Vor neun Jahren in Österreich erstmals vorgestellt, wurde der Carnival dank Vorsteuerabzug für die Koreaner ein großer Erfolg. Noch immer ist jeder zehnte Kia auf Österreichs Straßen ein Carnival. Seit 2006 fährt Generation zwei, die nun optisch zart und technisch etwas umfangreicher überarbeitet wurde. So sind die Benziner aus dem Österreich-Programm geflogen, dafür kommen moderne 2,2 Liter-Diesel (bekannt aus dem Sorento) zum Einsatz. Als Ergebnis gibt’s deutlich mehr Ruhe als bisher. Ebenfalls neu ist das Sechsgang-Getriebe, das mit dem kräftigen Diesel gut harmoniert. Zwei Leistungsstufen stehen zur Wahl (150 und 197 PS), beide können auch mit einer Sechsgang-Automatik (plus 3000 bzw. 2000 Euro) kombiniert werden.
Die 150 PS des Testwagens erweisen sich als guter Griff – sie bilanzieren günstiger bei den Fixkosten, und die etwas schlechteren Fahrleistungen fallen in die Kategorie Nichtigkeit. Beim Carnival zählt weniger schicke Optik als innere Werte – wie etwas das feine Platzangebot (auch für Sieben), der hohe Fahrkomfort und das mehr als faire Preis/Leistungs-Verhältnis.
Fahren & Fühlen – Der 2,2-Liter-Diesel hat schon bei niedrigen Touren reichlich Punch und sorgt für ordentliche Fahrleistungen. Hohe Drehzahlen liegen dem Triebwerk weniger, dann wird’s auch laut. Mäßig präzise und etwas indirekte Lenkung, exakte Schaltung. Hoher Federungskomfort, insgesamt träges Fahrverhalten. Im Grenzbereich dank ESP gutmütig. Kräftige Bremsen, überaus bequeme Sitze.
Platz & Nutz – Großzügiges Platzangebot, auch in der dritten Reihe sitzen Erwachsene einigermaßen kommod. Für die Reihen zwei und drei gibt’s fünf klapp- und herausnehmbare Einzelsitze. Plus: sehr viele praktische Ablagen, einfache Bedienung. Minus: One Touch-Funktion nur fürs Fahrer-Fenster. Veraltert: Schlüssel mit separatem Anhänger für die Fernbedienung.
Dran & Drin – Die mittlere Ausstattungsstufe (plus 3000 Euro Aufpreis zur Basis) bietet alles Notwendige und viel Praktisches wie Klimaautomatik, Einparkhilfe und Tempomat. Außer Metallic kein Extra zu haben. Mehr Ausstattung gibt’s nur in der Top-Version (plus 4000 Euro). Ordentliche Verarbeitung, ebensolche Materialien.
Sicher & Grün – Mit dabei ist eine klassenübliche Sicherheitsausstattung inklusive aktiver Kopfstützen vorne sowie Isofix. Kein Xenon-Licht zu haben. Akzeptabler Verbrauch.
Preis & Kosten – Unter den großen Vans ist der Carnival der Günstigste, nicht nur Ford Galaxy und Renault Grand Espace sind teurer. Top: sieben Jahre Neuwagen- und Antidurchrost-Garantie, fünf Jahre Mobilitäts-Schutz. Voraussichtlich gute Werthaltung.
R4, 16V, Turbo, 2199 ccm, 110 kW (150 PS) bei 3800/min, max. Drehmoment 412 Nm bei 1800–3500/min, Sechsgang-Getriebe, Vorderradantrieb, Scheibenbremsen v/h (v bel.), L/B/H 4810/1985/1815 mm, Radstand 2890 mm, 7 Sitze, Wendekreis 11,0 m, Reifendimension 225/70 R 17, Tankinhalt 80 l, Reichweite (bis Tankreserve) 850 km, Kofferraumvolumen 385–3000 l, Leergewicht 2115 kg, zul. Gesamtgewicht 2790 kg, max. Anh.-Last 2000 kg, 0–100 km/h 12,3 sec, 60–100 km/h (im 4./5. Gang) 8,2/12,6 sec, Spitze 182 km/h, Steuer (jährl.) € 567,60, Werkstätten in Österreich 91, Inspektion/Ölwechsel alle 20.000/20.000 km, Normverbrauch (Stadt/außerorts/Mix) 8,8/5,6/6,7 l, Testverbrauch 8,5 l Diesel, CO2 (Norm/Test) 179/224 g/km
Front- und Seitenairbags vorne, durchgehende Kopfairbags (1.+2. Reihe), Isofix, ESP, Bremsassistent, Bordcomputer, el. verstell-, beheiz- und klappbare Außenspiegel, Klimaautomatik, Tempomat, Einparkhilfe hinten, E-Fahrersitz mit Lendenwirbelstütze, Regensensor, CD-Radio mit 6 LS inkl. Lenkrad-FB sowie USB/AUX/iPod-Anschluss, Aluräder, E-Fensterheber v/h, E-Ausstellfenster h, Nebelscheinwerfer, Lederlenkrad etc.
Metallic-Lack € 600,–