Die Kehrseite des elektrifizierten Antriebs ist offensichtlich: Der kleine Dreizylinder wirkt im ansonsten nobel und hochwertig ausgeführten Range Rover ob seines wenig edlen Charakters etwas fehl am Platz. Immerhin: Gemessen am nominell gleich starken konventionellen Benzinbruder P300 spart man über 10.000 Euro. Mit dem etwa gleich teuren 200 PS-Diesel fährt man hingegen unterm Strich wohl nicht klimabelastender – es sein denn, man lädt die Ansteck-Version täglich.
Fahrwerk & Traktion – In Richtung Komfort getrimmt, dennoch relativ wenig Wank-Neigung in Kurven. Keine Tücken beim Fahrverhalten, sanft regulierendes ESP. Bremsen und Traktion ohne Tadel (Hinterachse rein elektrisch angetrieben). Lenkung: feinfühlig, ausreichend direkt.
Bedienung & Multimedia – Recht erhabene Sitzposition auf komfortablem Gestühl. Ergonomie ohne Patzer. Gut ablesbare, vielfach konfigurierbare Digital-Instrumente, Multimediasystem gelungen. Serienmäßige Smartphone-Integration, induktives Handyladen kostet 353 Euro extra. Eingeschränkte Übersicht, Rückfahrkamera Serie. Großer Tank, ausreichend Ablagen.
Innen- & Kofferraum – Vorne wie hinten recht gutes Platzangebot. Im Vergleich zum reinen Verbrenner keine Volumens-Einbußen beim gut nutzbaren Kofferraum. Ebener Boden auch nach Umlegen der 2:1:2-Fondlehnen. Praktisches Kellerfach (beispielsweise für Ladekabel).
Dran & Drin – Als sportlicher R-Dynamik im zweithöchsten Trimm SE recht gut bestückt. Herzeigbar auch schon mit Basis-Mitgift. Materialien & Verarbeitung sehr gut.
Schutz & Sicherheit – Bei Airbags und Insassenschutz im Klassenschnitt, dasselbe gilt auch für die Assistenzsysteme (Radar-Tempomat nur im Aufpreis-Paket zu haben).
Reichweite & Laden – Die angegebenen 63 Kilometer E-Reichweite wurden nicht erreicht, die getesteten 52 sind aber top. Lädt man mit 4,6 kW, sind die Akkus in etwas über drei Stunden voll, mit 32 kW Gleichstrom sind 80 Prozent in nur dreißig Minuten drin.
Preis & Kosten – Plattform-Bruder Jaguar E-Pace kostet mehr, der BMW X2 weniger. Mit Top-Ausstattung freilich konkurrenzlos teuer. Audi Q2 und Mercedes GLA sind als Plug-In nur frontgetrieben erhältlich. Drei Jahre Garantie, recht lange Service-Intervalle (dafür dünnes Werkstatt-Netz). Mittelmäßige Werthaltung.