Der 115 PS-Diesel liefert genug Punch, die Kabine ist erstaunlich geräumig, der Kofferraum groß genug. Alles wirkt wohl überlegt sowie sauber verarbeitet. Und dass es Allradantrieb und Automatik erst gegen Aufpreis gibt, passt perfekt, denn Frontantrieb ist für den bevorzugten Einsatzzweck auf urbanem Asphalt genau richtig.
Ein guter Allrounder also, der nur bei Bedien-Details kleine Schwächen zeigt – und für den sich die 1500 Euro Aufpreis auf den Benziner lohnen. Der 1600er-Sauger mit 128 PS kostet nicht nur mehr im Unterhalt, seine hochdrehende Charakteristik passt auch so überhaupt nicht zum kommoden Charakter des Tivoli.
Fahrwerk & Traktion – Guter Mix aus straffer Federung und gutem Komfort, die 18-Zöller sorgen für ruppiges Abrollen bei kurzen Stößen. Neigt früh zum Untersteuern, Heck bleibt Lastwechsel-unanfällig. Lenkung: trotz dreistufiger Härteverstellung gefühllos und etwas unpräzise. Bremsen ohne Tadel.
Cockpit & Bedienung – Übersichtliches Cockpit, viele Bedienelemente sind im (leider nicht deutschsprachigen) Touchscreen zusammengefasst. Nervig: winzige Knöpfe auf der Mittelkonsole. Gute Sitzposition trotz nicht längsverstellbarer Lenksäule, bequeme Sitze. Fein: Serien-Rückfahrkamera, kleiner Wendekreis, gute Übersicht.
Innen- & Kofferraum – Viel Platz in beiden Reihen, genügend Ablage-Möglichkeiten. Kofferraum: ausreichend groß, erweiterbar mittels Umlege-Fondlehnen – dabei entsteht freilich eine gewaltige Stufe im Ladeboden. Außerdem sehr hohe Ladekante. Sauber verarbeitet, robuste Materialien.
Dran & Drin – Die mittlere von fünf möglichen Ausstattungen ist ausreichend bestückt, Luxus-Features bleiben aber den deutlich teureren Varianten vorbehalten, das Extra-Angebot beschränkt sich auf Navigation und Sonderlackierungen. Automatik kostet 2500, Allrad 2000 Euro extra.
Schutz & Sicherheit – Alle üblichen Airbags ab Werk, sogar Fahrerkniepolster, Notbrems-Assistent ebenso. Assistenzsysteme gibt es nicht einmal gegen Aufpreis.
Sauber & Grün – Verbrauch OK, bessere Stadt-Werte verhindert das Fehlen eines Start/Stopp-Systems.
Preis & Kosten – Preislich etwas günstiger als ähnlich gut bestückte Suzuki Vitara und Mitsubishi ASX. Drei Jahre Fahrzeug- und Mobilitätsgarantie bis maximal 100.000 Kilometer. Werthaltung ob fehlendem Image fraglich. Minus: sehr dünnes Werkstatt-Netz.