Das Thema Drift wird nach Aktivierung des optionalen Modus „RS Torque Rear“ interessant: Mit bevorzugt Saft auf der Hinterachse, sediertem ESP und deaktivierter Traktionskontrolle sieht man den Straßenverlauf dann bevorzugt durch die Seitenscheiben. Ein Riesenspaß für Könner mit Restvernunft. Als Kaufhindernis bleibt der Preis, der noch mehr aufgebläht ist als die Radläufe. Wer sich Luxus und Sportlichkeit über die dürre Standard-Ausstattung hinaus gönnen will, kann durchaus bei 100.000 Euro landen. Da braucht es neben einer prallen Geldbörse auch ein großes Racer-Herz, um fürs gleiche Geld nicht lieber staatstragendere Ware zu nehmen.
Fahrwerk & Traktion – Straffes Sportfahrwerk, mit den empfehlenswerten Adaptiv-Dämpfern (1325 Euro) bei entsprechender Einstellung erstaunlich komfortabel – dann gibt es auch die RS-Modi inklusive Drift-Funktion dazu. Neutrales Fahrverhalten auf hohem Grip-Niveau, agiles Einlenken über die ultradirekte, präzise Progressivlenkung. Die teuren Keramikbremsen (6151 Euro) sind etwas bissig, aber extrem wirksam.
Bedienung & Multimedia – Digital-Armaturen mit zusätzlichem RS-Layout, sonst in Sachen Übersichtlichkeit und Bedien-Logik guter A3-Standard. Smartphone-Anbindung, induktives Handy-Laden und Online-Dienste nur gegen Mehrgeld. Passable Sprachsteuerung. Die Sicht nach schräg hinten ist durchwachsen (Kameras gegen Aufpreis). Passgenaues, vielfach verstellbares Sport-Gestühl.
Innen- & Kofferraum – Gutes Raumangebot vorne wie hinten, die Allrad-Technik kostet das Kellerfach und damit viel Kofferraum. Immerhin 2:1:2 umlegbare Fondlehnen, wobei keine Stufe entsteht. E-Heckklappe für 477 Euro.
Dran & Drin – Die Serienausstattung ist kein Ruhmesblatt, viele Sport-Zutaten gibt es erst gegen Aufpreis, gleiches gilt für Navi, Leder, E-Sitzverstellung etc. Gediegene Materialien, fein verarbeitet. Auch als Limousine erhältlich (Aufpreis 1128 Euro).
Schutz & Sicherheit – Serienmäßig gibt es sechs Airbags (Fond-Seitenairbags als Extra) und eine solide Assistenten-Ausstattung – um rund 1000 Euro aufs Klassen-Maximum aufrüstbar. Sehr gutes Crashtest-Ergebnis.
Preis & Kosten – Für ein Kompaktauto unverschämt teuer, doch der einzige Konkurrent Mercedes A 45 4MATIC (387 PS) ist auch nicht günstiger und kostet als 421 PS starker „S“ sogar 6000 Euro mehr. Plus: lange Service-Intervalle, zahlreiche Werkstätten. Minus: naturgemäß hoher Verbrauch, geschmalzene Kfz-Steuer, zweijährige Garantie nicht verlängerbar, deftiger Wertverlust.