. In Sachen Smartphone-Integration gibt’s nur Apple CarPlay, und das bloß gegen Aufpreis im Paket (dann mit induktiver Lademöglichkeit). Recht gute Rundumsicht.
Innen- & Kofferraum – Vorne platztechnisch nicht schlecht, auch hinten gibt es nach mühsamem Zustieg genügend Bewegungsspielraum (tiefe Einbuchtungen in den Vordersitzen). Der recht kleine Kofferraum ist mittels 2:1-Fondlehnen erweiterbar und bietet ein praktisches Kellerfach. Ausreichend Ablagen.
Dran & Drin – Aus sportlicher Sicht recht gut bestückt, ansonsten wenig berauschend: Klimaanlage, DAB-Tuner, Metallic-Lack gehören zum Serienumfang. Immerhin feine Materialien und gute Verarbeitung.
Schutz & Sicherheit – Mit sechs Airbags im Klassenschnitt, bei den Assistenzsystemen fehlen beispielsweise Spurhalte-Helfer. Immerhin: LED-Scheinwerfer aber Werk.
Preis & Kosten – Ebenso kultig und deutlich billiger, jedoch relativ betagt und brustschwächer: diverse Variationen des Abarth 595. Ausreichend Werkstätten, lange Service-Intervalle, garantieartige Gewährleistung. Praxis-Verbrauch OK, gute Wiederverkaufschancen.