Porsche: Carbon-Räder für den Elfer

21. August 2017
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Würde man unbedarfte Menschen auf der Straße fragen, was man denn alles flechten könne, kämen vermutlich nicht viele verschiedene Antworten heraus: Haare zu Zöpfen und Strudel, eventuell und je nach Hobby noch Sonderformen wie Angelschnur und Bootsleinen – aber niemand würde auf Felgen für Sportautos tippen. Porsche bietet nämlich als erster Hersteller geflochtene Carbon-Räder als Option für den 911 Turbo S Exclusive Series an. Die bestehen aus Kohlefaser und einer dünnen Schicht Klarlack und wiegen so 8,5 Kilogramm weniger als die Serienfelgen – eine Bauernweisheit sagt ja, dass sich 1 Kilo ungefederte Masse soviel wie 7 Kilo Fahrzeuggewicht auswirkt. Ein angenehmer Nebeneffekt ist die um 20 Prozent gestiegene Steifigkeit.

 

Nochmal zurück zum Flechten. Während der Radstern aus etwa 200 Carbon-Matten zusammengefügt wird, entsteht das Felgenbett tatsächlich in einer Flechtmaschine. Das sogenannte Flechtrad ist das weltweit größte seiner Art und hat einen Durchmesser von rund 9 Metern. Nachdem das Felgenbett und der Radstern fertig sind, wird zweiterer nochmals ins erstere eingeflochten. Ein Rad besteht so aus ungefähr 18 Kilometern Kohlefaser oder acht Quadratmeter Carbon-Matten. Durch diese spezielle Fertigungsmethode soll die Materialstruktur deutlich dichter als bei der üblichen Herstellung sein, was zu einer erhöhten Festigkeit führt. Außerdem gibt es fast keinen Verschnitt, was den Materialeinsatz minimiert.

Jetzt zum Preis: Porsche schießt ja momentan den Vogel ab, wenn es um Rekordpreise für Sonderausstattung geht – die Chromaflair-Lackierung kostet mal eben schlappe 82.650 Euro. Ganz so exorbitant sind die Kosten für die Sonderräder nicht, 15.232 Euro sind aber trotzdem kein Diskontangebot.