Im Kontext internationaler Großkonzerne sind Verkaufszahlen oder Marktanteile nur die halbe Wahrheit. Mindestens ebenso wichtig – wenn nicht sogar noch wichtiger – ist, wie viel eine Marke wert ist. Wie viel Bedeutung und kulturellen Einfluss hat sie? Welche Erwartungen für die Zukunft bringen ihr die Shareholder entgegen?
In Hinblick auf den Automobilmarkt wird dieses für Nicht-Experten etwas diffuse Konstrukt beim Blick auf Tesla deutlich: Die US-Marke verkauft recht wenige Autos, hat kaum Anlagevermögen, nimmt in Relation zu anderen Herstellern nicht sonderlich viel ein, kann es sich aber dennoch leisten, Milliarden zu investieren. Das Geld dafür verschaffen den AmeriÂkÂaÂnern hoffnungs- und vertrauensvolle AnÂÂleger, die in Tesla eben eine wertvolle MarÂke sehen.
Dennoch: Geht man nach der jüngsten der alljährlichen Erhebungen der MarktÂforscher von Interbrand, so schafft es ÂTesla gerade mal ans Ende des Rankings im AutoÂmobilsektor (siehe Tabelle unten). Ganz oben am Treppchen steht, wie schon seit vielen Jahren, auch 2017 wieder Toyota mit 50 ÂMilliarden Dollar Marken-Wert. Doch der Vorsprung der Japaner Âschwindet: Als einzige der Top 15-Automarken hat man an Wert verloren. Ganz im Gegensatz zum Zweitplatzierten Mercedes Benz (48 MilÂliarÂden) – mit Âeinem Plus von zehn ProÂzent konnte keine AutoÂmarke so viel zulegen wie die Stuttgarter.
Spannend auch: Trotz der anhaltenden Abgas-Affäre sehen die Analysten keinen weiteren Wertverlust bei den Marken des VW-Konzerns: Volkswagen selbst legt ein Prozent zu (12 Milliarden), Audi zwei (12 Milliarden) und Porsche gar sechs (10 Milliarden). Gesamtsieger der Auswertung – also über alle BranÂchen hinweg – ist übrigens laut Interbrand auch dieses Jahr wieder Apple (184 MilliÂarden Dollar), gefolgt von Google (142 Milliarden) und Microsoft (80 Milliarden).