Neue schon gefahren: Volvo V60

10. September 2018
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Aktuelles

Darf es wieder mal ein klassischer Kombi sein? Aber gerne! XC90, XC60 und XC40 – Volvos frische SUV-Palette wirkt wohl attraktiv, doch wirft man einen Blick in die Auto­geschichtsbücher, zeigt sich, dass die Skandinavier eine lange Kombi-Tradition haben: Bereits 1953 gab es den „Duett“ als Rucksack-Variante vom PV 444, also dem so genannten „Buckel-Volvo“.

Wie wichtig das Thema Kombi ist, zeigt auch die Tatsache, dass die Schweden den neuen V60 noch vor der Limousine S60 debütieren lassen, der Viertürer folgt erst im Früh­jahr 2019. Gegenüber dem Vorgänger wurde der Lademeister signifikant länger (plus 12,6 Zentimeter), spürbar niedriger (fast sechs Zentimeter) und etwas schmäler (ein­einhalb Zentimeter).

Volvo V60: neu aufgelegt und dimensioniert – markentypisch nur mehr mit aufgeladenen Vierzylindern zu haben.

Volvo V60: neu aufgelegt und dimensioniert – markentypisch nur mehr mit aufgeladenen Vierzylindern zu haben.

 

Am meisten profitieren davon die Kniefreiheit im Fond und das Basis-Volumen des Ge­päckab­teils, das im Premium-Segment, Stichwort A4, 3er und C-Klasse, ihresgleichen sucht. Ebenfalls fein: Dass sich die 2:1-Fondlehnen samt Ski­durch­reiche auch von hinten per Knopfdruck vorschnalzen lassen – und dass der Boden dann wunderbar eben bleibt. Ein cleveres Kellerfach und ein praktischer Einkaufstaschen-Halter zeigen zudem, dass nicht nur Skoda „simply clever“ kann.

Bei ersten Testfahrten standen aus dem Portfolio der drei zum Marktstart ver­füg­baren Modelle der Top-Benziner und der stärkere der beiden Diesel zur Verfügung – wobei die Selbst­zünder im Vergleich zum Vorgänger dramatisch teurer wurden. Ganz klar, der T6 mit obligater Allrad-plus-Automatik-Kombination bringt eine ge­hörige Portion Souveränität – einen Sechszylinder könnte man sich freilich in dieser Preis- und Leistungsklasse schon wünschen.

Der Diesel, zumal in der 190- PS-Variante, reicht freilich vollkommen aus, Ende des Jah­res wird auch er mit 4WD zu haben sein. Schaltgetriebe-Versionen standen leider nicht zur Verfügung, doch gerade im Premium-Segment wollen kaum Kunden drei Pedale haben. Obwohl gene­rell recht gemütlich abgestimmt, lässt sich der niedrige 60er durch­aus dynamisch bewegen – was den größten Unterschied (und natürlich Pluspunkt) zum SUV-Bruder XC60 definiert.

Der neue V60 ist 17,5 Zentimeter kürzer als Blattform-Bruder V90, bietet aber nur 31 Liter weniger Basis- Kofferraum.

Der neue V60 ist 17,5 Zentimeter kürzer als Blattform-Bruder V90, bietet aber nur 31 Liter weniger Basis-Kofferraum.

 

Wenig Überraschendes bringt das Cockpit, zumindest wenn man die neuen Volvos seit dem aktuellen XC90 kennt. Hochwertige Materialien treffen auf ein recht kompliziertes Bediensystem über einen großen, hochformatigen Touchscreen. Und auch wenn der Innenraum-Designer minutenlang über den hier anders gestalteten Schwung der Holz-Dekorleiste schwärmen kann, viel Unterschied zu den Plattform-Brüdern kann man nicht ausmachen.

Auch in Sachen Sicherheit ist der V60 ein echter Volvo, viele Assistenzsysteme gibt es serienmäßig – etwa Müdigkeitswarner, automatisches Notbremsen, aktive Spurhalte-Hilfe, LED-Licht oder Verkehrszeichen-Erkennung –, der Rest ist über die Extraliste an­kauf­bar.

Wer das geräumige Kellerfach befüllen möchte, muss nicht die Klappe halten – dafür gibt es eine simple Einhak-Lösung.

Wer das geräumige Kellerfach befüllen möchte, muss nicht die Klappe halten – dafür gibt es eine simple Einhak-Lösung.

 

Apropos Ausstattung: Schon die Basis-Version „Momentum“ ist ordentlich be­stückt (z. B. mit WiFi-Hotspot, 170 Watt-Soundsystem, Klimaautomatik, 17 Zoll-Alus oder elek­trisch klappbaren Spiegeln), der bei den Dieseln rund 4200 Euro teurere „Inscription“ legt unter anderem noch 18-Zöller, Lederpolsterung oder Holz-Dekor drauf.

Bestellen kann man den neuen V60 ab sofort, Händler-Fahrzeuge gibt es auch schon, der offi­zielle Marktstart ist aber erst im September. Gegen Jahresende folgen schwä­che­re Ben­ziner (250 PS, im Frühjahr 2019 auch mit Allrad bzw. mit 190 PS) sowie gleich zwei Plug-In-Hybrid-Varianten, einmal mit 340, einmal mit 390 PS System­leistung.

Und auch die auf Offroad geschminkten Cross Country-Versionen wird Volvo gegen Ende des Jahres wieder anbieten – für all jene, die doch ein wenig SUV-Flair bei ihrem Kombi haben wollen.

Innen bekannter Volvo-Look der Neuzeit samt hoch- formatigem 9 Zoll-Touchscreen, auffallend geschmackvoll ist selbst der Basis-Bezugsstoff.

Innen bekannter Volvo-Look der Neuzeit samt hochformatigem 9 Zoll-Touchscreen, auffallend geschmackvoll ist selbst der Basis-Bezugsstoff.

Daten & Fakten

Basispreis in € 55.500,–
Zyl./Ventile pro Zyl. 4/4
Hubraum in ccm 1969
PS/kW bei U/min 310/228 bei 5700
Nm bei U/min 400 bei 2200–5100
Getriebe 8-Gang-Aut.
L/B/H, Radst. in mm 4761/1850/1427, 2872
Kofferraum/Tank in l 529–1364/60 (Diesel: 55)
Leergewicht in kg 1824
0–100 km/h in sec 5,8
Spitze in km/h 250
Normverbrauch in l (Mix) 7,2
CO2-Ausstoß in g/km 167
Basispreis in € 42.185,– (44.476,–)
Zyl./Ventile pro Zyl. 4/4
Hubraum in ccm 1969
PS/kW bei U/min 150/100 bei 3750
Nm bei U/min 320 bei 1750–3000
Getriebe 6-Gang, man. (8-Gang-Aut.)
L/B/H, Radst. in mm 4761/1850/1427, 2872
Kofferraum/Tank in l 529–1364/60 (Diesel: 55)
Leergewicht in kg 1690 (1729)
0–100 km/h in sec 9,9
Spitze in km/h 205
Normverbrauch in l (Mix) 4,3 (4,5)
CO2-Ausstoß in g/km 114 (121)

(Abweichende Werte in Klammer bei D3 und D4 für Version mit Automatik-Getriebe)

Basispreis in € 43.963,– (46.316,–)
Zyl./Ventile pro Zyl. 4/4
Hubraum in ccm 1969
PS/kW bei U/min 190/140 bei 4250
Nm bei U/min 400 bei 1750–2500
Getriebe 6-Gang, man. (8-Gang-Aut.)
L/B/H, Radst. in mm 4761/1850/1427, 2872
Kofferraum/Tank in l 529–1364/60 (Diesel: 55)
Leergewicht in kg 1718 (1739)
0–100 km/h in sec 7,9
Spitze in km/h 220
Normverbrauch in l (Mix) 4,4 (4,5)
CO2-Ausstoß in g/km 117 (119)

(Abweichende Werte in Klammer bei D3 und D4 für Version mit Automatik-Getriebe)