Audi: Es wird weitere Rückrufe geben

9. März 2018
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Aktuelles

Rupert Stadler, Vorstandsvorsitzender von Audi, meinte in einem Statement gegenüber der DPA, dass er von noch weiteren Rückrufaktionen von Audi-Modellen mit Dieselmotor ausgehe. Immerhin stehen zum heutigen Tag die Prüfungen oder Prüfbescheide von immerhin 200.000 Autos noch aus.

Im Juli 2017 wurde die interne Überprüfung auf illegale Abgasmanipulation von insgesamt 850.000 Audi-Modellen angekündigt, in denen entweder ein Sechs- oder Achtzylinder-Dieselmotor steckt. Mittlerweile, so Stadler, seien 90 Prozent der Tests abgeschlossen. Nur die Hälfte der Motoren war in Ordnung, bei 25 Prozent liegt das Ergebnis noch nicht vor und bei insgesamt 156.000 Autos wurde nach Bekanntgabe der Ergebnisse durch das KBA (Kraftfahrtbundesamt) wegen illegaler Abschalteinrichtungen ein Rückruf angeordnet.

(Anm.: wer gut Kopfrechnen kann wird schon gemerkt haben, dass 156.000 nicht die verbleibenden 25 Prozent von 850.000 Autos sind – zu den fehlenden rund 56.500 Autos gibt es keine expliziten Angaben).

Eine Freigabe für die bereits angeordneten Rückrufe gibt es seitens des KBA noch nicht. Stadler meinte aber, dass das geplante Software-Update den Stickoxid-Ausstoß um 30 Prozent senkt. Kostenpunkt für Audi: 80 Euro pro Auto. Eine oft propagierte Alternative mit Hardware-Eingriffen (Harnstoff und SCR-Kat) würde Milliarden Kosten und Jahre dauern. Apropos kosten: Noch 2016 hat Audi 1,86 Milliarden Euro für die Umrüstungen als Rückstellung verbucht. Ob das reichen wird, kann Stadler noch nicht abschätzen.

Fest stünde aber, dass die Dieselkrise Audi noch lange beschäftigen werde. Im selben Atemzug entschuldigte er sich erneut bei den Kunden, Händlern und Audi-Mitarbeitern:

“Wir haben Fehler gemacht, aber auch viel daraus gelernt. Das gilt auch für mich.”