BMW X3 2,0d Österreich-Paket

20. September 2014
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Tests

FAHRZEUGDATEN

Marke:BMW
Klasse:Geländewagen/SUV
Antrieb:Allrad
Treibstoff:Diesel
Leistung:150 PS
Testverbrauch:8,4 l/100km
Modelljahr:2004
Grundpreis:41.212 Euro

Einziger Vierzylinder und günstigstes Modell in BMWs SUV-Programm: X3 2,0d

Einstiegs-Hilfe

Bislang war die Welt des X3 eine, die durchgehend auf Sechszylinder-Motoren fußte: Die beiden Benzinbrüder (2,5i und 3,0i) und auch der Dieselmotor (3,0d) vertrauten reihenweise diesem Bau-Prinzip. Jetzt ist alles anders: Die Sechser-Phalanx wird neuerdings von einem Vierzylinder-Diesel durchbrochen, der die Dreiliter-Benzinversion sogar um 30 Newtonmeter übertrifft. Dafür zieht der Einstiegs-Motor in Sachen Laufruhe eindeutig den Kürzeren – es geht eben nichts über einen seidig-kultivierten Reihensechser. Andererseits: Der Zweiliter-Diesel ist das einzige X3-Modell, das unter 40.000 Euro bilanziert. Einschließlich dem gern genommenen Ö-Paket bewegt man sich zwar schnell wieder auf dem 40.000 Euro-Parkett, dennoch rangiert erst 5000 Euro darüber das zweitgünstigste Modell (2,5i mit 141 PS).
Die Frage, ob nun der Zwei- oder der Dreiliter-Selbstzünder geordert werden soll, ist vorrangig eine der Brieftaschen-Größe: Für den 54 PS-stärkeren 3,0d ist nämlich ein satter 8300 Euro-Aufschlag fällig. Dieser beschleunigt zwar um zwei Sekunden schneller auf hundert (8,2 Sekunden), gönnt sich aber auch durchschnittlich um zwei Liter mehr Sprit auf hundert Kilometer, von den höheren Fixkosten ganz zu schweigen. Kein Wunder, dass sich laut BMW rund 60 Prozent der X3-Kunden für dieses Triebwerk entscheiden werden.
Einleitung einfügen

Klar strukturiertes X3-Cockpit, das Multifunktions-Lenkrad ist im Österreich-Paket enthalten

Fahren & Fühlen
Der etwas rau laufende Zweiliter-Vierzylinder ist akustisch stets als Diesel auszumachen, bereits aus dem Drehzahlkeller bietet der elastische Motor ansprechenden Punch. Schwergängig-zähe und weit geführte Schaltung, eng abgestuftes Getriebe. Straffes Fahrwerk, aber dennoch nicht unkomfortabel, in schnellen Kurven trotz hoher Karosserie wenig Seitenneigung. Sicher und gutmütig, die Stabilitätskontrolle greift spät, aber effektiv ein. 1A-Traktion dank permanentem Allrad-Antrieb. Präzise, indirekte Lenkung, relativ kleines Volant mit äußerst dickem Kranz. Kräftige Bremsen, standfest und fein dosierbar. Die aufpreispflichtigen Sportsitze (mühsame manuelle Verstellung) für Fahrer und Beifahrer sind straff gepolstert, bieten guten Seitenhalt und ausreichend Schenkelauflage.

Platz & Nutz
Passable Innenbreite, gute Beinfreiheit und großzügige Höhe in beiden Sitzreihen. Geräumiger, dank glatter Fläche gut nutzbarer Kofferraum. Fondlehnen recht einfach 2:1 umlegbar, die Kopfstützen können dranbleiben, Boden bleibt so gut wie eben. Gut ablesbare Instrumente, tadellose Cockpit-Ergonomie, Vordersitze in Höhe, Lenkrad auch in Reichweite verstellbar. Fein: vier One-Touch-Fensterheber, Dachreling, Gepäck-Netz und Verzurr-Ösen. Durchschnittliches Ablagen-Angebot. Minus: keine Gurt-Höhenverstellung, etwas mühsamer Einstieg über den breiten Türschweller.

Dran & Drin
Serien-Mitgift samt 2112 Euro teurem Ö-Paket: Klimaautomatik, CD-Radio, vier E-Fensterheber, E-Außenspiegel, FB-Zentralsperre, Nebelscheinwerfer, Skisack etc. Die lange Aufpreis-Liste enthält Features wie Navigation (auch mit TV), Kurvenlicht, Einparkhilfe, Lederausstattung, E-Schiebedach, Sitzheizung, Sportfahrwerk, Bi-Xenon. Auch mit Fünfgang-Automatik erhältlich. Solide Verarbeitung, strapazfähige, teils nicht ganz hochwertig wirkende Materialien. Kantig-stimmiges Styling innen wie außen.

Sicher & Grün
Serienmäßige Sicherheit: Front- und Seitenairbags vorne, durchgehende Kopfairbag-Vorhänge, ABS, Bremsassistent, Stabilitätskontrolle, fünf Dreipunktgurte und verstellbare Kopfstützen (reichen vorne bis 1,90, hinten bis 1,85 Meter Körpergröße), Isofix, Reifendruck-Kontrolle. Gegen Aufpreis: Seitenairbags hinten, adaptives Kurvenlicht. Umwelt-Check OK, Motor bis dato nur EU-III-tauglich, Partikelfilter nicht erhältlich, günstiger Verbrauch.

Preis & Wert
Die deutlich günstigere, aber image-schwächere Vierzylinder-Diesel-Konkurrenz: der etwa gleich starke Hyundai Santa Fe (145 PS), die schwächeren Land Rover Freelander (112 PS), Toyota RAV4 (116 PS) sowie Nissan X-Trail (136 PS). Zwei Jahre Neuwagen-Gewährleistung, unbeschränkter Mobilitäts-Schutz bei Service-Treue, zwölf Jahre Antidurchrost-Versprechen. Gute Werthaltung zu erwarten, Service und Ölwechsel verschleißabhängig. Dünnes Werkstatt-Netz.

F A Z I T
Agiler und prestigeträchtiger SUV mit vernünftigem Einstiegsmotor.

TECHNIK:
R4, 16V, Turbo, 1995 ccm, 110 kW (150 PS) bei 4000/min, max. Drehmoment 330 Nm bei 2000/min, Sechsgang-Getriebe, Allradantrieb, vorne: Doppelquerlenker, Stabilisator, Federbeine, hinten: Zentrallenkerachse, Stabilisator, Schraubenfedern, Stoßdämpfer, Scheibenbremsen v/h (v bel.), ABS, L/B/H 4565/1853/1674 mm, Radst. 2795 mm, 5 Sitze, Wendekr. 11,7 m, Servo, Reifendim. 235/55 R 17, Tankinh. 67 l, Reichw. (bis Tankres.) 730 km, Kofferraumvol. 480-1560 l, Leergewicht 1820 kg, zul. Gesamtgewicht 2265 kg, max. Anh.-Last 1700 kg, 0-100 km/h 10,2 sec, 60-100 km/h (im 4. Gang) 8,1 sec, Spitze 198 km/h, Steuer (jährl.) EUR 567,60, Normverbr. (Stadt/außerorts/ Mix) 9,6/5,9/7,2 l, Testverbr. 8,4 l Diesel

Basis-Preis: EUR 41.212,-

Fotos: Len Vincent