Wohnwagencheck: Das gilt es vor dem Urlaub mit dem Caravan zu beachten

11. September 2019
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Da es sich bei einem Caravan beziehungsweise Wohnwagen um einen Anhänger handelt, ist ein geeignetes Zugfahrzeug notwendig, also beispielsweise ein PKW oder Bus. Ob ein bestimmtes Fahrzeug zum Ziehen des Caravans geeignet ist, hängt unter anderem von seiner Motorleistung, dem Getriebe, der Aerodynamik und den Gewichtsverhältnissen zwischen Zugfahrzeug und Wohnwagen ab.

Des Weiteren sollte die Anhängerkupplung des Zugfahrzeugs auf einwandfreie Funktion überprüft werden. Ist keine Anhängerkupplung vorhanden, muss diese noch nachgerüstet werden. Zuvor sollte man sich überlegen, ob eine starre, abnehmbare oder schwenkbare Anhängerkupplung am besten geeignet ist. Welche Kupplung zum Zugfahrzeug passt, können Interessierte mit Angaben zum Autohersteller, zum Modell und zur Motorisierung auf dieser Seite schnell herausfinden.

Wer mit dem Wohnwagen verreisen möchte, sollte bedenken, dass der schwere Anhänger das Fahrzeugverhalten verändert. Vor allem bei langen Wohnwagen kann es passieren, dass das Heck bei voller Fahrt zu weit ausschwenkt. In diesem Fall gilt: unbedingt abbremsen, damit sich das Gespann wieder stabilisieren kann. Beim Fahren darf man nicht vergessen, dass der Wohnwagen höher ist als der PKW – daher bei Brücken und Bäumen besonders Acht geben. Auch vergrößert sich durch den Anhänger der tote Winkel. Zusätzliche, aufsteckbare Außenspiegel sorgen für bessere Sicht. Das Rangieren ist mit dem angehängten Caravan komplizierter, zum Beispiel vergrößert sich der Wendekreis. Beim Abbiegen ist es wichtig, darauf zu achten, dass man nicht zu früh einschlägt. Aber auch zu weit ausholen kann zum Problem werden, da man in den Gegenverkehr geraten kann.

Das Führen eines Fahrzeuges mit Caravan ist für die meisten Autofahrer ungewohnt. Vor der Reise sollte man das Fahren mit dem angehängten Wohnwagen unbedingt üben. Dies ist zum Beispiel im Rahmen eines Fahrsicherheitstrainings möglich. Sehr sichere Autofahrer, die nur ein Gefühl für das Fahren mit Wohnwagen bekommen möchten, können vorab beispielsweise auf einem Parkplatz üben.

Sobald der Urlaub näher rückt, wird es Zeit, für die Reise zu packen. Beim richtigen Beladen des Anhängers gilt es einiges zu beachten.

  • Gewichtsgrenzen beachten: Das Leergewicht des Wohnwagens und das Gewicht der Zuladung dürfen zusammengenommen die im Fahrzeugschein angegebene zulässige Gesamtmasse nicht überschreiten. Es gibt die Möglichkeit, den Caravan beim TÜV oder auf Bauhöfen wiegen zu lassen. Vom Gesamtgewicht des Gespanns wiederum hängt ab, welchen Führerschein man benötigt, um es zu steuern. Für Anhängelast, Stützlast, Achslast und Tragfähigkeit der Reifen gelten ebenfalls bestimmte Vorschriften.
  • Gewicht verringern: Um die Gepäcklast zu verringern, empfiehlt es sich, leichte Gasflaschen aus Aluminium zu verwenden, wiederverwendbares Plastikgeschirr und Aluminiumtöpfe mitzunehmen und den Frischwassertank erst nach der Fahrt zu befüllen.
  • Gepäck richtig verteilen: Schwere Gegenstände wie Campingmöbel oder Konserven sollten tief und nahe der Achse positioniert und gleichmäßig verteilt werden. Mittelgroße und mäßig schwere Teile wie Geschirr oder Schuhe können gut in bodennahen Schränken verstaut werden; leichtes Gepäck wie Kleidung kann in den Oberschränken platziert werden.
  • Ladung sichern: Die gesamte Ladung im Caravan muss gesichert werden. Gerade schwere Gegenstände können sich sonst bei einem Bremsmanöver zu gefährlichen Geschossen entwickeln. Offene Fächer sollten während der Fahrt nicht befüllt sein. Bei Schränken, auch beim Kühlschrank, muss sichergestellt sein, dass sich die Türen nicht während der Fahrt öffnen können.
  • Stauraum des PKW nutzen: Bietet der Innenraum des Wohnwagens nicht genügend sicheren Stauraum für das Gepäck, kann der Kofferraum des Zugfahrzeugs beladen oder der PKW zusätzlich mit einer Dachbox ausgestattet werden.

Je nachdem wo es hingehen soll, ist es ratsam, sich im Vorhinein über die Maut-Vorschriften im Urlaubsland beziehungsweise in den Durchreiseländern zu informieren, um Bußgelder zu vermeiden. In manchen Ländern sind Wohnwagenfahrer dazu verpflichtet, eine Vignette zu kaufen, andere Länder wiederum verlangen Gebühren je nach Größe und Gewicht des Gespanns.

Foto: Waldemar Brandton on Unsplash