Nach Razzia nun ein Porsche-Manager in U-Haft

20. April 2018
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Aktuelles

Nach der Razzia bei BMW wurden vorige Woche auch die Porsche-Räumlichkeiten, sowohl in Zuffenhausen als auch Weissach, in Zusammenhang mit den manipulierten Abgaswerten von Dieselmodellen durchsucht. Die Durchsuchung begann am Mittwoch und war am Freitag noch immer nicht abgeschlossen. Am Donnerstag aber wurde einer der Manager des Sportwagenherstellers in Untersuchungshaft genommen – laut der Frankfurter allgemeinen Zeitung handle es sich dabei um Jörg Kerner, den Leiter der Motorenentwicklung von Porsche.

Ein Sprecher der deutschen Staatsanwaltschaft wiederum bestätigte, dass insgesamt drei Personen innerhalb von Porsche beschuldigt werden. Neben Kerner soll es sich weiter um Entwicklungsvorstand Michael Steiner und einen weiteren, früheren Mitarbeiter handeln. Ihnen wird Betrug und strafbare Werbung im Zusammenhang mit der Manipulation von Diesel-Abgasen vorgeworfen. In Haft genommen wurde aber einstweilen nur Jörg Kerner – bei ihm bestehe Verdunklungs- und Flucht-Gefahr.

Porsche selbst bleibt offiziell noch bei dem Statement, dass man nur Diesel-Motoren von Audi verbaue. Die Staatsanwaltschaft lässt das aber nicht gelten und führt an, dass man bei Porsche sehr wohl von den unzulässigen Steuerungen gewusst haben müsse.

Vorstandschef Oliver Blume äußerte sich dazu vor allem in einem Schreiben an die Mitarbeiter, das der DPA vorliegt. Darin meint er auszugsweise:

„Wir weisen den Vorwurf zurück und tun unser Möglichstes, um alles in Ordnung zu bringen. (…) Vermutlich werden Sie auch in Ihrem privaten Umfeld darauf angesprochen. Lassen Sie sich davon bitte nicht verunsichern. (…) Meine Vorstandskollegen und ich tun alles dafür, um den Sachverhalt so schnell wie möglich aufzuklären.“